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GmbH
Bewertung

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Maschinen > Menschen. Viel verschenktes Potential durch schlechtes Management

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 bei ficonTec Service GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Technologie und die tollen Mitarbeiter in den den unteren Hierachiestufen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das habe ich oben sehr ausführlich beschrieben. Ich hatte mich zunächst gegen einen öffentlichen Bericht meiner Erfahrung entschieden. Ich bin zu diesem Zeitpunkt mehr als 1,5 Jahre nicht mehr im Unternehmen und hatte mit dem Thema abgeschlossen. Kürzlich habe ich aber ein Schreiben erhalten in dem ich aufgefordert worden bin etwas mehr als 100€ zurück zu zahlen die ich vor 2 Jahren auf einer Reise zu viel bekommen habe. Das stimmt zwar, sagt aber sehr viel über die Firma aus. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen diese Bewertung zu schreiben und andere zu warnen. Man kann jede Firma sehr unterschiedlich erleben das ist mir bewusst, aber in extremen Fällen kann es auch laufen wie bei mir und das ist nicht nur „unglücklich“ gelaufen wie das Mangement gerne sagt, sondern hat in Teilen System. Sehr Sehr Schade Ficontec. Das könnt ihr besser.

Verbesserungsvorschläge

Behandelt euere Mitarbeiter wie Menschen, lasst sie mitbestimmen und setzt die Kritik die ihr bekommt mal wirklich um anstatt nur kurzfristige und unrealistische Quartalsziele zu jagen. Kommuniziert doch mal wirklich offen und ehrlich. Setzt das Feedback um. Die meisten die ich im Unternehmen kennen gelernt habe, machten den Anschein als läge ihnen aufrichtig etwas an der Firma. Vielleicht sind das ja nicht nur teure „Resourcen“ sondern intelligente und engagierte MENSCHEN die daran interessiert sind, dass es dem Unternehmen gut geht. Die gerne ihren Arbeitsplatz an dem Standort behalten wollen und daher ernst gemeinte Verbesserungsvorschläge einreichen.
Vielleicht ist auch ein Betriebsrat als Gegengewicht nicht so schlecht wie ihr denkt, auch wenn das als Unternehmer anstrengend ist einen mächtigen Gegenspieler zu haben. Das Ombus Team ist keine echte Kontrolle Instanz und hat Interessen Konflikte.

Ihr habt alles was ihr braucht da, um (wieder) ein großartiges Unternehmen zu werden. Kurz gesagt: Glückliche Bienchen sind fleißige Bienchen oder: Menschen > Maschinen

Arbeitsatmosphäre

Es herrscht eine sehr ungesunde von Druck geprägte Atmospähre. Ich habe 2021-22 in der Automation Abteilung gearbeitet. Dort wurde permanent Druck von ganz oben bis ganz unten aufgebaut und aufrecht gehalten. Anstatt grundlegende und strukturelle Probleme anzugehen, um Abläufe zu verbessern und effizienter zu werden, wurden stattdessen Mitarbeiter am laufenden Band regelrecht verheizt. In meiner Zeit sind mit mir ca. 6 Ingenieure gekommen und gegangen (in einem Jahr). Bei einem Team von etwa 20-25 Leuten, sagt diese Fluktuation eine ganze Menge aus. Dementsprechend ist die Atmosphäre dort. Man weiß, dass man „verheizt“ wird wenn nötig.

Wenn man die teilweise utopischen Deadlines nicht halten kann wird man gerne in Einzelgespräche gebeten, um den Druck weiter zu erhöhen. Schüchterne ausländische Kollegen wurden auch gerne mal „härter“ im Reinraum rangenommen, also verbal nieder gemacht, von einer Person in Leitungsposition, die seit den Gründungstagen dabei ist. In anderen Kulturkreisen hat man keine Widerworte der Obrigkeit gegenüber und nimmt das dann so hin. Oder man braucht den Job für die Aufenthaltsgenehmigung und schluckt das. menschlich gesehen aller Unterste Schublade.

Kommunikation

In meinem Fall war die Kommunikation an von Beginn an extrem schlecht.

Während meiner Probezeit habe ich, mit anfang 30, meinen Führerschein gemacht. Das habe ich beim Bewerbungsgespräch offen kommuniziert. Die mündliche Abmachung war, dass ich in der Probezeit fertig werden muss aber in dieser Zeit sowieso nicht auf Dienstreise geschickt werde. Dienstreisen sollten ca. 1-2x mal pro Quartal und einer Dauer von 1-3 Wochen stattfinden. Diese sollten auch mehrere Wochen im Voraus angekündigt sein. Immer wenn eine Maschine fertig programmiert ist, fliegt man dieser hinter her und setzt sie vor Ort bei Kunden auf. Klingt Fair. Stattdessen wurde ich nach weniger als 2 Monaten im Betrieb zunächst für 8 Wochen, die dann spontan auf 12 Wochen verlängert wurden, zu einem misslungenen Großprojekt in Ostdeutschland geschickt. Dieses Projekt lief bereits 1-2 Jahre zu dem Zeitpunkt. Erfahren habe ich etwa 1-2 Wochen vor Beginn der Reise, dass ich dort hin soll.

In anderen zahlreichen Fällen litt der Automation Abteilungsleiter am Olaf-Scholz-Syndrom. Er konnte sich selten bis gar nicht an mündliche Abmachungen erinnern. Mein Teamleiter hat mir zu schriftlicher Kommunikation geraten

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt war Großartig, da alle permanent unter immensen Druck stehen ist das Team untereinander unglaublich hilfsbereit. Man nimmt auch Überstunden für den direkten Kollegen in Kauf. Man stellt das eigene stressige Projekt zurück und erklärt dem
Neuling trotzdem ausführlich Programmierfunktionen die er niemals gelernt hat in seinem Training (wenn es eins gab). Meine Teamleiter haben mir, mit ihren begrenzten Mitteln immer den Rücken frei gehalten, mir immer viel Erklärt und gezeigt und sich immer so viel Zeit genommen wie sie gerade konnten. Im letzten Jahresgespräch war es mein damaliger Teamleiter der Fehler eingestanden hat und Kritik angenommen hat, im Gegensatz zu meinem Abteilungsleiter, der alles mit einem abfälligen und verunsicherten Lachen von sich geschoben hat.

Work-Life-Balance

Viele im Team haben Probleme zuhause, verursacht durch den Job. Das kennt man aber auch im gesamten Unternehmen. Das Projekt ist pauschal wichtiger als der Mitarbeiter und Mann wird verheizt wenn es sein muss.

In meiner Zeit wurde mehrfach Samstagsarbeit angeordnet immer gerade noch so in einer legalen Grauzone. Verpflegung als Aufmerksamkeit oder Zeichen der Wertschätzung gab es von meinem Abteilungsleiter nicht wenn er „Aufsicht“ hatte Samstags.

Überstunden werden oft vorausgesetzt. Sätze wie „Du gehst erst wenn das fertig ist“ sind keine Seltenheit.

Bei meiner oben erwähnten Dienstreise musste ich sehr regelmäßig Sonntags losfahren und konnte erst am Samstag zurück fahren. Bei jeweils 6-7 Stunden Fahrt in eine Richtung bleibt eben nicht mehr viel Privatleben übrig.

Wenn man jung und ungebunden ist und einwilligt spontan auf längere Dienstreisen zu fahren kann das sehr aufregend und spannend sein. Dann muss das aber so abgemacht sein und nicht spontan wenn es dem Arbeitgeber gerade passt. Teamleiter sollten in meiner Zeit nicht mehr auf Reisen gehen, um das Team vor Ort zu unterstützen, wurden aber trotzdem regelmäßig losgeschickt, auch Familienväter.

Vorgesetztenverhalten

Wie oben erwähnt waren alle meine Teamleiter sehr gut und haben sich mir gegenüber immer einwandfrei verhalten. Sie waren immer professionell und unterstützend.

Meine Abteilungsleitung, das mittlere und obere Mangement leider überhaupt nicht.

Beispiel: In meinem ersten Monat wurde ein Abteilungsmeeting mit dem „Ombuds Team“. ohne den Abteilungsleiter, von der Mehrheit der Kollegen einberufen. Man wollte den Abteilungsleiter nicht dabei haben, weil sein Verhalten dem Team gegenüber nicht mehr tragbar war, laut der wenigen langjährigen Kollegen. Gebracht hat das nichts, außer, dass er einen personal Coach bekommen hat und sich später versucht hat zu entschuldigen. Er war wirklich bemüht, mit Menschen konnte er halt nicht so gut umgehen.

Das mittlere und obere Management wird regelmäßig informiert über Missstände. Zur Beschwichtigung wird oft auf unwissend, fürsorglich und verständnisvoll getan. Regelmäßig wartet man auch einfach ab „bis Gras über die Sache gewaschen ist“ und die Beschwerden weniger werden.

Interessante Aufgaben

Die Technologien die verwendet werden sind als Lasertechnik-Geek oder Automatisierungs-Nerd super spannend. Inhaltlich hat man die größten Namen der Branche als Kunde und baut Maschinen die auf dem neusten Stand der Technik sind. Es gibt viele abwechslungsreiche Anwendungsfelder. Das Nerd Herz geht hier defninitiv auf.

Wäre das nicht der Fall dann wäre die Fluktuation im Team noch deutlich größer. Der Druck und der Stress nehmen irgendwann den meisten die Faszination für die wahnsinnig interessanten Maschinen.

Gleichberechtigung

Mir als Mann sind keine direkten Fälle von Benachteiligung aufgefallen. Das müssen die Frauen berichten.

Umgang mit älteren Kollegen

In der Automation werden nur junge Leute eingestellt, meist frische Uniabsolventen. Das sollte jedem Interessenten zu denken geben.

Es gibt nur noch sehr wenige langjährige Teammitglieder. Wenn jemand mit 5-10 Jahren Berufserfahrung geht, wird ein neuer Absolvent eingestellt. In dem einem Jahr als ich dort war sind diverse Kollegen, die in Summe schätzungsweise 15-20 Jahre Automation Erfahrung gesammelt hatten, gegangen. Davon sind lediglich 5-10 Jahre Erfahrung intern gewechselt. Ersetzt wurde ausschließlich mit unerfahrenen Berufsanfängern, was die Probleme der Abteilung nur noch mehr befeuert hat. Zumal das Unternehmen mit einer eigenen entwickelten Programmiersprache arbeitet und jeder Neuling eine gewisse Zeit braucht bis er diese wirklich flüssig beherrscht.

Auf ältere Kollegen oder Fammilienväter wird wenig bis keine Rücksicht genommen. Wie gesagt das Projekt hat pauschal Vorrang.

Arbeitsbedingungen

Man bekommt eine, für heutige Standards unterdurchschnittliche Ausstattung mit Laptop und einen kleinen Schreibtisch. In den Büros sitzen i.d.R. 6-9 Leute. Vermutlich werden hier die arbeitsrechtlich vorgegeben Flächen und Abstände gerade so eingehalten (Sicher wäre ich mir da aber nicht), denn man sitzt sehr eng aufeinander. Man bekommt ein 10€ Headset, dass ein keiner Weise abdichtet. Gleichzeitig soll man Kundengespräche führen während 2 andere im Raum das selbe tun und man sein eigenes Wort kaum versteht. Im Reinraum müssen oft Kühlgeräte laufen gelassen werden die zusätzlich zum notwendigen Belüftungssystem sehr laut sind. Man geht regelmäßig mit einem Dröhnen auf den Ohren nach Hause. Das liegt aber nicht nur am Unternehmen, sondern an den Produkten die hergestellt werden. Allerdings könnte man sich eine besseres und geräuschärmeres Kühlsystem für den gesamten Reinraum einbauen lassen.

Die Reinräume sind eher Grauräume, man muss sehr regelmäßig Staubmäuse und/ oder kleine Bewohner entfernen. Was man dort vorfindet entspricht nicht dem Reinraum Standard den man bei so einem Unternehmen erwarten würde.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Keins. Gar keins. Man muss sich aber bei jedem High Tech Unternehmen der Welt bewusst sein, dass diese umweltschädlich sind. Die Materialien, die verbrauchte Energie etc. Allerdings gab es bei Ficontec keinerlei Bewusstsein oder Bestreben irgendwas an dem vielen anfallenden Plastik- und Sondermüll irgendetwas zu ändern. Es gibt auch kein Recycling Konzept für Maschinen die irgendwann ihren Lebenzyklus erfüllt haben. Dann hat der Kunde einen großen Haufen Sondermüll. Sein Problem.

Wenn die eigenen Mitarbeiter wie oben schon beschrieben behandelt werden, kann man nicht von einem Sozialbewusstsein sprechen. Es ist einfach nicht vorhanden. Das Mangement kennt alle Probleme, da es genügend Leute gibt die sich beschweren. Es wird aber aber wenig bis gar nichts getan oder auf unschuldig, weil unwissend, plädiert in kritischen Gesprächen.

Es interessiert niemanden wie Rohstoffe und Materialien hergestellt wurden oder wo sie herkommen. Das ist aber in de Halbleiter- und Lasertechnikindustrie aber nicht ungewöhnlich, weil es sonst nicht möglich ist solche Technologien zu realisieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich habe als Automation-Ingenieur jährlich ca. 50k€ Brutto verdient, mit ein paar Jahren Berufserfahrung davor und einem Bachelor in angewandter Physik. Damit liegt man etwa im Durchschnitt in der Region bei mittelständischen Unternehmen.

Getränke gab es umsonst und auch Mitgliedschaften wie Hansefit hat man mitfinanziert bekommen. Bei Dienstreisen gab es immer nur das gesetzliche Minimum.

Klingt erstmal gut wirkt aber wenig wenn der Arbeitgeber so oft und regelmäßig die extra Meile verlangt, diese aber nie extra entlohnt wird. Man erwartet für ein durchschnittliches Gehalt eine überdurchschnittliche Performance von seinen Mitarbeitern.
Besonders wenn der Arbeitgeber mal wieder einen Samstag Arbeit einfordert. Wenn man die x-te 50 Stunden Woche in Folge geleistet hat oder die gesetzlichen 10 Stunden Tagesarbeitszeit mall wieder überschritten hat.

Es gibt auch nur selten Bonuszahlungen, da die Quartalsziele viel zu ambitioniert gesetzt werden und daher selten bis gar nicht erreicht werden. Wenn einer der Firmengründer in einem Maybach vorfährt dann wirken der ausgefallene Quartalsbonus und die ausgefallenen Gehaltserhöhungen für das gesamte Team irgendwie heuchlerisch.

Image

Wie in jeder Branche kennen sich die größeren Player und deren Kunden irgendwann. Das Image von Ficontec hat in den letzten Jahren stark gelitten, gewisse Dinge sprechen sich irgendwann rum in einer Branche.

Karriere/Weiterbildung

Ich hatte keinerlei Weiterbildung, denn ich hatte nicht mal ein vernünftiges Training. Dieses wurde bei mir mehrfach abgebrochen, weil wichtige Projekte dazwischen kamen.

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