Einblick hinter die "weisse Fassade"...
Verbesserungsvorschläge
Vielleicht sinkt künftig die Nachfrage nach Immobilien, weil die Zinsen steigen. Dann wird der Personenkreis kleiner, der sich eine Immobilie leisten kann. Und dann verkaufen sich die Objekte nicht mehr "von allein". Und dann benötigt man Fachkompetenz, um die Kunden zu gewinnen und zu überzeugen. Vielleicht sollte man sich darauf mal vorbereiten?
Arbeitsatmosphäre
Provisionsbedingt oftmals Konkurrenz unter den "Kolleginnen" , die faktisch somit keine sind.
Kommunikation
Man lernt fürs Leben: Sei vorsichtig, wenn das Management das Unternehmen gerne andauernd als "Familie" bezeichnet. Prüfe, ob das auf Dich authentisch wirkt. Oder einfach nur schmierig.
Work-Life-Balance
Nun ja, deswegen sollte man nicht in den Vertrieb gehen.
Interessante Aufgaben
Du bekommst 2000 Haushalte zur "Betreuung" zugewiesen, das ist dann deine "Farm". Die Briefkästen dieser Farm befüllst Du dann regelmäßig mit Werbepostkarten, in der Hoffnung auf einen Immobilieneigentümer, der sich meldet, um seine Immobilie zu verkaufen. Sei geduldig, wenn sich tatsächlich ein Erstkontakt ergibt, der vielleicht erst nach Jahren tatsächlich zu einer Verkaufsentscheidung führt. Vermutlich bist Du dann aber gar nicht mehr dabei - da freut sich der örtliche Filialbetreiber. Denn er spart sich die Provision für Dich und er kommt trotzdem an das Geschäft.
Umgang mit älteren Kollegen
Infolge der sehr hohen Fluktuation wird es schwer, mit älteren Kollegen "umzugehen". Sie sind ja (nicht) mehr da.
Arbeitsbedingungen
Einerseits Verträge, in denen intensiv die Selbstständigkeit betont wird. Andererseits ständig Wünsche, wie man das "Farming-Konzept" (siehe Aufgaben) umzusetzen hätte. Logisch ist das nicht, aber die oftmals geschlossenen Selbstständigen-Verträge ersparen es dem Unternehmen, Sozialversicherungsbeiträge anteilig abführen zu müssen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die (ebenfalls meist selbstständigen) Filialen vor Ort "dürfen" (müssen) überteuerte Immobilien-Anzeigen in einem firmeneigenen dicken "Lifestyle"-Hochglanzheft schalten, das außer dekadenten Promi-Meldungen und eben den Immo-Anzeigen keinerlei Sinn macht. Hier geht es wohl um den Umsatz mit den Anzeigen - aber dafür Millionen Seiten von Hochglanzpapier jährlich zu verschwenden? Das ist weder nachhaltig noch zeitgemäß, aber für die Zentrale eben lukrativ.
Image
Ständiger Personalwechsel bei oft ausschließlich provisionsabhängig bezahlten Maklern. Wer genauer hinschaut, bemerkt den Unterschied zwischen "Schein" und "Sein". Oftmals branchenfremde Quereinsteiger, die gar nicht wissen, auf was es bei einem qualifizierten Immobilienverkauf eigentlich ankommt. Bezogen auf die Gesamtbranche reicht es jedoch wohl, der "Einäugige unter den Blinden" zu sein.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt eine hauseigene "Akademie", die natürlich "Academy" heißt. Hier darf (muss) der freiberufliche Mitarbeiter eine teure Schulung buchen, die fachlich keine Inhalte bietet, die man nicht einfach auch googlen könnte, wenn man es nicht ohnehin schon weiß. Dafür dann aber viel Eigenlob und "Tschaka-tschaka-"Phrasen in eigener Sache. Also somit eigentlich eine (Eigen-)Werbe-Veranstaltung des Unternehmens, für die man viel Geld bezahlt.