Hinter der Fassade eines fürsorglichen Arbeitgeber ist die Arbeitsatmosphäre von Vetternwirtschaft geprägt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Tiefgarage, Tarif-Vertrag
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Verhalten der Vorgesetzten
- Geringe Wertschätzung
- nicht vorhandene Fehlerkultur
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungen sollte vor allem beim Führungspersonal unternommen werden. Auch darf man den Arbeitnehmern gern etwas Wertschätzung entgegenbringen. Die Abwanderung gut ausgebildeter Leute sollte nicht länger mit Schulterzucken hingenommen werden.
Arbeitsatmosphäre
Die starke Denke in Abteilungen macht sich auch unter den Kollegen bemerkbar. Starke Gruppenbildung ist die Folge, in der die Kollegen der einen Abteilung sich über die Kollegen der anderen lustig machen oder gar deren Kompetenz absprechen. Weiterhin lässt sich eine gesunde Fehlerkultur vermissen. So wird schonmal eine gute Stunde darüber diskutiert wurde, wem eine bestimmte Schuld zugesprochen werden kann. Das Verhalten der Vorgesetzten ist patriarchisch. Widerspruch oder Kritik ist nicht gewünscht. Auch werden gezielt Mitarbeiter durch Angst unter Druck gesetzt.
Kommunikation
Die Geschäftsführung und Betriebsrat informiert regelmäßig über Fortschritte in Projekten, den Gewinn und Prognosen. Meetings finden ebenfalls regelmäßig statt. Als Mitarbeiter hat man das Gefühl immer auf dem aktuellen Kenntnisstand zu sein. Allerdings gehen öfter mal sensible Informationen durch den Flurfunk, welche dann von höheren stellen zunächst dementiert werden um dann später doch noch bestätigt zu werden. Das sorgt oftmals für Verwirrung in der Belegschaft worunter das Vertrauen in höher Instanzen leidet.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist wie bereits gesagt sehr gruppenabhängig. Abseits der kleinen Gruppen ist sich jeder selbst der nächste. Sobald ein Kollege mit einem neuen Wagen in der Tiefgarage parkt, wird schon gemutmaßt durch welche Intrige er sich diesen leisten konnte.
Work-Life-Balance
Durch die flexible Arbeitszeit sollte man meinen, dem Arbeitgeber läge die Work-Life-Balance am Herzen. Wird diese jedoch ausgenutzt wird schon einmal mit Sprüchen kommentiert wie "Nah, endlich ausgeschlafen" oder "Was?! Jetzt schon Feierabend?". Überstundenkonten unter 20 Stunden im Plus sind nicht gern gesehen und wird einem beiläufig mal mitgeteilt.
Vorgesetztenverhalten
Gelinde gesagt eine Katastrophe. Es ist kaum zu verstehen wie bestimmte Personen diese Positionen erreicht haben. Von Social Skills haben diese Führungskräfte noch nie etwas gehört. In bestimmten Abteilungen wird nicht geführt sondern geherrscht. Es werden Türen zugeschmissen, die Mitarbeiter vor den Kollegen angeschnauzt und auch schon mal von Besprechungen ausgegrenzt.Bei Fehlern wird der Schuldige gesucht und mit Anprangerung vor den Kollegen bestraft. Wegducken und verstecken hinter Mitarbeiter ist keine Seltenheit sondern die Regel.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind sehr stark in Prozesse untergliedert, was wohl bei bestimmten Arbeiten unumgänglich ist. Ein Abweichen davon ist nicht erwünscht. Auch wenn die bestehenden Prozesse offenkundig unlogisch und vor allem nicht ökonomisch sinnig sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden schon einmal belächelt oder bekommen einen Fensterplatz wenn sie die gewollte Leistung nicht bringen. Diese erhalten dann auch keine Förderung mehr in Form von Schulungen oder ähnlichem und gelten somit schon fast als Ballast der mit Eintritt in das Rentenalter endlich abgeworfen werden kann.
Arbeitsbedingungen
Die zur Verfügung stehenden Hardware ist auf dem neuesten Stand. Allerdings sind Systemausfälle die Regel. Dann steht gleich das ganze Unternehmen still. Hat man einmal ein individuelles Problem mit seinem Computer kann man nur beten, dass man einen Zuständigen erreicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mir nicht bekannt....
Gehalt/Sozialleistungen
Bedingt durch einen sehr attraktiven Tarifvertrag ist das Gehalt als hoch zu bezeichnen. Jedoch ist zu beobachten, dass das Unternehmen sich dessen bewusst ist und versucht Höhergruppierungen solange es geht hinauszuzögern. Hier muss man Glück mit dem Vorgesetzten haben.
Image
Das Image des Unternehmens ist schlecht. Dies wird einem immer dann bewusst, wenn man im Bekanntenkreis auf seinen Arbeitgeber angesprochen wird. Die Kollegen sprechen selbst davon, dass allein der attraktive Tarifvertrag sie davon abhält das Unternehmen zu verlassen. Es gilt das Motto "Irgendwo anders verdiene ich nicht so gut wie hier."
Karriere/Weiterbildung
Aktuell hat man nicht das Gefühl, dass man versucht einzelne Mitarbeiter zu Fördern oder zu Entwickeln. Es wird sich zwar seitens des Unternehmens an Weiterbildungen beteiligt, jedoch macht man sich keine Mühen diese geförderten Leute zu halten. Stattdessen meint man wohl, jungen Leute wäre das Gehalt wichtiger als die Tätigkeit. Zudem sind Karrieren und Neueinstellungen offenkundige durch Vetternwirtschaft zu erklären.