Nicht empfehlenswert
Arbeitsatmosphäre
Die Geschäftsführung erwartet, dass Projekte innerhalb einer absolut unrealistischen Zeit umgesetzt werden, aber ändert gefühlt täglich die strategische Richtung. Das gibt es natürlich in vielen Unternehmen, allerdings ist es hier extrem. Der dadurch aufgebaute Druck wirkt sich sehr negativ auf die Arbeitsatmosphäre aus. Besonders negativ ist auch das sehr offen gelebte "Hire&Fire" System: Im Durchschnitt verlässt 1 Mitarbeiter pro Woche freiwillig oder unfreiwillig das Unternehmen. Ein möglicher Grund könnte, neben dem immensen Druck, die Umgangsformen der Geschäftsleitung sein: Kraftausdrücke und cholerische Reaktionen waren eher an der Tagesordnung als eine Ausnahme.
Kommunikation
Stet ist nur der Wandel. Unglücklicherweise werden die häufig vorkommenden Änderungen, Erneuerungen etc. selten und/oder unvollständig kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der Widrigkeiten eine überraschend toller Zusammenhalt unter den Kollegen.
Work-Life-Balance
Eigenartige Definition von Kernzeit: 09-18 Uhr. Überstunden darf jeder Mitarbeiter gerne und ständig machen. Diese werden allerdings nicht entlohnt oder erfasst, aber erwartet. Diverse Kollegen mussten Urlaube mehrmals verschieben, da betriebliche Belange vordringlich waren. Krankenstand wird nicht gerne gesehen und ebenfalls kommentiert (" Was? XY ist schon wieder krank? So kann ich doch nicht arbeiten wenn alle ständig krank sind") Zwei Tage nach Ende des Krankenstandes wurde bekannt gegeben, dass XY sich nach einem neuen Job umsehen wird.
Vorgesetztenverhalten
Leider absolut unrealistische Vorgaben. Meinungen, Entscheidungen und Richtungen werden wöchentlich revidiert. Der Kommunikationsfluss ist eher ein ausgetrockneter Bach. Häufig erfährt man von Entscheidungen zufällig am Flur, was nicht dramatisch ist, denn höchstwahrscheinlich wieder diese ohnehin wieder geändert.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben KÖNNTEN sehr spannend und interessant sein, wenn man sich mehr Zeit hätte, sich mit der Materie auseinander zu setzen und nicht nur unter massivem Zeitdruck Ergebnisse zu erarbeiten. Generell ist man auch gut beraten, die bestehenden Dinge ohne Veränderung zu replizieren- Einfluss auf die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes hat man kaum.
Gleichberechtigung
Es gibt einen "Inner Circle of Trust", der (und dessen Meinung) traditionell bevorzugt wird. Dazu zählen eine Handvoll Mitarbeiter welche bereits seit Anfangszeiten des Unternehmens dort arbeiten. Man muss hervorheben, dass dieser Circle of Trust fast ausschließlich aus Frauen besteht, was für die Gleichberechtigung von Frauen spricht.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine Kollegen +45, insofern kann man nichts zum Umgang mit diesen sagen. Die Tatsache allerdings, dass eine niemanden +45 gibt, deutet auch darauf hin, dass "ältere" Mitarbeiter erst gar nicht eingestellt werden.
Arbeitsbedingungen
IT oder Telefonausfälle kommen immer mal wieder vor. Kantine gibt es ebenfalls keine. Ansonsten ist die Ausstattung (Räumlichkeiten usw.) durchschnittlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nein.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittliche Löhne und Gehälter. Es gibt keine Benefits, Sozialleistungen oder Ähnliches. Urlaubsanspruch liegt nur bei 26 Tagen, bei längerer Betriebszugehörigkeit bis zu 29 Tagen.
Karriere/Weiterbildung
Kaum Aufstieg möglich (siehe Inner Circle of Trust). Es gibt keine Weiterbildungsmöglichkeiten. Individuelle Förderungen ebenfalls nicht. Von manchen Job Rochaden erfahren die betroffenen Mitarbeiter zufällig am Flur.