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Erzbistum 
Köln
Bewertung

Ein Trauerspiel

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei ERZBISTUM KÖLN Erzbischöfliches Generalvikariat in Köln gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die zahlreichen Skandale der vergangenen Jahre haben bei allen Beschäftigten deutliche Spuren hinterlassen. Ein Großteil der Angestellten ist frustriert und hat innerlich schon vor Jahren innerlich gekündigt. Es bleiben oftmals die Profiteure des Systems. Es kommt vor, dass Bewerbende ihre Bewerbung zurückziehen und Partner und Dienstleister angesichts von Doppelmoral und mittelalterlicher Ansichten der Kleriker die Zusammenarbeit beenden. Hinzukommt die nicht funktionierende Führungskultur. Entscheidend für das berufliche Weiterkommen ist oft nicht die Kompetenz, sondern Rechtgläubigkeit und Kadertreue. Der Krankenstand ist ungewöhnlich hoch und die Identifikation mit der Institution sinkt seit Jahren, viele MA möchten nach außen gar nicht mehr zu erkennen geben, für wen sie arbeiten. In der festen Gewissheit, die einzig wahre Lehre zu vertreten, kann die Bistumsleitung schalten und walten, wie sie will, auch wenn sie so dem Ansehen der Organisation immensen Schaden zufügt und Millionen Kirchenaustritte zu verantworten hat.

Kommunikation

Schlimm. Sehr oft von oben herab. Mitarbeitende werden nicht mitgenommen und vernünftig abgeholt. Regelmäßig erfährt man entscheidende Interna aus der Presse.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt im Team war angesichts der desaströsen Rahmenbedingungen erstaunlich gut. Man hat sich gegenseitig gestützt und den Rücken gestärkt. Es gibt auch viele motivierte Kolleginnen und Kollegen, was der AG aber immer noch nicht richtig honoriert.

Work-Life-Balance

Es kommt regelmäßig vor, dass extrem kurzfristig zusätzliche Arbeit bis in den späten Abend oder am Wochenende eingefordert wird. Das Verständnis für familiäre Verpflichtungen hält sich bei Vorgesetzten dabei mitunter sehr in Grenzen. Es wird als selbstverständlich angesehen, dass man im Grunde immer zur Verfügung steht, was bei vielen Kollegen zu deutlichen Abnutzungserscheinungen führt. Mit Corona hat man zähneknirschend auch die rigiden Vorschriften bezüglich Heimarbeit gelockert. Das Siegel "familienfreundlich" hat der AG eigentlich nicht verdient. Vom diskriminierenden kirchlichen Arbeitsrecht ganz zu schweigen. Immerhin gibt es aber eine Zeiterfassung und die geleistete Mehrarbeit kann abgefeiert werden.

Vorgesetztenverhalten

Die meisten arbeiten auf eigene Rechnung und sind sehr darauf bedacht, bei Entscheidungsträgern und Bistumsleitung gut dazustehen. Rückendeckung fürs eigene Team kann dabei schon mal hinten rüberfallen.

Interessante Aufgaben

Abwechslungsreich war die Arbeit, was aber die vielen schlaflosen Nächte nicht aufwiegt.

Gleichberechtigung

Es gibt Programme zur Förderung von Frauen im Job. Die Kluft verläuft vielmehr zwischen den abgehobenen und von Allmachtsphantasien getriebenen Klerikern und den angestellten "Laien". Die geweihten Brüder halten zusammen, egal, wie inkompetent oder ungeeignet sie in ihren Funktionen sind. Beim normalen Angestellten hebt man hingegen schnell den moralischen und dienstrechtlichen Zeigefinder und droht mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen.

Arbeitsbedingungen

Grundsätzlich okay, noch ist Geld genug da.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das kommt so langsam, nennt sich hier "Bewahrung der Schöpfung". Für eine werteorientierte Institution ist das aber zu wenig und hinkt den Bemühungen in der freien Wirtschaft Jahre hinterher.

Image

Wenn man sich bei Familie, Freunden, Nachbarn, Geschäftspartnern permanent für seinen Arbeitgeber rechtfertigen muss, ist wohl viel gesagt.

Karriere/Weiterbildung

Entscheidend für das berufliche Weiterkommen ist oft nicht die Kompetenz, sondern Rechtgläubigkeit und Kadertreue.


Umgang mit älteren Kollegen

Gehalt/Sozialleistungen

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