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Ebner 
Media 
Group 
GmbH 
& 
Co. 
KG
Bewertung

Leider in ein toxisches Arbeitsumfeld verwandelt

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Ebner Media Group GmbH & Co.KG in Ulm gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Flexible Arbeitszeitmöglichkeit.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Führungsverhalten. Kommunikation (fehlend oder schlecht). Fehlende Unternehmenskultur und -struktur. Fehlende Wertschätzung. Keine erkennbaren Entwicklungspotentiale oder Förderung für Weiterbildung und Karriere. Keine Gehaltsanpassungen.

Verbesserungsvorschläge

Es fehlte an einer klaren, langfristigen Agenda und Linie - einem Unternehmensziel, bei dem alle mitgenommen und ehrlich überzeugt werden. Was wollen wir bis wann erreichen, wie soll und kann das passieren, mit welchen Mitteln schaffen wir das? Dabei sollten sich die Führungskräfte auf konkrete Hilfestellungen konzentrieren, anstatt in einer Mängel-Verwaltung willkürlich alles zu zerlegen, ohne wirkliche Alternativ-Planungen zu haben. Sorgen, Angst und Spar-Zwänge sind das eine. Aber es soll und muss doch irgendwie weitergehen? Ich habe die Firma zuletzt in einer ausschließlichen Selbst-Spirale erlebt, alles trat auf einer Stelle.

Arbeitsatmosphäre

Die ehemalige Neue Mediengesellschaft (München) und die Ebner Verlag GmbH (Ulm) sind 2018/2019 verschmolzen worden. Seit Anfang 2019 heißt die Firma Ebner Media Group. Anfang 2020 gab es einen Wechsel in der Geschäftsführung. Mit diesen Veränderungen hat sich die Arbeitsatmosphäre grundlegend verändert. Leider in meiner persönlichen Wahrnehmung extrem zum Negativen. Dabei jedoch alles ausschließlich der neuen GF anzulasten, wäre ein wenig kurz gegriffen. Corona-Pandemie, Wirtschaftssituation und zum Beispiel Änderungen im Nutzungsverhalten von Kunden etc. zahlten mit darauf ein. Doch das Konglomerat von schwieriger Gesamtsituation und in vielen Punkten für mich nicht nachvollziehbaren Entscheidungen führten leider zu einer regelrecht toxischen Arbeitsatmosphäre. Nahezu im Tagesrythmus kamen neue Hiobsbotschaften: Immer wieder Entlassungen/Kündigungen, Einstellungen von Produkten, Sparvorgaben, Erhöhung des Drucks. Im Kollegenkreis herrschte Angst um den Arbeitsplatz. Aufgrund der Umstände gab es auch einige Kündigungen von Kollegen.

Kommunikation

Die neue Geschäftsführung und deren unmittelbares Umfeld setzte auf einen Paradigmenwechsel: Duz-Kultur, Teams wurde eingeführt, es gab einmal ein virtuelles Meeting mit der ganzen Firma, gelegentlich Termine mit dem Geschäftsführer, bei dem alles gefragt werden sollte/durfte. Leider haben diese Veranstaltungen bei mir nie etwas außer Zweifel ausgelöst: Kritisches wurde in meiner Wahrnehmung (trotz angeblicher Offenheit) nicht gerne gehört oder doch eher weggewischt. Schwierige/schlechte Nachrichten wurden in langen Newslettern in blumige Worte und ungenaue Informationen versteckt oder zum Vorteil aller deklariert. In meinem Empfinden sehr schwierig, denn es befeuerte den Flurfunk und böse Gerüchte/Halbwahrheiten! Kommunikation erfolgte teilweise stark verzögert. Eigens hergestellte Tafeln mit Firmen-Werten (die einfach nur von oben angekündigt wurden) wurden m. E. n. nicht gelebt. Einen internen Newsletter gab es nur kurze Zeit, zuletzt nur noch selten/sporadisch. Irgendwann wich die Hoffnung und zumindest bei mir setzte pure Resignation ein. Die Kommunikation hatte mich leider niemals mitgenommen!

Kollegenzusammenhalt

Die Ebner Media-Group besteht aus vielen verschiedenen Standorten und teilweise zugekauften Verlagen für unterschiedlichste Bereiche im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus. Entsprechend unterschiedlich ist die Firma. Und auch wenn immer eine Gemeinsamkeit propagiert wurde - die Unterschiede sind meines Erachtens so groß, dass es niemals eine Einheit war (und in meiner Wahrnehmung auch niemals sein wird, zu unterschiedlich, zu entfernt, zu viel Fluktuation). Insofern kann ich nur für meinen Kollegenkreis sprechen. Innerhalb dieses Teams herrschte ein großes Wir-Gefühl. Darüber hinaus zu anderen Stellen im Verlag (Teile der Verwaltung outgesourct) eher weniger. Ich persönlich hatte nie so großes Interesse an Firmen-Events, doch dass zuletzt mehrfach die Gesamt-Firmen-Events abgesagt wurden, trug m. E. nicht zu einer Verbesserung bei.

Work-Life-Balance

Einer der größten Vorteile des Arbeitsplatzes war die Möglichkeit jederzeit mobil zu arbeiten (auch wenn der klassische Austausch mit Kollegen auf der Strecke blieb und die technische Ausstattung ausgebaut werden müsste - z. B. war der Laptopmonitor zu klein). Gelegentlich private Termine ohne Stress wahrnehmen zu können, halte ich für ein Privileg. Die 4-Tage-Woche war eher ein bittersüßes Geschenk, das klang nur anfangs schön: Abläufe und -fristen veränderten sich nicht, durch nicht besetzte Stellen erhöhte sich der Stress. Allerdings gab es keinerlei Arbeitszeiterfassung. Es oblag jedem selbst, hier fair und kollegial zu arbeiten (das klappte mal mehr, mal weniger) und vor allen Dingen: sich nicht selbst übermäßig Überstunden anzuhäufen. Die sollten durch die 4-Tage-Woche pauschal abgegolten sein. In meinem Fall hat da glaube ich die Firma mehr profitiert, als ich selbst, das Angebot konnte ich kaum nutzen.

Vorgesetztenverhalten

Eine zuletzt neu hinzugekommene Management-Ebene an der Geschäftsführung hat das Vorgesetztenverhalten noch einmal grundlegend verändert. Wobei ich fairerweise sagen muss: Ich kann nur für meinen Bereich sprechen, vielleicht war das nicht überall so. Insgesamt habe ich ein Klima der fehlenden Wertschätzung, des Drucks, der nicht nachvollziehbaren Einmischung in kleinste Bereiche und mitunter sogar der Respektlosigkeit ggü. Mitarbeitenden wahrgenommen. Die Tonalität der Ankündigungen von Entscheidungen empfand ich gelegentlich als unangemessen und überzogen hierarchisch. Bei Problemen fehlten hingegen Struktur, Verantwortlichkeiten und Hilfestellungen. Ein Beispiel für fehlende Wertschätzung: die häufigen kurzfristigen Absagen (bzw. Verschiebungen) von Terminen durch Vorgesetzte. Vielfach war etwas anderes "wichtiger" als der Termin mit Mitarbeitenden. Das kann mal passieren, aber sollte nie zur Regel werden.

Interessante Aufgaben

Meine Arbeit hat mir wirklich Spaß gemacht - und die hätte ich gerne weitergeführt. Nur unter anderen Umständen...

Gleichberechtigung

Grundsätzlich spielen Herkunft, Religion, Orientierungen etc. keine Rolle, hier habe ich niemals diskriminierendes Verhalten erlebt.

Umgang mit älteren Kollegen

Öffentlich in Ordnung, manchen unter der Hand aufgeschnappten Spruch zu teuren Gehältern oder dem Wissensstand älterer Kollegen ließen mich aber wieder zweifeln. Zumal sie keine Möglichkeit hatten, ihren Wissensstand innerhalb der Firma zu erweitern.

Arbeitsbedingungen

Die Firma setzte darauf, dass nicht mehr im Regelfall im Office gearbeitet wird. Statt klassischer Büros gibt es nach und nach offenbar an allen Standorten nur noch Großraum-Co-Working-Spaces.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gab keine zentralen Vorgaben oder Steuerungen für den Umweltschutz. Ich will nicht ausschließen, dass vielleicht anders gedacht wurde - aber in dem was ankam, habe ich kein Sozialbewusstsein für Mitarbeitende gespürt.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter wurden nach Rücksprache mit Kollegen seit vielen Jahren nicht mehr angepasst. Und es bestand zuletzt auch keine Aussicht darauf, dass sich mittelfristig daran etwas ändern würde. Während in anderen Firmen Corona-Zuschüsse gezahlt wurden, war das bei uns nicht gegeben. Weihnachts-/Urlaubsgeld gab es nicht. Es gab Möglichkeiten einer Zusatzversicherung, Company-Bike und Einkaufsvorteile.

Image

Wie ich aus Erzählungen mitbekommen habe, war der frühere Ebner Verlag vor Jahren einst so eine Art Star in der Digitalisierung der Verlagswelt. Von dieser öffentlichen Wahrnehmung ist aber für meine Begriffe nichts mehr übrig geblieben. Es gab offenbar auch keine Anstrengungen, daran etwas zu ändern. Die Website wurde nicht gepflegt, auf den Social Media-Kanäle fand seit Jahren nichts mehr statt.

Karriere/Weiterbildung

Nach einem gewissen Onboarding (ein Termin) gab es keine weiterführende Struktur für Mitarbeitende. Weder Beurteilungen, noch Feedbackgespräche, noch Entwicklungsskizzen. Ich habe auch keine Bemühungen mitbekommen, dass sich daran etwas ändert. Interne Weiterbildungsangebote gab es nicht. Ein Grundsatzproblem, denn man trat auf der Stelle: Wie soll sich eine Firma weiterentwickeln, wenn keine proaktive, strukturierte Weiterentwicklung stattfindet, kein Input von außen reinkommt?

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