Viel Arbeit, guter Zusammenhalt, faire Bezahlung. Mit Eigeninitiative und Mut durchaus eine Karriemöglichkeit.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist sehr gut, der Zusammenhalt in den Teams ist auch gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Besetzungsverfahren für freigewordene Stellen dauern zu lange, vieles müssen die jeweiligen Kollegen oft über Monate miterledigen.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir eine aktive Karrierplanung und mehr Unterstützung bei der Auswahl von "passenden" Fortbildungen wünschen. Auch ist die Hardware stellenweise veraltet. Mein letzter Laptop hatte nicht genug Arbeitsspeicher um das aktuelle Excel auszuführen. Da sollte man vielleicht mal nachsteuern. Auch die Stellenschlüssel und Planstellen sollten öfter man überprüft werden.
Arbeitsatmosphäre
Bislang empfand ich alle meine Dienststellen als durchaus angenehm in der Arbeitsatmosphäre. Und dabei habe ich alles erlebt, von der depressiven Führungskraft bis zur mit Abnahmungen um sich schmeißenden Abteilungsleitung. Es ist wie bei allen Arbeitgebern, entweder man hat Glück oder Pech mit den Vorgesetzten. Der Zusammenhalt in den Teams mit den Kollegen war aber immer gut. Alle sind grundsätzlich bemüht. Wenige ziehen sich raus und sitzen ihre Zeit ab.
Kommunikation
Die Kommunikation ist von Dienststelle zu Dienstselle sehr unterschiedlich. Entweder man erfährt sehr wenig und muss ich auf den Flurfunk verlassen, oder man wird überinformiert. Das reicht tatsächlich vom täglichen Meeting über zwei Stunden bis zu einer Rundmail alle vier Wochen. Ich denke, hier kommt es auch sehr auf die Stelle an.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist immer gut. Auch wenn dieser manchmal nur darauf besteht, sich zusammen gegen einen Vorgesetzten zu verbünden. Selten wird man im Stich gelassen. Grundsätzlich ist überall ein gemeinsamer Leistungswille erkennbar.
Work-Life-Balance
Das kommt ganz auf die Dienstelle an. An den meisten Stellen ist Gleitzeit mit Kernzeit eingeführt. Wo viel Publikumsverkehr herrscht, natürlich weniger flexibel.
Ich hatte schon Arbeitzeiten mit Kernzeit von 9-15, aktuell von 10-14, den Rest kann ich mir frei einteilen. Urlaub kann in der Regel nach Wunsch gestaltet werden, solange die Arbeitsfähigkeit einer Dienststelle nicht eingeschränkt wird.
Ich hatte aber auch schon mal eine Dienststelle, wo ich allein die gesamte Öffnungszeit von 6:00-18:00 abdecken sollte. Da hat aber auf mein Anregen hin der Personalrat nach einem halben Jahr interveniert und die Last wurde auf mehrere Schultern verteilt.
Vorgesetztenverhalten
I.d.R. wissen Vorgesetzte was sie tun. Ich hatte auch schon Dienstellen, an denen die (quereingestiegenen) Vorgesetzten den "Schock des Öffentlichen Dienstes" nicht gut überstanden haben und sich mit den vielen Vorgaben und Mitbestimmungsrechten anderer Stellen nicht abfinden konnten. Aber grundsätzlich ist alles immer nachvollziehbar, es herrscht wenig Willkür.
Interessante Aufgaben
Ich bin seit 2011 bei der FHH und kann nicht klagen. Ich habe mir die Zeit genommen, mir viele (Dienst)Stellen anzugucken. Ich habe von EGr2 zu EGr6, über EGr9, EGr10 und jetzt EGr11 in unterschiedlichen Behörden viel sehen und lernen können. Wer möchte, kann sich durchaus seine Nische suchen. Es gibt einen riesigen internen Stellenmarkt. Wenn man gefunden hat, worauf man wirklich Lust hat, wird einem i.d.R. kein Stein in den Weg gelegt, sich zu verändern. Man muss aber schon die Eigeninitiative mitbringen.
Gleichberechtigung
In Abteilungen mit einem höheren Frauenanteil werden meist bevorzugt Männer eingestellt. In Abteilungen mit höherem Männeranteil, werden bei gleicher Eignung Frauen bevorzugt eingestellt. Bislang habe ich selten gesehen, dass diese Vorgabe nicht eingehalten wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Dass ältere Kollegen auf das Abstellgleis geschoben werden, habe ich bislang nicht erlebt. Grundsätzlich war es eher so, dass jüngere Arbeitnehmer von den Erfahrungen der älteren stark profitieren können (auch weil sich grundsätzlich wenig ändert). Manche ältere Mitarbeiter muss man manchmal etwas ermutigen sich einzubringen.
Arbeitsbedingungen
Da kommt es auch wieder auf die jeweilige Dienststelle an. Ich habe alles mitgemacht: Von Einzelbüro bis Großraumbüro. Je nach Stelle kann es da schon schwierig werden. Wenn man einen Arbeitsplatz mit Prüfung oder Gutachtertätigkeit hat, sind laute Kollegen schon eher störend. Die räumlichen Gegebenheiten sind halt einfach vorgegeben. Die Technik ist leider teilweise veraltet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grundsätzlich wird auf Recycling-Papier gedruckt oder ganz auf Druck verzichtet. Mülltrennung wird eigentlich auch meistens praktiziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Entgeltgruppe richtet sich nach der Tätigkeit, das ist immer transparent und kann auch nachgelesen werden. Für einfache Tätigkeiten gibt es weniger Geld, für anspruchsvolle Tätigkeiten oder Führungsaufgaben gibt es mehr Geld.
Image
Das Image ist bei Bürgern leider nicht immer so gut.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich selbst darum bemüht weiterzukommen, dann kann man das auch. Nur muss man sich eben selbst überlegen, was man will und den Kontakt zur Personalentwicklung suchen und sich selbst kümmern. Das Angebot an Fortbildungen ist aber grundsätzlich sehr groß. Der interne Stellenmarkt ist riesig und bietet sehr viele Möglichkeiten.