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European 
Computer 
Telecoms 
AG
Bewertung

Viel Arbeit, leere Versprechen aber viel gelernt

2,2
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2007 bei European Computer Telecoms AG gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Herausforderung in den Aufgaben

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vorgesetztenverhalten, Work-Life-Balance, Gehalt / Sozialleistungen. Siehe Erklärungen

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre, bezogen auf den Umgang zwischen den Kollegen persönlich (unabhängig von der Firma), war sehr gut. Viele Kollegen stammten (wie ich) aus anderen Ländern und waren erst seit Kurzem in München. Es herrschte so etwas wie ein Pioniergeist und Freude am Wohnen in München. Diese Atmosphäre rein auf die Firma und Arbeit bezogen war sachlich, siehe unten.

Kommunikation

Die Mitarbeiter wurden gelegentlich informiert über die Pläne der Firma.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Teams war der Umgang kollegial, man unterstütze sich gegenseitig. Viele Kollegen stammten (wie ich) aus anderen Ländern und waren erst seit Kurzem in München.

Work-Life-Balance

Es wurde viel gearbeitet. Das Ergebnis stand vor allem. Ein typisches Beispiel: die Firma hatte ein Auftritt (Stand) auf einer internationalen Messe. Die Mitarbeiter wurden, ohne darüber überhaupt informiert zu werden, für Dienst auf der Messe mit An- und Abreise an den Wochenenden eingeteilt.

Viele Sonntage haben wir gearbeitet - das machten wir am Anfang aus einer Art Pioniergeist und Streben nach Erfolgen. Der Vorstand war manchmal auch persönlich vor Ort. Einmal haben wir sogar am Tag von Silvester (ein Samstag) gearbeitet. Unterbesetzung in den Teams war der Regel, man sagte immer, dass weitere Aufgaben auch noch gingen, man wollte kein Nein hören. Ausgleich dafür mit Urlaubstagen wurde kaum gestattet. Einige Kollegen hatten bereits nach einigen Monaten im Job genug davon und verließen die Firma.

Vorgesetztenverhalten

Der Führungsstil war autoritär und willkürlich, und schien durch die Launen bestimmter Personen bedingt zu sein.

Ich war Projektleiter eines Projektes für einen Kunden. Einmal trat im System des Kunden ein grosses Problem auf, verursacht durch Fehler vom Entwicklungsteam. Das habe ich bei “höheren Instanzen” gemeldet. Man hatte keine Zeit und ich bekam gar keine Antwort. Den Kunden habe ich vertröstet so gut wie es ging und das Projekt ging weiter. Einige Monate später hatte ich das Projekt bereits größtenteils erfolgreich abgeschlossen.
Eines tages teilte man mir mit, dass ich als Projektleiter sofort abgesetzt werde. In einem Gespräch wurde das Problem besprochen, man gab mir die Schuld am Problem, obwohl dieses nicht durch meine Arbeit sondern durch die Arbeit einer anderen Abteilung verursacht wurde. Auf diese Tatsache habe ich hingewiesen, aber man blieb bei der komplett schiefen Analyse und der Schuldzuweisung. So offensichtlich schief war noch nie eine Evaluierung die ich miterlebt habe.

Mir sind mehrere Fälle bekannt, wo Kollegen komplett ungerecht behandelt wurden.
Wenn Kollegen wegen der Arbeitsbelastung oder Aufgaben protestierten, landeten diese Kollegen in der sogenannte Konfliktzone, wurden isoliert und unter Druck gesetzt. Es wurde nichts unternommen um diese Kollegen wieder in einem normalen Arbeitsverhältnis zu bringen, sie verließen die Firma meist, und das war auch beabsichtigt. Als Führungskraft war ich leider auch an zwei solcher Fälle beteiligt.

Ein so hoher Anzahlt an Konfliktfällen habe ich in 18 Jahre Karriere bei vielen Firmen noch nie gesehen. Viele hatten einen befristeter Arbeitsvertrag (so wie ich, zweimal ein Jahresvertrag) und verließen die Firma sowieso. Der Arbeitgeber hat es konsistent vermieden, unbefristete Verträge anzubieten.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitstage waren meist lang und der Druck hoch. Meine Aufgaben waren abwechslungsreich und interessant, das war bei anderen aber anders. Aufgaben wurden oft ohne die Möglichkeit von Feedback oder in Abstimmung mit den Interessen der Mitarbeiter verteilt. Man sollte nur das machen was verlangt wurde, take it or leave it. Eigene Initiativen wurden deutlich unterdrückt.

Gleichberechtigung

In der Arbeit wurden alle Kollegen gleich behandelt. Das galt nicht für das Gehalt. Die Kollegen aus Nicht-EU-Staaten, z.B., Ost-Europa oder Asien, hatten meist kleinere Gehälter. Sie bekamen dafür ja die Chance in Deutschland zu arbeiten. Nach dem Erhalt der Aufenthaltsgenehmigung haben diese Kollegen meist die Firma verlassen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gab nur eine ältere Kollegin, der Umgang mit ihr unterschied sich nicht zu dem mit jüngeren Kollegen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsplätze waren akzeptabel. Es wurden kostenlos Mittagessen (warm) und Frühstück angeboten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Unternehmen war Hauptsponsor eines Orchesters in München, weiteres soziales Engagement ist mir nicht bekannt.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Arbeitsbelastung war hoch in Vergleich zum Gehalt. Mehrere Gehaltsverhandlungen / Vorstellungsgespräche habe ich selber geführt. Die Gehälter, die mir bekannt waren, waren relativ niedrig für die Branche. In Verhältnis jedoch zu der Arbeitsbelastung waren die Gehälter wirklich bescheiden, daher wurden öfters Kollegen aus dem Ausland ausgewählt. Eine Gehaltserhöhung habe ich einmal bekommen.

In den Vorstellungsgesprächen (die ich als Manager geführt oder denen ich beigewohnt habe) haben Vorstandsmitglieder die Aufgaben ausführlich gepriesen und die Leistungen so gut wie möglich dargestellt. Später stellte sich die aber teils als Übertreibung / leere Versprechen Unwahrheiten heraus.

In meinem Vertrag war ein Bonus versprochen. Beim Verlassen der Firma (Ende des befristeten Vertrages) hat man sich geweigert diese zu zahlen. Ich musste gerichtlich klagen und bekam nach einem langen Prozess Recht und mein Geld. Das war sowohl eine Ungerechtigkeit als auch eine Frechheit.

Image

Was bei den Vorstellungsgesprächen gesagt wurde, war nur teils die Wahrheit.

Ich empfehle das Unternehmen nicht, ich kann mir nicht vorstellen wie die genannte Nachteile auszugleichen wären.

Karriere/Weiterbildung

Es wurde nach dem Vorstellungsgespräch wenig über die weitere Karriere der Mitarbeiter gesprochen. Beförderungen gab es vereinzelt.

Positiv war, dass kostenlose Sprachkurse angeboten wurden, denen wir die während der Arbeit beiwohnen konnten.

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