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Frankonia 
Handels 
GmbH 
& 
Co.KG
Bewertung

Große Versprechen gegenüber den Mitarbeitern, doch am Ende zählt nur der Umsatz

1,8
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Frankonia Handels GmbH & Co. KG in Rottendorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Freie Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten im Rahmen der eigenen Tätigkeit.

Durch den Mittelstandscharakter vielfältige und breitgefächerte Tätigkeiten.

Gleitzeit und eine relative freie Wahl der Arbeitszeit in diesem Zeitraum.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, es zählt einzig und allein der Umsatz.

Inkompetente Führungsebene mit völlig antiken Führungsmethoden (bis auf sehr wenige positive Ausnahmen).

Fehlende Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Auf die Stärken und Interessen der Mitarbeiter wird kaum eingegangen und erst recht nicht gefördert.

Unterschwelliger "Zwang" zur Unterstützungsarbeit einfachster Tätigkeiten in völlig fachfremden Abteilungen.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht möglich (Frankonia first Prinzip).

Verbesserungsvorschläge

Geschäftsführung gegen fähige und leidenschaftliche Leute mit Branchenkenntnis austauschen.

Mehr Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern.

Bestehende Leiterebene entweder entsprechend qualifizieren oder durch fähige Leute austauschen, die das Prinzip moderner Führung verstanden haben und umsetzen können.

Karriere und Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter etablieren und fördern.

Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Arbeitsatmosphäre

Das geforderte Arbeitsvolumen ist meist sehr hoch und steigert sich im Laufe der Unternehmenszugehörigkeit immer weiter. Es herrscht teilweise großes Misstrauen gegenüber den eigenen Mitarbeitern und Vorgesetzte arbeiten vielfach mit Druck und Drohung, wenn ihren Forderungen nicht nachgekommen werden sollte.

Es gibt auch vorbildliche Vorgesetzte, jedoch beschränken sich diese auf maximal 2-3 Personen. Der so oft propagierte Kulturwandel der Otto-Gruppe besteht für die Frankonia letztlich nur aus dem Punkt "Geschwindigkeit aufnehmen", welcher sich in mehr Arbeit in kürzerer Zeit widerspiegelt.

Kommunikation

Die Kommunikation hat in diesem Jahr deutlich nachgelassen. Es gab kurzzeitig einen Geschäftsführer-Ticker, in welchem über aktuelle Themen und Zahlen informiert wurde. Dieser wurde scheinbar nach wenigen Monaten schon wieder eingestellt. Auch sonst wird mittlerweile nur noch sehr unregelmäßige über Ergebnisse, Geschäftszahlen und Ereignisse informiert. Es sei denn, es geht um sog. "Unterstützungsarbeit" in fremden Abteilungen. Diese werden in aller regelmäßig mit der notwendigen Dringlichkeit kommuniziert. Generell wird den Mitarbeitern aber nur das kommuniziert, was die Frankonia möglichst nicht in Verruf bringt.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist aufgrund der meist schlechten Führung gemischt. Es gibt einerseits mit Kollegen einen sehr engen und vertrauten Austausch. Der Zusammenhalt besteht auch in kritischen Situationen und gibt Rückhalt. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Kollegen, welche einem in den Rücken fallen, keine Wertschätzung entgegenbringen oder ihren Willen einfach über den jeweiligen Leiter durchsetzen und sei dieser noch so unsinnig.

Work-Life-Balance

Auf dem Papier ist die Work-Life-Balance durchaus gut. Eine 37,5 Stunden Arbeitswoche, 30 Tage Urlaub und Gleitzeit zwischen 06:00 Uhr und 20:00 Uhr ermöglichen es theoretisch, Privat- und Berufsleben gut miteinander zu vereinbaren.

Praktisch heißt es jedoch stets "Frankonia first" und auf private Belange wird hier nur wenig oder gar nicht Rücksicht genommen. Von außertariflich angestellten Mitarbeitern werden grundsätzlich Überstunden erwartet, welche natürlich nicht vergütet werden. Samstags- und Mehrarbeit wird insbesondere in den Monaten November und Dezember erwartet, auch wenn dies als "freiwillige Unterstützungsarbeit im Weihnachtsgeschäft" deklariert wird.

In diesem Jahr (2017) hat das Ausmaß neue Dimensionen angenommen, wo es teilweise freiwillig und teilweise auch angeordnet seit Frühjahr ständige "Unterstützungsarbeit" in fremden Abteilungen zu absolvieren gilt. Neben der eigentlichen eigenen Arbeit versteht sich. Hier herrscht dann auch gerne die Anordnung, dass jeder Mitarbeiter ein gewisses Pensum dieser Unterstützungsarbeit ableisten muss. Natürlich nur der Fairness halber gegenüber seinen Kollegen.

Vorgesetztenverhalten

Für die meisten Vorgesetzten zählt hier nur gut vor der eigenen Geschäftsführung dazustehen. Es wird viel zu häufig Druck und Zwang auf die Mitarbeiter ausgeübt. Konfliktfälle verlaufen eher unzufriedenstellend, da die meisten Vorgesetzten gar nicht in der Lage sind mit Konflikten umzugehen und sich entweder versuchen möglichst herauszuhalten oder einfach eine Chefansage machen.

Die Mitarbeiter werden in der Regel kaum in Entscheidungen einbezogen. Üblicherweise tüfteln die Leiter und Geschäftsführung zusammen an neuen Ideen und Strategien und hauen diese dann den Mitarbeitern vor den Latz und diese sollen dann diese neuen Errungenschaften umsetzen. Oftmals sind diese Dinge nur zur Hälfte durchdacht oder wenig zielführend. Einwände werden von den Vorgesetzten dann üblicherweise nur kleingeredet oder direkt abgeschmettert. Wirklich gute Vorgesetzte gibt es in der Frankonia nahezu keine.

Interessante Aufgaben

Durch den mittelstandscharakter der Frankonia im Rahmen des Otto-Großkonzerns, ergeben sich eine Vielzahl interessanter und spannender Aufgaben. Je nach eingesetztem Bereich wird einem auch ein großzügiger Gestaltungsspielraum eingeräumt, in welchem man relativ frei und eigenverantwortlich arbeiten kann. Prinzipiell ist es so möglich eine breite Palette super Themengebiete zu bearbeiten und auch tief in diese einzusteigen. Das Aufgabengebiet bietet zudem eine gewisse Flexibilität, sodass man als Mitarbeiter sich verstärkt auf seine Schwerpunktthemen konzentrieren kann.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen existiert hier nur sehr bedingt, insbesondere bei Frauen, bei denen eine mögliche Familienplanung anstehen könnte bzw. noch nicht abgeschlossen ist. Durch die "drohende Gefahr" bei Frauen, eine Familie zu gründen und so temporär nicht als Arbeitskraft zur Verfügung zu stehen, werden diese häufig nachteilig behandelt und auf weniger wichtige Posten gesetzt, welche leicht zu ersetzen bzw. einzusparen sind. Für ein Unternehmen, welches sich als modern und zeitgemäß präsentieren möchte, ein Armutszeugnis.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird überhaupt nicht gefördert, egal ob als Mann oder Frau. Generell werden minimale Ausfallzeiten im Falle einer Familiengründung erwartet. Frauen, welche durch den Nachwuchs längere Zeit nicht zur Verfügung stehen, haben anschließend kaum noch sinnvolle Karrierechancen bzw. müssen sich diese enorm hart erarbeiten. Männer, welche Elternzeit in Anspruch nehmen werden auf das Abstellgleis gesetzt, sollten sie es wagen, mehr als das absolute Minimum von 2 Monaten in Anspruch zu nehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere (langjährige) Kollegen werden gefühlt von der Frankonia eher als Last denn als Bereicherung mit ihrem Erfahrungsschatz gesehen. Eine Förderung und Weiterqualifizierung älterer Mitarbeiter findet faktisch überhaupt nicht mehr statt. Wird der ältere Kollege unliebsam oder erbringt nicht (mehr) die gewünschte Leistung, erhält er weniger bzw. wenig anspruchsvolle Aufgaben bis er sich freiwillig verabschiedet oder in den Ruhestand eintritt.

Für ältere Kollegen oder noch junge Kollegen, welche der Frankonia gerne bis zum Renteneintritt treu bleiben möchten, kann nur abgeraten werden.

Arbeitsbedingungen

Trotz einer im letzten Jahr durchgeführten Sanierung und Modernisierung der Büroräume, kann diese nur als veraltet und wenig zeitgemäß angesehen werden. Großraumflächen mit wenig oder gänzlich fehlendem Tageslicht sind die Regel, gepaart mit einer eher schlechten Beleuchtung. Das Raumklima ist eine einzige Katastrophe mit viel zu trockener Luft und einer völlig fehleingestellten Klimaanlage. Selbst im Sommer bei über 30 Grad Außentemperatur werden die Büroräume weit unter 20 Grad herunter gekühlt, sodass der Großteil der Belegschaft auch im Sommer mit langen und teils warmen Klamotten auf die Arbeit geht. Frauen sitzen im Sommer teilweise mit Jacke in den Büroräumen, da es hier so kalt ist. Hinweise und Beschwerden werden mit der Begründung, es sei alles nach Vorschrift, abgeschmettert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein und Engagement ist nur soweit vorhanden, wie es Kosteneinsparungen oder ähnliches gibt. Bspw. die Installation von Solarzellen zur Stromversorgung der Bürogebäude. Darüber hinaus wird hier kein Engagement betrieb.

Das Sozialbewusstsein beschränkt sich ebenfalls nur auf das Minimum und vom Otto-Konzern vorgegebene. Kollegen die nicht mehr erwünscht oder benötigt werden, werden aus dem Unternehmen fast schon "rausgeekelt". Auch wer einmal im Leben eine schwere (Krankheits-)Phase durchstehen muss, sollte sich nicht auf einen sicheren Arbeitsplatz verlassen. Letztlich sind die Mitarbeiter solange erwünscht, wie sie von Nutzen sind oder benötigt werden. Es herrscht eine enorm starke Nehmermentalität seitens der Frankonia.

Gehalt/Sozialleistungen

Das positive vorweg: Die Gehälter werden stets pünktlich bezahlt und durch die Tarifbindung (Einzelhandelsvertrag Bayern) besteht zumindest ein Mindestmaß an Standards.

Es ist übliche Praxis, dass ein neuer Mitarbeiter an das Ende einer möglichst niedrigen Gehaltsgruppe mit einer freiwilligen Zulage eingruppiert wird, welche mit zukünftigen Tariferhöhungen verrechnet wird. Automatische Aufstiege in der jeweiligen Gehaltsgruppe bleiben somit häufig aus. Darüber hinaus liegt das Gehalt selbst für die Branche Einzelhandel weit unter dem Durchschnitt und eine individuelle Gehaltsentwicklung in Anlehnung an der Leistung des Mitarbeiters existiert nicht. Besonders gute Leistungen werden nicht honoriert.

Sozialleistungen entsprechen dem notwendigen Standard und richten sich nach den Tarifvorgaben, bzw. Vorgaben seitens des Otto-Konzerns. Darüber hinaus wird nicht wirklich etwas geboten.

Image

Die Frankonia sieht sich selbst als sehr guten Arbeitgeber unter dem Hut der Otto-Gruppe aufgestellt. Die Klagen und Kritik der Mitarbeiter werden nicht gehört. Die zunehmende Unzufriedenheit und Frustration der Mitarbeiter sowie die enorm hohe Fluktuation sprechen hier eine deutliche Sprache. Leider sind es meist die guten und leistungsfähigen Mitarbeiter, welche die Frankonia nach einer gewissen "Leidenszeit" wieder verlassen. Dagegen nisten sich die steten und wenig leistungsbereiten Mitarbeiter mit einem Minimum an Arbeitsleistung ein und halten nicht selten wichtige Posten inne. Dies wirkt sich weiter negativ auf das Image und das Arbeitsumfeld aus.

Karriere/Weiterbildung

Karriere wird nicht gefördert und schon gar nicht individuell. Seitens der Vorgesetzten werden einfach neue zu bewältigende Projekte und Tätigkeiten ohne Berücksichtigung der Stärken und Interessen auf die Mitarbeiter verteilt. Eine echte Karriereplanung existiert nicht.

Weiterbildungen werden zwar stets propagiert und als gewünscht kommuniziert. Jedoch besteht das Weiterbildungsangebot der Frankonia aus selten stattfindenden Produkt- und Sortimentsschulungen, sowie Schulungen zum Thema Microsoft Office und falls zwingend erforderlich auch mal zu SAP. Individuelle Förderung und Weiterbildung existiert nicht. Bei Anfragen zu externen Weiterbildungsmaßnahmen wird der Mitarbeiter möglichst lange hingehalten, bis sich dies hoffentlich im Sande verlaufen hat. Wer sich hier wirklich mit Substanz weiterbilden möchte, möge dies doch bitte aus eigener Tasche bezahlen.

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