Jede Medaille hat zwei Seiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Geschäftsführung zeigt sich kommunikativ - auch wenn manche das anders beurteilen - aber es gibt regelmäßig Mails zu wichtigen Themen und Townhalls in denen kommuniziert wird. Niemand sollte von einer Geschäftsführung erwarten, dass jede Kleinigkeit die nur wenige betrifft in großen Runden ausdiskutiert wird.
Das Gehalt wird zur Monatsmitte überwiesen (nicht unbedingt üblich), es gibt die Altersvorsorge im BVV bei der Arbeitgeber die Hälfte beiträgt, Vermögenswirksame Leistungen in voller Höhe, Jobrad und ja auch Firmenevents. Man kann immer Haare in der Suppe finden, aber vielleicht sollte der ein oder andere in der aktuell hitzigen Debatte sich ein wenig abkühlen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abkühlen - das ist auch das, was ich mir vom Arbeitgeber gerade wünsche. Durch das amerikanische Management wurde die starre Return to office Regelung 4 Tage Office / 1 Tag HO verordnet. Das der Betriebsrat auf stur geschaltet hat und man im Anschluss auf 5/0 gefallen ist hätte klar sein müssen. So gesehen hat sich der BR hier ins eigene Knie und ins Knie der Belegschaft geschossen. Vor diesem Hintergrund würde ich mir vom Arbeitgeber die Größe wünschen wieder positive Signale an den BR zu senden und Gespräche zu suchen (ich denke auch, dass diese geführt werden). Am Ende sind wir eine Gemeinschaft - wir müssen uns nicht lieben - aber gut zusammenarbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Deutschland ist einer der stärksten Units in der EMEA-Region. Für die Firma wäre es nachhaltig wenn endlich die Prozesse modernisiert würden und die Kunden ein Erlebnis State-of-the-Art erleben. Wir waren mal Innovationsführer am Markt. Angenehmer Nebeneffekt - wenn unsere Prozesse intern funktionieren würden käme es zu weniger Reklamationen, die Reaktionsgeschwindigkeit auf die noch verbleibenden Reklamationen könnten schneller bearbeitet werden und wir wären der Konkurrenz um Lichtjahre voraus. Meine Erwartung an den Arbeitgeber wäre hier endlich aus dem Quark zu kommen.
Arbeitsatmosphäre
Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es heraus. Wer meint anecken zu müssen indem er mit Druck bei anderen Kollegen Ziele erreicht, der scheitert bei jedem Arbeitgeber. Ich für meinen Teil bewerte die Fiserv als ein Highlight in meiner bisherigen Karriere - im positiven Sinn
Kommunikation
Auf nationaler Ebene sehr gut - wie bereits oben formuliert. Auf EMEA-Ebene eher kühl und distanziert. Die neue SVP strahlt zumindest keine große Nähe aus und vor allem auch keinen Spirit. Der ehemalige SVP Gibbons war da ein anderes Kaliber und konnte zumindest die Belegschaft ein Stückweit mitnehmen.
Kollegenzusammenhalt
Was soll ich sagen - Kollegen ihr seit wirklich die Besten! Und wer meint, dass ihr "doofe" Kollegen hat sollte mal in den Spiegel schauen. Ich für meinen Teil habe gelernt, dass es bei Kollegen sehr gut ankommt, wenn man mal kurz zum Telefon greift, freundlich fragt und sich bedankt. Und ganz nebenbei werden Probleme gelöst.
Work-Life-Balance
Nine-to-five habe ich nicht, will ich nicht, ist nicht mein Anspruch. Aber mir sind keine Abteilungen bekannt in denen Vorgesetzte nicht mal ein Auge zudrücken wenn es darum geht private Termine in den Arbeitsablauf einzubauen.
Vorgesetztenverhalten
Perfekt! Ist vielleicht ein Glücksfall in unserer Abteilung, aber es geht hier auch um meine Bewertung.
Interessante Aufgaben
Von ganz klein bis richtig groß - mal löst man kleinste Kundenprobleme und im nächsten Telefonat schmiedet man große weitreichende Partnerschaften.
Gleichberechtigung
Auf nationaler Ebene fehlen sicherlich noch ein paar Frauen. International haben wir ja eine SVP.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt ist recht hoch - also es gibt ausreichend alte "S...." und die haben richtig Erfahrung, können diese nur leider nicht an junge Kollegen weitergeben.
Arbeitsbedingungen
Okay - ich bin privilegiert und habe einen HO-Vertrag. Aber es gibt einen Zuschuss für das HO und alles was ich fürs vernünftige arbeiten brauche bekomme ich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei den Firmenwagen ist e-Mobility leider kein Thema.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist natürlich Verhandlungssache. Aber neben dem eigentlichen Gehalt gibt es einen 50% Zuschuss zu einer Altersvorsorge die durchaus lukrativ ist, Vermögenswirksame Leistungen, Gehalt zum 15. eines Monats, Jobrad und Zuschuss zum Jobticket.
Traurig ist aber das Verhalten vor der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtlage. 2022 war ein gutes Jahr aber, die Mitarbeiter haben geschuftet und stehen am Ende mit fast leeren Händen da. Ich will hier nicht die überzogenen Abschlüsse im öffentlichen Dienst oder bei der Bahn als Maßstab - aber die 2 % dieses Jahr sind eine Beleidigung.
Image
Wer kann schon von sich behaupten bei einem Unternehmen zu arbeiten, mit dem jeder Bundesbürger in der Woche regelmäßig in Kontakt kommt? Was ich dem Management ans Herz legen will - Social Media sollte eine Agentur machen und der gesamte Marketing-Auftritt muss in professionelle Hände.
Karriere/Weiterbildung
hier kann ich wenig sinnvolles beisteuern - meines Wissens aber gibt es kein zielgerichtetes Führungskräfteentwicklungsprogramm