Besser einen großen Bogen um diesen Arbeitgeber machen!
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht ein ungeheurer Druck von Auftraggeber-Seite (Audi). In unzähligen Telefonkonferenzen wird einem ständig ein schlechtes Gewissen eingeredet und vorgehalten, wie abhängig der eigene Arbeitsplatz doch von der Auftraggeberseite ist.
Innerhalb der Firma herrscht zwar offiziell eine Duz-Kultur, allerdings wäre es mir manchmal lieber gewesen, ich hätte den ein oder anderen in der Firma mit "Sie" anreden dürfen. Das "Du" wirkt oft sehr aufgesetzt. Wer sich gerne in Besprechungen langweilt, ist hier genau richtig. Acht Stunden pro Woche sind hier keine Seltenheit. Ansonsten spricht man nicht gerne persönlich miteinander, sondern eröffnet lieber Tickets. Dies gilt besonders bei internen IT-Problemen.
Kommunikation
Alles läuft hier per Email oder über eine unüberschaubare Anzahl von Software-Tools, die es alle erst einmal zu beherrschen gilt. Das Leben in der Firma ist total unpersönlich. Die "Kollegen" von Audi lernt man nur am Telefon kennen und es kommt nicht selten vor, dass man in einer Email die Nummer 85 in "CC" ist. Hier ist jeder für alles zuständig und doch wieder keiner.
Kollegenzusammenhalt
Gruppenbildung vom allerfeinsten. Hier Fuß zu fassen ist extrem schwierig. Jeder macht sein ding und möchte sich nicht in die Karten schauen lassen. Anfragen an Kollegen werden teilweise gar nicht beantwortet, weil diese bis zum Hals in der Bearbeitung von Tickets stecken. Bei Aufgaben, welche die Unterstützung von Audi verlangen, ist man mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Hier erhält man kaum Unterstützung von Seite des Team Leads oder der Führungskraft.
Work-Life-Balance
Ich kann das nur bestätigen, was in anderen Bewertungen auch schon geschrieben steht. Man wird wirklich schief angesehen, wenn man weniger als 8 Stunden täglich arbeitet. Meine Kollegen und sogenannte Team Leads waren immer vor mir da und haben (vermutlich) nach mir das Gebäude verlassen.
Vorgesetztenverhalten
Keine Kompetenz zur Lösung von Konflikten. Probleme zwischen Kollegen werden nicht ernst genommen, es wird einfach weg gesehen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind durch Audi vorgegeben. Es besteht somit kaum eine Möglichkeit eigene Ideen einzubringen. Noch schlimmer wird es bei bereits existierender Software (Stichwort: Spaghetti-Code). Diese zu optimieren ist ein fast aussichtsloses Unterfangen, was damit begründet wird, dass abertausend Fahrzeuge mit dieser Software unterwegs sind und hier die Gefahr zu hoch ist, dass die Software dann nicht mehr reibungslos funktioniert. Erschreckend wird es dann, wenn man in einem Serienfahrzeug von Audi sitzt und darin das Navigationssystem erst nach einem Neustart richtig funktioniert. Das zeugt von der Kompetenz dieser Firma.
Gleichberechtigung
Aufstiegschancen sind so gut wie nicht vorhanden. Wer die Möglichkeit hat, wechselt so bald es geht zum Audi-Konzern. Es herrscht aber auch eine allgemein hohe Fluktuation, die nicht immer durch den Wechsel zur Muttergesellschaft begründet ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht sehr viele ältere Kollegen, aber da es sich oft um langjährige Mitarbeiter handelt, wird diesen mehr Zeit für die Bearbeitung von Aufgaben eingeräumt. Dadurch werden zwar auch mal andere Kollegen in ihrer Arbeit gebremst, was aber keinen stört.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro. Nicht jeder Kollege nimmt es so ernst mit den bereitgestellten Kämmerlein zum Telefonieren. Da wird auch schon mal eine Stunde lang lautstark mit einem Geschäftspartner telefoniert, dass es das ganze Büro mitbekommt. So etwas stört ungemein. Die Ausstattung ist wild zusammengewürfelt, weil der IT-Support keinen echten Einfluss auf die PC-Ausstattung hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Man sollte sich als Bewerber ernsthaft Gedanken darüber machen, wenn man beim Vorstellungsgespräch bereits eine Zusage mit Gehaltsangebot erhält. Bloß nicht darauf einlassen und auf jeden Fall nicht sofort zusagen.
Image
Die Firma ist nach außen nicht bekannt. Wenn es überhaupt Lorbeeren zu ernten gibt, dann heimst die allerhöchstens der Fahrzeughersteller ein.