Sozialpädagogischer Fachdienst Fachamt Eingliederungshilfe
Gut am Arbeitgeber finde ich
- tarifliche Bezahlung
- sicherer Job
- flexible Arbeitszeiten
- Fortbildungprogramm
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- extrem hohes Arbeitsaufkommen
- wenig Wertschätzung
- wenig Transparenz
- unattraktives Dienstgebäude
- wenig Einbeziehung der Mitarbeitenden
Verbesserungsvorschläge
Mehr auf die Zufriedenheit und die Gesundheit der Mitarbeiter achten: Nicht umsonst besteht seit Jahren eine extrem hohe Fluktuation im Fachamt Eingliederungshilfe.
Dazu gehört, dass man Mitarbeiter "hört", ein angenehmes Arbeitsumfeld schafft, für gute und gesunde (!) Arbeitsbedingungen sorgt, eine attraktive Bezahlung und andere Benefits schafft und hier auch für Gleichheit zwischen verschiedenen Dienststellen sorgt.
Und ein nettes Wort oder Lob kostet nicht einmal was, kann aber einen großen Unterschied machen.
Arbeitsatmosphäre
- wenig Wertschätzung seitens der Vorgesetzten
- man erhält nicht den Eindruck, dass sich für die Mitarbeiter seitens der Leitungsebene eingesetzt wird
- Supervision wird angeboten, wurde jedoch weniger zur Fallsupervision, sondern überwiegend zum Teambuilding / Klären von Differenzen innerhalb der Teams / "Luft machen" über die Arbeitsbedingungen / Umgang finden mit der allgemeinen Unzufriedenheit genutzt, da diese Themen viel Raum im Arbeitsalltag eingenommen haben
Kollegenzusammenhalt
- Zusammenarbeit der Kollegen im Team überwiegend gut (Ausnahmen hiervon gibt es vermutlich an jedem Arbeitsplatz)
- hohe Arbeitsbelastung führt jedoch dazu, dass jeder seins macht und wenig Kapazitäten für Hilfe untereinander bleibt und die Einarbeitung neuer Kollegen suboptimal läuft
- hohe Frustration unter den Mitarbeitern führt teilweise zu einem Strudel der Negativität, so dass man sich doch lieber zurückzieht
Work-Life-Balance
- Gleitzeit; Arbeit kann flexibel zwischen 6:00 und 20:00 geleistet werden
- Home Office ist möglich, vor der Coronapandemie war es allerdings etwas komplizierter und langwieriger, einen Telearbeitsplatz zu bekommen
- so wie ich es erlebt habe, haben viele Kollegen Überstunden geleistet, um die Arbeit zu schaffen und es wurden regelmäßig Überlastungsanzeigen gestellt
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ein interessantes Arbeitsfeld (Bedarfsermittlung in der Eingliederungshilfe), jedoch muss die Bedarfsermittlung überwiegend per Aktenlage durchgeführt werden, um das Arbeitsaufkommen zu bewältigen. Im Vorstellungsgespräch klang dies noch ganz anders. Auch während der Jahre meiner Tätigkeit wurde immer wieder davon gesprochen, die Fallzahlen pro Fallmanager zu senken, so dass mehr Kundenkontakt möglich ist. Dies war jedoch nie der Fall; die Fallzahlen stiegen stattdessen. Sehr frustrierend, wenn man ein Studium der Sozialen Arbeit abgeschlossen hat, aber dann im Arbeitsalltag mehr mit Verwaltungstätigkeiten als mit Menschen zu tun hat.
Gleichberechtigung
- nach Elternzeit i.d.R. Rückkehr an den alten Arbeitsplatz möglich
- relativ viele weibliche Führungskräfte, evtl. aber auch damit zusammenhängend, dass im sozialen Bereich grundsätzlich eine höhere Frauenquote ist
Arbeitsbedingungen
- sehr hohes Arbeitsaufkommen
- wenig attraktives, altes Dienstgebäude, zwar mit guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, aber hohem Lärmpegel (entweder von benachbarter Schule oder Straßenlärm oder durch hausinterne Renovierungsarbeiten)
- Umstellung auf eine Software, die auch ein Jahr nach Einführung noch nicht reibungslos lief und dadurch zu immensen Arbeitsrückständen geführt hat
- Laptop mit Dockingstation für jeden Mitarbeiter
- Büros verfügen alle über Fenster, durch das Öffnen steigt jedoch der Lärmpegel, sowie teilweise sehr schlechte Luft durch die Lage an einer stark befahrenen Kreuzung in der Innenstadt
- es war sehr aufwändig, einen höhenverstellbaren Schreibtisch zu bekommen, trotz ärztlicher Empfehlung
- Parkplatz muss auf eigene Kosten angemietet werden
- keine Kantine
Umwelt-/Sozialbewusstsein
- auch nach Jahren spricht man noch von der Einführung digitalen Akte,
hat sie jedoch noch immer nicht eingführt; daher wird weiterhin alles fleißig auf Papier ausgedruckt
Gehalt/Sozialleistungen
- da die Gehälter im sozialen Bereich grundsätzlich oft unterirdisch sind,
hat man hier noch die Chance auf eine vergleichsweise gute Bezahlung; dennoch gibt es andere Dienststellen innerhalb der Freien und Hansestadt Hamburg, in denen Sozialarbeiter nach höherer Entgeltgruppe bezahlt werden - die Konditionen des JobTickets sind so schlecht, dass ein normales HVV-Abo für mich lohnenswerter war
- ich hatte keine Wahl bzgl. des Versicherungsunternehmens für die betriebliche Altersvorsorge und konnte daher den Vertrag von meinem vorherigen Arbeitgeber nicht fortführen
Image
- hohe Fluktuation unter den Mitarbeitern
- man bekommt viel Unzufriedenheit mit
Karriere/Weiterbildung
- sehr umfangreiches, gutes Fortbildungsprogramm
- Teilnahme an Fortbildung wird i.d.R. genehmigt
- die Übernahme einer stellvertretende Abschnittsleitung eröffnet zwar Möglichkeiten, wird jedoch nicht finanziell entlohnt; auch erhält der Stellvertreter keine Arbeitsentlastung, sondern hat einfach nur noch mehr Arbeit zu bewältigen