Die Family ist mit den Jahren auf der Strecke geblieben
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre an sich ist gut, allerdings sind die Essener Büros beide zu klein und zu eng. Seit Jahren wird angeblich schon nach einem neuen und größeren Büro gesucht, aber Ergebnisse gibt es nicht. Dazu kommt, dass auf Kollegen oft keine Rücksicht genommen wird. Da wird mal über drei Tischreihen gerufen oder sich sehr laut unterhalten.
Früher durfte man seinen Hund mit in das Büro nehmen, mittlerweile sind die Regeln da strenger geworden. Trotzdem gibt es immer noch Mitarbeiter, die „gleicher“ sind als andere und machen können was sie wollen. Im Berliner Büro sind Hunde zum Beispiel kein Problem.
Kommunikation
Die Kommunikation ist meistens katastrophal. Corona kann natürlich etwas Chaos verursachen, aber was da teilweise passiert ist, ist schon mehr als fragwürdig.
Auch vor Corona lief die Kommunikation nicht gut. Morgens heißt es wir machen Lösung A, abends dann auf einmal "Wieso hast du nicht B gemacht?". Während Corona mussten zwangsweise neue Prozesse gefunden werden, aber auch vorher war die Kommunikation mangelhaft. Kollegen haben über den Flur von ihrer Versetzung erfahren. Andere Kollegen wurden zwangsweise auf neue Positionen versetzt, nach dem Motto "friss oder stirb".
Kollegenzusammenhalt
Das war das Einzige, was ich so noch bei keinem anderen Arbeitgeber erlebt habe. Ohne die Kollegen, würden wohl so einige andere Mitarbeiter längst gekündigt haben.
Work-Life-Balance
Hier kann man FitX nur indirekt einen Vorwurf machen. Der Mitarbeiter ist für die Einhaltung seiner vereinbarten Arbeitszeiten selbst verantwortlich. Wenn aber Mitarbeiter bei FitX über Jahre hinweg über eine zu hohe Auslastung klagen und nichts unternommen wird, dann muss man sich fragen, ob FitX wirklich an dem Wohl seiner Mitarbeiter interessiert ist.
Ansonsten kann man vor- oder nach seiner Arbeit trainieren. Außerdem sind die Arbeitszeiten auch flexibel. Durch Corona kann man mittlerweile auch endlich ohne ein schlechtes Gewissen oder komische Blicke Homeoffice machen.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten habe ich so noch nirgends erlebt. Die rechte Hand weiß nicht, was die Linke tut. Es gibt kein einheitliches Führungsverhalten oder generell einheitliche Entscheidungen.
Führungskräfte entscheiden viel zu oft nach „Oh das gefällt mir gut, das machen wir so.“ „Das System brauchen wir, das wird gekauft.“ Eine Prüfung durch die Fachabteilungen gibt es oft nicht. Mehrere Systeme werden intern schon nach „Person As Projekt“ bezeichnet, weil eben nur diese Person seine Idee/System durchdrücken möchte.
Generell fehlt es an Schulungen für die Vorgesetzten. Feedbackgespräche gab es bei mir, nach mehreren Jahren, kein einziges. Gehaltsgespräche werden immer vermieden. Teilweise wurden diese Termine 6-7 Mal nacheinander und nur wenige Minuten vor den Gespräch abgesagt. Das kann man schon als respektlos empfinden.
Es gibt auch Führungskräfte die dafür bekannt sind, schnell beleidigt zu sein. Wenn man ihnen z.B. logisch erklärt, dass ihre Idee Geldverschwendung ist. Dann werden auch mal versehentlich der Systemzugriff des Kritikers gesperrt.
Interessante Aufgaben
Interessante Aufgaben gab es auf jeden Fall, hier kann man auch nur sagen, dass diese Verantwortung z.T. auch beim Mitarbeiter selbst liegt.
Gleichberechtigung
Hier ist wirklich jeder willkommen. Egal ob hetero, schwul, lesbisch oder transsexuell.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht so viele ältere Kollegen, aber diese wurden immer gut integriert.
Arbeitsbedingungen
Wie oben bereits erwähnt sind die Räume viel zu klein. Teilweise sind mehrere Tische in einem kleinen Raum so eng gestellt, sodass ein Vorbeilaufen nicht möglich ist, wenn Mitarbeiter an den Tischen sitzen.
Die Lüftung war eine Katastrophe. Es war entweder brüllend heiß oder eiskalt. Manche Mitarbeiter haben Diensthandys und neue Laptops. Andere Mitarbeiter haben sehr alte Laptops und nur ein Festnetztelefon. Hier ist ein guter Draht zum Vorgesetzten sehr hilfreich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Mülltrennung, Produktion in China und viele Plastikprodukte.
Gehalt/Sozialleistungen
Wirklich unterirdische Bezahlung, allerdings nur für Mitarbeiter, die seit einigen Jahren im Unternehmen sind. Neue Mitarbeiter werden mit besseren, aber immer noch niedrigen, Gehältern eingestellt. Die BAV ist in Ordnung. Es gibt kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld.
Mittlerweile gibt es endlich 30 Urlaubstage, das hat sich mit den Jahren von 25, zu 28 und dann 30 geändert.
Image
Manche Mitarbeiter reden schlecht, andere nicht. Das ist normal und gibt es überall. FitX lebt intern immer noch wie ein Start-Up. Das merkt man an den fehlenden Prozessen oder an der Qualifikation der Führungskräfte.
Karriere/Weiterbildung
Hier gilt, wer mit seinem Vorgesetzten ein freundschaftliches Verhältnis hatte, dem werden Weiterbildungen z.B. an der FOM bezahlt. Andere Mitarbeiter müssen sich komplett privat weiterbilden.
Fragt man nach Schulungen/Fortbildungen und kann diese logisch begründen, dann wurden sie auch genehmigt. Aber nur, wenn man bereit ist lange Diskussionen zu führen.