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Fressnapf 
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Bewertung

Mit Hoffnung gekommen, mit Entsetzen gegangen

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2013 bei Fressnapf in Krefeld gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Toll finde ich, dass man seine Hunde mit zur Arbeit bringen darf.
Es gibt das Gleitzeitmodell und zumindest für Führungskräft besteht auch die Möglichkeit des Home-Office.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Führungsstil, Führungskräfte
Arbeitsverteilung und -Pensum berücksichtigen nicht die Fachkenntnisse, die Zugehörigkeitsdauer, Erfahrungswerte oder sonstigen Möglichkeiten des Mitarbeiters.

Verbesserungsvorschläge

Führungskräfte größtenteils austauschen.
Hierarchien abflachen und unnötig lange Arbeitswege einkürzen.
Familienfreundlichkeit nicht nur anpreisen, sondern auch umsetzen.
Aber um ehrlich zu sein glaubt man weder als aktueller Mitarbeiter noch als Ex-Mitarbeiter daran, dass es noch einmal besser werden kann. Man hat das Gefühl es fehlt das Interesse an Innovation und Verbesserung.

Arbeitsatmosphäre

Druck durch Kollegen,
Zeitdruck durch viel zu knapp bemessene Zielsetzungen,
Angst um den Arbeitsplatz bei eigentlich jedem spürbar,
Ellbogenmentalität und Intrigen durch einige wenige Kollegen,
man muss aufpassem wem man vertraut...
Ab einem gewissen Zeitpunkt gibt man die Hoffnung auf. Das Arbeitsklima kann sich unter diesen Bedingungen einfach nicht normalisieren.

Kommunikation

Ja es gab regelmäßige Besprechungen, allerdings immer nur mit der Intention noch mehr Arbeitsdruck aufzubauen. Die Motivation war äußerst gering.
Die Einarbeitung ließ zu wünschen übrig. Man wurde mit monatelang liegengebliebener Arbeit überschüttet und schnell allein gelassen. Die abteilungsübergreifende Kommunikation funktioniert oftmals nicht gut - was wohl auch daran liegen mag, dass einige Mitarbeiter nicht genau ihren Aufgabenbereich zu kennen scheinen.

Kollegenzusammenhalt

Die meisten Kollegen waren wirklich nett und hilfsbereit, wenn sie denn selbst um die Arbeitsabläufe und internen Ansprechpartner Bescheid wussten. Trotz der allgemeinen Anspannung, Unsicherheiten und Angst um den eigenen Arbeitsplatz schaffen es einige wenige dennoch gute Stimmung und Humor ins Büro zu bringen, dies rettete so manchen chaotischen Arbeitstag und glich die Intrigen und Mobbingaktionen weniger anderer Kollegen aus. Es fällt auf, dass nur wenige tatsächlich vom Fach sind. Viele sind Quereinsteiger, kommen für kurze Zeit von Zeitarbeitsfirmen und langjährige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, oftmals nicht ganz freiwillig. Dies fördert die allgemeine schlechte Stimmung und die Ellbogenmentalität untereinander. In die Konflikte im Team wird seitens der Teamführung nicht eingegriffen, auch nicht wenn darauf aufmerksam gemacht wird. Man ist sich selbst überlassen. Wenn man Glück hat erfährt man von den netten Kollegen welche Intrigen gerade hinter dem eigenen Rücken ablaufen.

Work-Life-Balance

In meinem Fall muss ich sagen, dass Überstunden schnell ein selbstverständliches und notwendiges Übel wurden, wenn man seine Aufgaben noch halbwegs fristgerecht und dennoch ordentlich erledigen wollte. Gerade während der Umstellung auf das neue EDV-Programm war eine 60-Stunden-Woche schnell erreicht. Selbst in der Freizeit konnte ich nicht mehr richtig abschalten.
Eine gesunde Work-Life-Balance war zu meiner Zeit scheinbar nicht zu erreichen, wenn man ordentlich arbeiten wollte.

Vorgesetztenverhalten

Die Qualität der Führungsebene und der Führungsstil sind m. E. miserabel und absolut ausbaufähig. Dass hier eine qualifizierte Ausbildung zugrunde liegt kann nur bezweifelt werden. In Konfliktfällen wird die Situation gegen den schwächeren Arbeitnehmer ausgespielt, er findet keine Unterstützung und sollte sich zwei mal überlegen, ob er sich bei Problemen wirklich an seinen Vorgesetzten wendet. Es wird einem schnell der Strick draus gedreht.
Die Zielsetzung aus den Einzelgesprächen ist meist nicht realisierbar und planmäßig zu hoch angesetzt. Motivation und Unterstützung konnte ich leider nicht feststellen.
Ja-Sager sind lieber gesehen als Menschen mit eigener/anderer Meinung.

Interessante Aufgaben

Die Arbeit sollte schnell abgewickelt werden. Quantität vor Qualität.
Der Arbeitsaufwand wird durch Umstrukturierungen und Neuerungen intern unnötig aufgebauscht und ist oftmals nicht wirtschaftlich. Eine totale technische Vereinheitlichung (SAP) über alle Bereiche hat nunmal nicht nur Vorteile.

Gleichberechtigung

Aufstiegschancen sind vielleicht gegeben, wenn man sich gut mit den Vorgesetzten steht und brav Ja sagt. Andere Meinungen, kritische Sichtweisen und Benennung von Problemen sind weder gern gesehen noch gehört.
Größtenteils besetzen Männer die hohen Posten.

Umgang mit älteren Kollegen

Den Eindruck hatte ich leider nicht. Es wurde zu meiner Zeit zwar auch eine "ältere" Mitarbeiterin eingestellt, allerdings überlässt man Mitarbeiter wie sie schnell sich selbst. Generell ist das Team eher jung, (scheint an der hohen Fluktuation und den eher niedrigen Löhnen für Berufseinsteiger zu liegen.)

Arbeitsbedingungen

Die Büroräume fand ich persönlich schön, hell und groß. Das Mobiliar ist recht neuwertig und die Technik zeitgemäß, soweit ich dies beurteilen kann. In diesem Punkt kenne ich auch ganz andere, also wesentlich altmodischere Arbeitsplätze.

Gehalt/Sozialleistungen

Als ahnungsloser Berufseinsteiger lässt man sich unter Wert mit scheinbar guten Aussichten für die Zukunft ködern. Sich vorab gut zu informieren könnte hier vllt helfen?! Fleiß und Fachwissen wird scheinbar nicht in jedem Fall gerecht entlohnt.
Auf der anderen Seite weiß ich auch von überaus großen Gehältern, wenn es sich dann mal doch nicht um einen Anfänger oder absoluten Quereinsteiger handelt. Die Vertragsanpassungen wurden von den meisten Mitarbeitern lediglich belächelt.

Image

Nach außen hin scheint das Marketing ja echt super zu funktionieren, aber intern brodelt es gewaltig.
Mobbing, Intrigen, Burn-out, Überlastung, fehlende Qualifikation von Führungskräften, Angst um den Arbeitsplatz, niedrige Gehälter und schlechtes Arbeitsklima beherrschen den Flurfunk.
Hätte ich von alledem vorher gewusst, ich wäre niemals in dieses Unternehmen gekommen. In keinem Job habe ich so wenig dazu gelernt wie hier.

Karriere/Weiterbildung

Interne Weiterbildungen durch die Fressnapf Akademie sind möglich, aber effektiv??? Ich weiß es nicht, ich selber kam leider nie in den Genuss. Die Beurteilung durch Kollegen fiel eher mittelmäßig aus.
Interesse an Karrieredenken wird anfangs angeblich gern gesehen, aber ich konnte nicht feststellen, dass jemand in der Abteilung wirklich einen guten Aufstieg ermöglicht bekam oder gar Karriere gemacht hat. (Wenn dies passiert ist waren diejenigen sicher clever genug schnell einen neuen Arbeitgeber aufzusuchen. Der Fluchtgedanke besteht bei so gut wie allen, die noch nicht die Rente in Kürze vor Augen haben)

Ich kam in das Unternehmen mit reichlich Begeisterung, Motivation, Fachwissen und Ehrgeiz und trotz meines Engagements wurde ich nach der Umstellung und Umstrukturierung inklusive Umzug in andere Büros nicht übernommen. Mich stellte man gewiss nicht mit dem Gedanken ein mir einen längerfristigen Arbeitsplatz zu überlassen. Letzten Endes sage ich "Glück gehabt", denn wer hier zu lange bleibt lässt sein Fachwissen verkümmern und wird den Anforderungen anderer Arbeitgeber nicht mehr entsprechen können.

Kriterien für einen beruflichen Aufstieg scheinen vor allem blinder Gehorsam ohne Rücksicht auf Verluste, wenig eigene Meinung und vor allem der Hang zum Ja-Sagen zu sein. Eine hochwertige Arbeit, sowie gute Sozialkompetenzen scheinen keinen so hohen Stellenwert zu haben wie ein autoritärer Führungsstil. Sehr schade.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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