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Bewertung

Traineeprogramm: keine gute Erfahrung gemacht, nicht zu empfehlen

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Fujitsu in Düsseldorf gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Zu keinem Zeitpunkt wurden klare Anforderungen an mich gestellt oder Ziele für meine Tätigkeit definiert. Ein umfangreiches und konstruktives Feedback zu meiner Arbeit habe ich nur ein einziges Mal erhalten - nachdem ich gekündigt hatte. Auch ich selbst hatte bis dahin keine wirkliche Chance Feedback zu geben.
Ich war Teil des Trainee / Graduate-Programms, was allerdings missverständlich ist. Im Vergleich zu anderen Unternehmen liegt bei Fujitsu der Fokus nicht darauf, rotierend verschiedene Abteilungen des Unternehmens kennenzulernen und sich ein Netzwerk aufzubauen, sondern auf eine vordefinierte Zielposition hinzuarbeiten. Von Zeit zu Zeit fanden verschiedene Graduate-Module statt, teils in Deutschland, teils in UK, teils online und man bekommt verschiedene Schulungen zugewiesen - abgesehen davon ist man aber regulärer Mitarbeiter.

Kommunikation

Hauptsächlich digitale Kommunikation, bedingt durch die dezentrale Organisation.
Teammeetings fanden nur sehr selten statt. Dies führte dazu, dass nicht nur im unmittelbaren Arbeitsumfeld der eine nicht wusste, was der andere tat, sondern vor allem über die Themen, an denen das Management arbeitete sehr hohe Intransparenz herrschte. Mitarbeiter wurden kaum in Entscheidungsprozesse eingebunden und Abschätzungen über zukünftige Entwicklungen waren nahezu unmöglich.

Kollegenzusammenhalt

Guter Zusammenhalt unter Kollegen, auch über Abteilungen hinweg. Aufgrund der Homeoffice-Kultur jedoch auch eher seltener persönlicher Kontakt.

Work-Life-Balance

Gute Work-Life Balance. Bei der Urlaubsplanung wurde grundsätzlich Rücksicht auf Familien und Ferienzeiten genommen.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte nur sehr wenig Kontakt mit meiner Führungskraft, die an einem anderen Standort arbeitete als ich. In den ersten Wochen nach meinem Start erfolgte keinerlei proaktive Kommunikation, um Anforderungen, Erwartungen und zukünftige Entwicklungen abzustimmen. E-Mails wurden nur sehr selten beantwortet und ich blieb hauptsächlich mir selbst überlassen. Ich hatte weder das Gefühl, dass ich als Mitarbeiter gefördert und gefordert wurde, noch dass ein Interesse daran bestand, ein Umfeld für mich zu schaffen, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Somit konnte ich mir sehr schnell nach meinem Start schon keine Karriere mehr bei Fujitsu vorstellen.

Interessante Aufgaben

Grundsätzlich wird bei Fujitsu unter anderem an innovativen Themen gearbeitet. Ich selbst hatte allerdings kaum interessante Aufgaben und habe auch keinerlei Verantwortung übertragen bekommen. Phasenweise fiel es mir schwer, meinen Arbeitsalltag überhaupt mit Aufgaben zu füllen.

Gleichberechtigung

Fujitsu ist sehr bemüht, was dieses Thema anbelangt, aber Gleichberechtigung hört nicht bei Diversity auf. Es gibt hier zwei Gruppen von Mitarbeitern: diejenigen mit IG Metall Tarifvertrag und diejenigen ohne. Konkret bedeutet das, dass die eine Gruppe nicht nur weniger Wochenarbeitsstunden leisten muss, als die andere und im Umkehrschluss mehr verdient, sondern im Zweifelsfall auch, dass man sich an seinem Standort nicht in das WLAN einwählen kann, man nicht durch einen Betriebsrat vertreten wird, eine längere Probezeit als die anderen hat oder schlicht und ergreifend den Drucker nicht verwenden kann. Ein Großteil der Bestandsmitarbeiter hat einen Tarifvertrag und auch als ich eingestellt wurde, hatten knapp die Hälfte der neuen Mitarbeiter einen Tarifvertrag, obwohl alle Neueinstellungen die Stellenbezeichnung Graduate / Trainee hatten. Maximal frustrierend.
Welchen Grund diese ungleiche Behandlung hatte, habe ich nie herausgefunden.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden für ihr Wissen und ihre Erfahrung sehr geschätzt.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind gut und sehr flexibel. Wann immer man möchte, kann man aus dem Homeoffice arbeiten. Auch die Räumlichkeiten in den Offices sind an den meisten Standorten recht modern.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist durchschnittlich. Jeder Trainee bekommt dasselbe Gehalt, es wird kein Unterschied gemacht zwischen Bachelor- und Masterabsolventen. Auch ob man schon Berufserfahrung hat (insbesondere solche, die über 1-2 Praktika oder Werkstudentenjobs hinausgeht) spielt für das Traineegehalt keine Rolle. Somit ist der Deal für einige Kandidaten sicherlich ein besserer, als für andere.
Es gab keinerlei Verhandlungsspielraum, es wurde allerdings versprochen, dass nach einem Jahr neu verhandelt werden kann, basierend auf der Entwicklung im Traineeprogramm.

Karriere/Weiterbildung

Online-Weiterbildungen sind in einer Vielzahl vorhanden und grundsätzlich jederzeit möglich. Somit kann man zwar seinen Horizont erweitern, eine persönliche Weiterentwicklung erzielt man so allerdings nicht.
Ich selbst war im Hinblick auf eine Karriere leider absolut perspektivlos. Die Mischung aus sehr wenigen Aufgaben, keinerlei Anforderungen oder konkrete Zielen, sowie das permanente Gefühl, dass Fujitsu kein Interesse hatte, mich als Mitarbeiter zu halten, war für mich leider absolutes Gift und führte dazu, dass ich jegliche Motivation verloren habe. Dies war letztendlich für mich der ausschlaggebende Grund, das Unternehmen zu verlassen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Vielen Dank für Ihre kritischen und offenen Anmerkungen. Gerade weil uns Weiterentwicklung und ein wertschätzendes Führungsverhalten so wichtig sind, bedauern wir zu lesen, wie Sie Ihre Situation wahrgenommen haben. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Wert daraufgelegt, unsere Entwicklungsmöglichkeiten für Trainees auszubauen und das Potential jedes einzelnen Mitarbeiters bzw. jeder Mitarbeiterin zu stärken und zu fördern. Ferner ist es uns wichtig, dass sich alle Mitarbeiter wohl und gleich behandelt fühlen. Wir möchten Sie deshalb dazu ermutigen, mit uns direkt in den Austausch zu gehen, um ausführlicher über Ihre Kritikpunkte sprechen zu können.

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