TEAM wird großgeschrieben, heißt aber auch oft Toll ein anderer machts
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vertrauensarbeitszeit und die Homeofficemöglichkeit. Ich kann den Hund mitbringen und sehr viel selbst bestimmen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Tatsächlich finde ich vieles, was ich gut finde auch gleichzeitig schlecht. Vertrauen ist gut, aber gar keine Rückfragen oder Kontrollen eben auch nicht gut.
Es macht den Eindruck, als wenn es an übergeordneten Stellen niemanden interessiert, wie es am Standort läuft und tatsächlich kennt auch niemand den aktuellen Zustand und die Abläufe dort. Daraus ergeben sich auch Kommunikationsprobleme und Konfliktpotential.
Verantwortliche sollten Verantwortung übernehmen und nicht erst dann, wenn es ein Problem gibt (und das dann auch noch delegieren).
Fachkräftemangel zeigt sich leider auch an einigen Positionen im Unternehmen, was ich darauf zurückführe, dass an vielen Stellen sehr junge MA sind, aber auch darauf, dass Arbeitsergebnisse weder erfasst noch gewürdigt werden.
Übrigens bei Weiterempfehlen klicke ich ja, würde einen Freund aber darauf hinweisen, dass man mit bestimmten Themen und Vorstellungen ziemlich allein bleibt.
Verbesserungsvorschläge
Vertrauen ist gut, aber bei der GFN macht es den Eindruck, als wenn es Gleichgültigkeit ist. Probleme werden immer erst erkannt, wenn sie einem auf die Füße fallen und im Gegenzug dazu, wird überhaupt nicht wahrgenommen, auf wen und auf was man sich wirklich verlassen kann. Dadurch fehlt mir als Arbeitnehmerin ein Feedback zu allem, worüber sich nicht zu sprechen lohnt, weil es läuft. Zudem würden auch der GFN Erfahrungen erspart bleiben, wie die, die zu meiner Einstellung geführt haben.
Arbeitsatmosphäre
Hier könnte ich einen Stern und 5 Sterne vergeben. Am Standort in dem ich eingesetzt bin - super, aber nur weil wir hier selbst für die Atmosphäre sorgen. Ein Stern weil die Ausstattung nicht professionell vorgenommen wurde, die Location leider auch nicht geschickt gewählt ist.
Ansonsten wird digital viel geboten, um eine Art Arbeitsklima zu erzeugen, aber das sind teilweise Ideen, die mir lediglich ein Augenbrauenhochziehen entlocken (ich sag nur virtueller Weihnachtsmarkt). Unschön ist, dass man sich dem nicht entziehen kann, weil man über Teams und Rundummails immer mit erfasst ist.
Kommunikation
Kommunikation Top down findet meist erst statt, wenn etwas nicht läuft. Bottom Up kannst du alles sagen oder schreiben, Antworten sind selten. Hast du mitgedacht und weist auf ein Problem hin, bist du automatisch zuständig.
Konfliktkultur oder Fehlerkultur ist schwierig.
Kollegenzusammenhalt
Kann ich eigentlich gar nicht beurteilen. Ich arbeite im mobilen Team von denen ich einen einzigen Kollegen kenne, der auf gleicher Ebene wie ich arbeitet. Oberflächlich gesehen, scheint alles fein zu sein, letztendlich windet sich aber jeder aus oder in seiner Verantwortung.
Die Freelancer am Standort sind super und der Standort als kleine Blase im großen Wasserglas ist super.
Work-Life-Balance
Für mich ganz gut, weil ich mir die Freiheit nehme, auf mich zu achten. Insgesamt ist es aber schon schwierig wie ich finde. Durch mobile Geräte wird immer eine gewisse Erreichbarkeit erwartet (oder es vermittelt den Eindruck), hinzu kommt, dass der Standort auch nur über mich erreichbar ist, was das Telefon angeht (Handy und Internettelefon). Wenn ich sehe, dass Auftraggeber versuchen mich zu kontaktieren, reagiere ich daher auch durchaus an einem Tag, an dem ich eigentlich frei habe.
Ich bin bewusst nur in TZ beschäftigt, das passt insgesamt auch ganz gut. Anfangs hab ich ziemlich schnell ziemlich viele Überstunden angehäuft, inzwischen baue ich ab und achte drauf, keine mehr zu machen.
Toll ist, dass wir im Team vor Ort besprechen können, wer wann was macht. Da redet keiner rein - was auf anderer Ebene aber durchaus gewünscht wäre.
Zudem kann ich auch Homeoffice machen und Coachingzeiten mit Kunden absprechen, so dass ich hier an einigen Tagen schon vor 11 Uhr Feierabend machen kann.
Vorgesetztenverhalten
Schwierig, was aber nicht an den Vorgesetzten liegt. Die Verantwortlichen für die Mobilen Teams haben scheinbar sehr viele einzelne Standorte zu betreuen. Ich habe die für mich Zuständige leider nicht persönlich kennengelernt, weil sie selbst nicht mehr im Unternehmen ist.
Regelmäßige Onlinemeetings fanden statt, brachten aber nur sehr schleppend oder gar keine Ergebnisse und wenn Probleme gelöst wurden, am ehesten weil Mitarbeiter sich zu Zugeständnissen hinreißen ließen.
Interessante Aufgaben
Nun ist Coaching per se interessant. Herausragende Aufgaben gibt es eher weniger. Und am Ende bin ich eh das Mädchen für alles am Standort.
Gleichberechtigung
Kann ich nicht groß beurteilen, aber es besteht eine Offenheit gegenüber allen Menschen, es wird gegendert etc.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben hier gute Chancen, sowohl als Festangestellte wie auch als Freelancer. Sie müssen aber fit sein, was IT etc. angeht.
Arbeitsbedingungen
Technik und Ausstattung
Auf den ersten Blick wirkt alles super. Technik, auch für die KundInnen ist ausreichend vorhanden. Sie macht nur immer wieder nennenswerte Probleme, die dann so zu lösen sind, dass ich einen großen Teil meiner Arbeitszeit via Fernwartung blockiert bin, weil ich mit den Technikern die einzelnen Plätze durchgehen muss etc. Das kostet mich sehr viel Zeit und der eigentliche Job - Gruppencoaching - ist in der Zeit auch nicht möglich.
Tische und Stühle sind tatsächlich von besserer Qualität, als ich sie von vorhergehenden Bildungsträgern kenne.
Der Standort
Lage und Infrastruktur ist super. Das direkte Umfeld allerdings schwierig. Arbeiten bei offenem Fenster ist quasi nicht möglich (Laute Umweltgeräusche) und im Haus selbst herrscht großes Chaos in Fluren, auf Treppen etc. und es ist immer sehr schmutzig, was weder für Angestellte noch für Kunden schön ist.
Hinzu kommt, dass es kein Handynetz gibt, das WLAN ebenfalls schlecht ist, so dass die telefonische Erreichbarkeit via Laptop und Handy Glückssache ist.
Mein Arbeitsplatz
Ein Büro in dem Sinne gibt es nicht. Wir sitzen in den Gruppenräumen und arbeiten teilweise in Anwesenheit von Kunden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zwar wird Digitalisierung groß geschrieben, da wir aber sehr viel mit Unterschriften nachweisen müssen, endet es darin, dass digitale Dateien ausgedruckt, unterschrieben und wieder gescannt werden - das ist jetzt nicht sehr umweltbewusst, wie ich finde.
Ob und wie Mülltrennung stattfindet kann ich zum Glück selbst stark beeinflussen, jedenfalls am Standort.
Der Bezug fast aller Materialien von Tee, Kaffee bis Bürobedarf findet über das große A statt - was ich persönlich kritisch sehe (Logistik, Verpackungsmüll, fehlende Unterstützung des lokalen Handels).
Gehalt/Sozialleistungen
Mehr ist immer besser. Ich wurde aber in der Gehaltsverhandlung fair behandelt und kann gut damit leben, dass es etwas weniger ist, als ich ursprünglich wollte. Immerhin habe ich Homeofficemöglichkeiten.
Andere Sozialleistungen kommen für mich eh nicht in Frage, weil ich nur projektbezogen angestellt bin (weniger als 12 Monate).
Image
Was das Image angeht, so ist mir das noch nicht ganz klar. Lokal scheint es ganz gut zu sein, allerdings ist der Standort auch noch nicht lange da und es gibt wenig Konkurrenz.
Globald gesehen, finde ich fragwürdig, dass sich ein Anbieter in der beruflichen Bildung einem Konzern anschließt, der Personaldienstleister ist.
Karriere/Weiterbildung
Für mich nicht relevant, aufgrund der kurzen Vertragslaufzeit. Wenn ich allerdings berücksichtige, welche Schnittstellen innerhalb der GFN es gibt, mit denen ich direkt oder indirekt zu tun habe, denke ich, dass Weiterbildungsangebote definitiv nötig wären.
Karrierechancen scheinen vor allem für jüngere Mitarbeitende super zu sein, jedenfalls sitzen an Entscheiderstellen viele sehr junge Mitarbeitende.
Arbeitgeber-Kommentar
Guten Morgen,
schön, dass du dir die Zeit für eine Bewertung genommen hast. Wir freuen uns sehr über dein positives Feedback.
Danke auch für deine übrigen Anregungen, die wir gerne an die jeweiligen Abteilungen und Führungskräfte weitergeben. Nur so können wir noch besser werden und als Unternehmen weiterhin Erfolg haben. Schön, dass du bei uns bist!
Auf ein weiterhin engagiertes Miteinander,
dein GFN-Team