Hamsterrad mit miserabler Work-Life-Balance und dafür unterdurchschnittlichen Startgehaltsmöglichkeiten
Arbeitsatmosphäre
Ständiger Zeitdruck. Dieser wurde auch durch tägliche Meetings verstärkt, in denen die aktuellen Stände erfragt wurden. War man gut in der Zeit kam Lob, dafür aber durch unerwartet ad-hoc-Aufgaben und man war wieder unter Zeitdruck. War man schlecht in der Zeit wurde man immer höflich aber bestimmt darauf hingewiesen länger und effektiver zu arbeiten. Insgesamt ein Hamsterrad. Wenn man ein emotionaler Mensch ist und Lob für seine eigene Arbeit braucht, ist das der falsche Job.
Kommunikation
Tägliche Stand-up-calls. Es wird viel gesprochen und telefoniert. Unterbricht jedoch die eigene Arbeit und ist auch dem geschuldet, dass oft Fragen auftauchen.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Kollegen ist ein relativ guter Zusammenhalt. Die jungen Teams ergänzen sich bisweilen sehr gut. Leider kaum ein Ausflug aus dem Smalltalk heraus, da keine Zeit oder keine Bindung durch die häufigen Wechsel, sei es durch die Fluktuation oder auch den wechselnden Teams bei den jeweiligen Mandanten. Risse gibt es wenn sich die unterschiedlichen Performance-Erwartungen nicht decken. So gibt es KollegInnen, die 12h arbeiten und das auch von anderen erwarten. Wenn das von einem nicht zurückkommt ist man schnell unten durch.
Work-Life-Balance
Life gibt's nur wenn es die Work zulässt. Urlaub ist entsprechend der Arbeit zu nehmen. Ein Tag Urlaub ist schon ein Problem. Kann sein dass man seinen Jahresurlaub am Stück nehmen muss weil anders nicht möglich. Auch die Arbeitszeiten selbst nicht für Leute mit Freizeitaktivitäten gemacht. Zudem fällt es unter der Arbeitsbelastung schwer seine Freizeit zu genießen, da am nächsten Tag ja wieder schwere Arbeit wartet.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzen sind i.d.R. sehr freundlich und immer auf der Seite der Arbeitnehmer. Dies hat aber auch sehr mit der Performance zu tun. Ist die unterdurchschnittlich zeigt sich das auch an deren Verhalten und Kommunikation.
Interessante Aufgaben
Schwer zu sagen. Viel wirklich interessante Arbeitsinhalte. Jedoch auch teilweise sehr abstrakt und durch die englischsprachigen internen Dokumentationen schwer zu greifen.
Gleichberechtigung
Ganz egal welchem Geschlecht, welcher Religion und welcher Nationalität man angehört, die Kommunikation und der Zusammenhalt innerhalb der Gruppen funktioniert und ist sehr vertrauensvoll. Auch körperliche Einschränkungen o.ä. spielen nicht den Hauch einer Rolle. Insgesamt merkt man, dass man sich in einem gebildeten und weltoffenen Arbeitsumfeld bewegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Kaum eine Aussage zu treffen. Durch die hohe Fluktuation und dem Hintergrund, dass das Berufe sind, die man zum Start seiner Karriere nach dem Studium gerne nur als Sprungbrett nutzt, gibt es kaum ältere Kollegen. Wenn dann sind diese Partner und damit aus einer eventuellen systematischen Diskriminierung raus.
Arbeitsbedingungen
Laptop, im Büro höhenverstellbare Tische, je Tisch noch zwei weitere Bildschirme, kostenloses Wasser und Kaffee sowie Verpflegungsgutscheine. Alles ok.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Tägliche Fahrten zum Mandanten. Dort bekommt man ein Büro zur Verfügung gestellt, hat mit ihm aber keinen Kontakt. Diese Fahrten könnte man sich sparen, da man im Büro oder im Home-Office die gleiche Arbeit verrichten kann. Auch Schulungen, die remote stattfinden können, in Amsterdam zu organisieren und dafür alle einfliegen zu lassen, ist sehr aus der Zeit gefallen.
Gehalt/Sozialleistungen
Wohl erst ab Manager-Stufe dem Aufwand entsprechend. Bis Senior steht das in keinem Verhältnis. Wenn man das als Sprungbrett sieht eine gute Vergütung. Ansonsten arbeitet man wahrscheinlich 4h am Tag mehr als jemand der das gleichr verdient.
Image
Erzählt man, dass man bei EY arbeitet, gratulieren sie dir alle. Erklärt man die Arbeitsumstände, lachen dich alle aus. Auch sit Wirecard sind Branchenkenner eher skeptisch.
Karriere/Weiterbildung
Für den Lebenslauf sicher förderlich. Kontinuierliche Fortbildungen und Schulungen, sowie learning by doing zeichnen diesen Arbeitgeber aus. In den Genuss mit dem Titel des Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters rauszukommen kommen die wenigsten, da der Weg sehr beschwerlich und lange ist. Die Examen sind dazu noch sehr schwer.