Eine lehrreiche Erfahrung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe hier eine wirklich sehr lehrreiche Erfahrung machen können. Man lernt worauf man achten sollte, damit eine ähnliche Situation zu vermeiden ist. Man lernt auch mit anderen unter starken Stresssituation umzugehen sowie Misstrauisch gegenüber dem Flurfunk zu werden.
Am meisten habe ich in Retrospektion gelernt, meinem Gefühl aus dem Bewerbungsgespräch besser Gehör zu leisten. Ich hatte von vornherein ein schlechtes Gefühl, welches sich bestätigte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keinerlei Wertschätzung, Fehler werden immer beim Anderen gefunden, hier wird sich niemals an die eigene Nase gefasst. Alle, die nicht der gleichen Meinung sind, sind Gegner.
Verbesserungsvorschläge
Kritik nicht nur abgeben, sondern auch annehmen und reflektiert darauf schauen.
Fehler nicht nur bei anderen suchen.
Nicht nachtreten, wenn es einmal nicht so läuft wie man sich das vorgestellt hat.
Langfristig Planen und nicht von Woche zu Woche und Tag zu Tag die willkürliche Stimmung aufnehmen.
Die Mitarbeiter langfristig motivieren und vernünftig, den Aufgaben entsprechend, entlöhnen.
Die Werte und Kultur, die so hoch angepriesen wird, bitte auch wirklich leben und nicht nur auf dem Papier schön aussehen lassen.
Die entstandene Angst- und Panikkultur dagegen ablegen.
Arbeitsatmosphäre
Ungenügend. Durch den konstanten Druck, welcher von oben nach unten getreten wird, hat man wenig Motivation eine gute Atmosphäre zu erstellen. Die Mitarbeiter sind nett, es herrscht jedoch eine relativ große Missgunst sobald jemand mitbekommen das einer einen Zuschlag mehr oder weniger hat. Hier ist sehr viel Flurfunk, dieser wird auch genau von allen Managementpositionen überwacht, jeder weiß hier alles - und im Zweifelsfall wird dieses Wissen gegen den Arbeitnehmer genutzt um etwaige Beförderungen oder Boni zu enthalten.
Kommunikation
Jeder versucht einer direkten Kommunikation aus dem Weg zu gehen. Generell ist ein Feedback eher negativ gepolt als positiv. Es gibt auch gerne persönliche Angriffe. Wer Wertschätzung für sein Können und seine Arbeit erwatet ist hier fehl am Platz. Kommunikation von oben ist auch eher ausfragend und fehlersuchend als wohlwollend und hilfsbereit.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits gesagt, eher durch Missgunst charakterisiert.
Work-Life-Balance
Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Job jemandem so die Lebens- und Arbeitsmotivation aussaugt. Der Mensch wird klein gehalten, um eine noch größere Fluktuation zu vermeiden. Einem wird gesagt, dass man eh nirgendwo mehr Geld bekommen wird und man sich mit seinem Können doch zufrieden geben soll dort etwas zu haben. Diese Haltung und die generelle Atmosphäre zehrt am Leben außerhalb der Arbeit.
Interessante Aufgaben
Aufgaben kommen meist Stoßweise, somit alterniert der Mitarbeiter zwischen nichts zu tun und Überstunden weil unbedingt 15 Aufgaben zu morgen fertig sein müssen. Ein Gespräch zu Verbesserung dieser Gegebenheiten, welche ca. monatlich geschehen, brachte wenig. Man ist hier nicht angehalten seine Arbeit effektiv und konstruktiv zu gestalten, sondern einfach nur abarbeiten wenn etwas reinkommt. Das dann aber so schnell wie möglich und eigentlich lieber schneller als möglich ;-) Generell sind die Aufgaben eintönig und wiederkehrend.
Gleichberechtigung
Generelle Gleichberechtigung von Frauen und Männern gegeben. Grüppchenbildung ist angesagt und wer sich gut stellt kann nach Jahren auf eine Beförderung hoffen, aber nur einen neuen Titel gibt es. Generell hat jeder wenig Chancen auf eine Karriere hier, somit ist der Punkt Gleichberechtigung wohl doch gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Karriere gibt es nicht, Weiterbildungen gibt es für 95% der Leute nicht.
Arbeitsbedingungen
Schlechte Infrastruktur, Büroräume sind okay aber zu voll. Die wichtige Technik funktioniert oft nicht, man arbeitet mit alter Software und Hardware, es wird aber erwartet das man abliefert als hätte man ein Brandneues MacBook.
Als Beispiel: es ist öfter vorgekommen das Laptops (5 Jahre alt) fast eine Stunde zum hoch- oder runterfahren benötigen, gehört nicht zu Arbeitszeit...
Als neue Hardware für einen Bruchteil der Angestellten angeschafft wurde, gab es auch hier erhebliche Probleme. Man erhielt auch Aufgaben deren Erfüllung durch die restriktive Software Politik unmöglich waren, daraufhin kam sehr negatives Feedback auch wenn die Aufgabe bestmöglich erledigt wurde.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittliche Gehaltschancen, Boni werden wegen unerkenntlichen Gründen nicht gegeben obwohl das Gehalt nur mit Bonus im unteren Rand akzeptabel wäre.
Wer sich ein angemessenes Grundgehalt erhofft ist hier Fehl am Platz. Sozialleistungen müssen erkämpft werden, man muss auch konstant hinterherrennen bis etwas kommt und dann ist es meist aus Fadenscheinigen Gründen für den abgemachten Monat zu spät, und sind nicht mit denen von Wettbewerbern zu vergleichen.
Image
Viel Prahlerei, leider steckt wenig dahinter. Man wäre gern ein großer Player in der Branche, kann aber langsam nicht mehr mit den Anforderungen mithalten. Kann auch daran liegen das ein zu großer Fokus auf Gehälter drücken liegt.