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FEV 
EVA 
GmbH
Bewertung

Eine Arbeitgeber mit Potenzial aber sichtbaren Schwächen

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2018 im Bereich Forschung / Entwicklung bei EVA Fahrzeugtechnik in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Jeder kann sehr frei entscheiden, was er gerade machen will.
Die Urlaubs- und Home-Office-Regelung ist sogar fortschrittlich. Das Gehalt ist verglichen mit dem Durchschnitt ganz gut. Das Niveau ist aber an sich auch nicht besonders toll.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

s.o.

Verbesserungsvorschläge

Unbedingt die eigene Authentizität verstärken und das Profil schärfen. Die realen Probleme im persönlichen Gespräch aus den Mitarbeitern herausholen und keine implizite Kultur des Ausschweigens fördern. Das heißt für mich, kritische Dinge bewusst ansprechen und Lösungsvorschläge der Mitarbeiter stärker einfordern und dieses Handeln belohnen. Ja, das ist unüblich - aber es lohnt sich in der Regel.
Auch wenn es nicht so einfach zu vermitteln ist: Geld ersetzt nicht Vertrauen. Als Mitarbeiter bleibe ich nicht beim Dienstleister wegen des Geldes, sondern weil ich Vertrauen ins Unternehmen habe.
Ein gutes internes Wissensmanagement auf das Mitarbeiter zugreifen können, wenn sie sich fachlich weiter entwickeln wollen, ist Gold wert. Auch wenn das erstmal nur Geld kostet und keines einspielt.
Man muss den Eindruck erwecken, dass Mitarbeiter wirklich wertgeschätzt werden und nicht nur Kapital zur Erreichung der betrieblichen Ziele sind. Jeder fragt immer nach dem Gehalt aber ein guter Arbeitgeber steht für mich hinter den Menschen und unterstützt jeden Einzelnen individuell. Das heißt auch, dass individuelle Schulungskonzepte erarbeitet werden. UND Fehler finden und abstellen. Nicht alles verschweigen oder beschönigen...Aber Dienstleistungsumfeld und Automobilbau - man weiß eigentlich vorher was einen u.U. erwarten kann.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist sehr ambivalent. Einerseits stark von der unterschwelligen Angst geprägt, Kritik zu äußern oder negativ aufzufallen. Andererseits steckt man dann eben doch im gleichen Boot und es mangelt nicht an Kuchenterminen, Alkoholgelagern und Kaffepausen. Das sind sozusagen die Goodwills des Arbeitstages.
Es handelt sich um ein typisches Münchner Dienstleistungsumfeld in dem (fast) jedem klar ist, dass er sich das nicht länger als nötig antut, aber jeder für seine Karriere gute Miene zum schlechten Spiel macht. Kritik am Kollegen gibt es eher selten, da eh jeder sein eigenes Ding macht und niemand unangenehm aus der Emotionslosigkeit des Büros herausstechen möchte.
Alles in allem ist diese Art von "Zusammenhalt" aber sehr oberflächlich. Der Versuch gemeinsame Events wie Fußballspiele und Stammtische zu organisieren, scheitert dementsprechend dann auch in der Regel am gegenseitigen Vertrauen, an der eigenen Trägheit oder dem Wunsch einfach mal Abstand zur Firma zu bekommen. Jeder denkt sich seinen Teil und die meiste Zeit des Tages ist es ruhig.
PS: Für die, die sowas bewusst ignorieren: Es gibt ab und an eine unterschwellige Ellbogenkultur. ;-)

Kommunikation

Kommunikation gibt es wie bereits beschrieben eher selten. Viele Mitarbeiter im Fachteam möchten auch ungern mehr als nötig reden. Jeder der das Geschäft verstanden hat, weiß, dass das nichts bringt. Man wünscht sich mehr Diskussionen, mehr konstruktiven Austausch, mehr Drive. Aber ok. Für viele die keine hohen Ambitionen haben, ist es so auch in Ordnung. Und alle anderen denken eh mehr an den kommenden Arbeitgeber als an die Verbesserung des aktuellen Unternehmensklimas.
Die Kommunikation mit dem Fachteamleiter oder Teamleiter ist stark abhängig davon, wer nun gerade diese Rolle ausfüllt. Meine persönliche Erfahrung: Das was in persönlichen Rücksprachen besprochen wird, ist selten besonders substanziell und von einer fehlenden Authentizität geprägt. Ein spürbares Interesse am Menschen fehlt leider. Aber bei der von BMW transferierten Einstellung "Jeder ist austauschbar" ist das auch kein Wunder. Ab und an wird dennoch auch geflachst, gelacht und gemeinsam ein Bierchen gezischt. Man macht eben das Beste draus.

Kollegenzusammenhalt

Münchner sind bekannt dafür auch vor der Drohkulisse des Neokapitalismus das Leben so gut es geht genießen zu wollen und zu können. Probleme, die einen da nicht selber betreffen, sind quasi nicht vorhanden. Wer das verstanden hat, der weiß auch wie der Zusammenhalt im Fachteam ausschaut. Man hilft sich halt, weil man dafür bezahlt wird. Mehr als nötig macht aber auch der wenigste. Was hilft es einem auch, wenn das nicht honoriert wird?

Work-Life-Balance

In schwierigen Projekten sieht die Work-Life-Balance phasenweise nicht so rosig aus. Es gibt viele, nein, sehr viele organisatorische Probleme im Entwicklungsumfeld von BMW. Durch diese ist man als Dienstleister gezwungen auch mal viel Zeit auf Arbeitsprozesse zu verwenden, die eigentlich einen Bruchteil der Zeit erfordern sollten. Aber man kann dennoch immer auf eigene Verantwortung den Arbeitsplatz verlassen um Kaffee zu trinken oder in der Sonne zu sitzen. Die Arbeit nimmt einem dabei natürlich keiner ab. Aber diese Freiheit ist auch nicht überall selbstverständlich. Es gibt die Möglichkeit zu HomeOffice-Arbeit und Überstunden können in einem archaischen Datenmanagement aufgenommen und dann abgefeiert werden. Die Arbeitszeiten bewegen sich somit lediglich phasenweise außerhalb eines normalen Rahmens. Es passt natürlich dennoch der Großteil im Büro auf, wer wann kommt und wer wann geht. Was man dazwischen macht, scheint keinen zu interessieren. Jedenfalls kannst du in diesem Job locker einen Burnout erarbeiten ohne dass es jemanden juckt.Aber genau so gab es auch schon Kollegen, die zwischendurch zum Sport gehen und dann Abends abstempeln und auch das ist nicht aufgefallen. TOP

Vorgesetztenverhalten

Der Vorgesetzte macht das für was er bezahlt wird. Er liefert quasi so wie jeder seine Leistung die in Arbeitspaketen hinterlegt ist, ab und niemand kann ihm vorwerfen, dass er seinen Job nicht machen würde. Insbesondere einige Fachteamleiter sind mehr darauf bedacht gute Zahlen zu präsentieren, als wirklich einen guten Job zu machen und Mitarbeiter fair zu behandeln.

Interessante Aufgaben

Thematisch höchst interessant - wie es dann vor Ort umgesetzt wird - sehr ernüchternd. Leider verstrickt man sich bei BMW in München in den letzten Monaten mehr in die Zuweisung von Schuld, als in die eigentliche Mission, die auch eine übergeordnete Bedeutung für die Menschheit besitzt. Ob das einen Autobauer interessiert, mag man noch in Frage stellen können. Das es besser für das eigene Geschäft ist, wenn man die Brandherde löscht und zielorientiert arbeitet, sieht man allerdings auch an den eigenen Unternehmenszahlen. Bei der EVA, der mehr die Rolle eines Sparringspartners zukommt, lächelt man die Probleme weg oder schweigt sie aus. Man ist offenbar zu der Überzeugung gelangt: Ein guter Diensleister löst keine Probleme, er verwaltet sie nur.

Gleichberechtigung

Es wird noch nicht genderneutral miteinander kommuniziert. Ich denke, das geht in Ordnung.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen? Also über 30? Ach ja, die gibt es auch.
Offenbar geht das Unternehmen auch sehr ordentlich mit Ihnen um, denn kaum jemand über 35 hat keine Leitungsfunktion. ;)

Arbeitsbedingungen

Die Räume sind an sich gut. Es fehlt aber an Platz aufgrund des ständigen Zuwachses an Mitarbeitern. Computer entsprechen nicht dem Stand der Technik aber man kann mit Ihnen dank VPN-Tunnel arbeiten. Im Sommer wird es sehr heiß und durchaus auch stickig. Insgesamt empfand ich das Büro zu wenig belüftet. Der Lärmpegel ist in der Regel durchaus vertretbar auch wenn der Frankfurter Ring nicht allzu weit entfernt ist. Clients sind veraltet und IT-Unterstützung ist dürftig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ab und an wird eine Aktion für den Umweltschutz über das Intranet verkündet. Es fehlt aber am Engagement wirklich eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Ganz konkret kann man das an dem Fehlen einer umweltpolitischen Bilanz (z.B. Gemeinwohlbilanz) fest machen. Das Unternehmen bietet nach einer gewissen Zeit eine kostenlose Fitnessmitgliedschaft an. Dennoch möchte man noch nicht auf die süßen Snacks im Automaten verzichten.

Gehalt/Sozialleistungen

Für einen Münchner Diensleister ist es doch ganz ok. Es gibt zudem eine Betriebsrente. Die abteilungsspezifischen Gehaltsgrenzen sprengt hier niemand.

Image

Reden die Mitarbeiter gut über Ihre Firma? Na ja... Das Image könnte besser sein. Ich denke ein Sprungbrett zu anderen möchte kein Unternehmen sein.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt ein Karrieremodell, welches bereits vor längerer Zeit angekündigt worden ist und sich offenbar momentan in der Testphase befindet. Hierarchische Zwischenstufen zu schaffen, ist grundsätzlich richtig. Die Akzeptanz der Vakanzen ist noch nicht besonders hoch.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe/r ehemalige/r Mitarbeiter/in,

vielen Dank für deine Bewertung.

Wir finden es wirklich schade, dass du zu solch einem Fazit nach deiner Zeit bei der EVA gekommen bist. Wenn sich so viel Frust angestaut hat, ist es oftmals das einzig Sinnvolle für beide Seiten, sich zu trennen und damit getrennte Wege zu gehen.

Wir wünschen dir für deine Zukunft alles Gute und hoffen, du findest einen für dich geeigneten Arbeitgeber.

Herzlichst
Deine EVA Fahrzeugtechnik

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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