Ich bin der Meinung, das war leider nicht spitze...
Gut am Arbeitgeber finde ich
..die vielen freundlichen Kolleginnen und die Arbeitsbedingungen (Gleitzeit und zumindest ein bisschen homeoffice)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nur teilweise leistungsorientierte und nicht willkürfreie Eingruppierungen und fehlende Soziale Standards. Problematisches, nicht zeitgemäßes Führungsverhalten in neofeudaler Manier.
Verbesserungsvorschläge
Dringend flache Hierarchien und partnerschaftliche Mitarbeiterführung einführen. Mit der aktuellen Leitung des Hauses schwierig, aber absehbar besteht ein bisschen Hoffnung..
Arbeitsatmosphäre
Hängt von den Kollegen und Kolleginnen ab, die Führungskräfte haben in meinem Fall allerdings nicht dazu beigetragen, dass sich echtes Wohlbefinden am Arbeitsplatz eingestellt hat.
Kommunikation
Nicht so dolle, wobei auch dies von den einzelnen Führungskräften abhängig ist. Positiv ist mir hier allerdings die oberste Leitungsebene aufgefallen, die recht offen und umfänglich über übergeordnete Themen informiert.
Kollegenzusammenhalt
Gut
Work-Life-Balance
Im wesentlichen, aufgrund der Rahmenbedingungen, gut.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt keinerlei verbindliche Vorgaben oder überhaupt auch nur Ansätze einer entwickelten Führungskultur. Das ist ein massives Problem des Verbandes, denn Führungskräfte dürfen, egal ob Sozialkompetenz oder ausgesprochen sozialinkompetent, mit den Mitarbeiterinnen umgehen, wie sie möchten. Das ist dann teilweise schon etwas bizarr und oftmals eine Zumutung.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenübertragung ist stark von der jeweiligen Führungskraft abhängig, ebenso wie die Möglichkeit selbstständig Entscheidungen zu treffen. Teilweise wird hier noch das klassische Behördenklischee gelebt, ängstliches Mikromanagement ist an der Tagesordnung.
Gleichberechtigung
Weitgehend wird das AGG beachtet, aber es gibt noch einiges zu tun. Der GKV-SV versteht unter Gleichstellung Frauen primär in ihrer Rolle als Mutter mit „natürlichen Betreuungspflichte“ zu sehen (für mich als Frau war das schon etwas befremdlich). Andere Lebensentwürfe von Frauen scheinen in Gleichstellungsfragen keine Rolle zu spielen. Über geschlechtsspezifische Benachteiligungen, Schowiverhalten und Alltagssexismus wird leider viel zu häufig hinweggesehen..
Arbeitsbedingungen
Modernes Gebäude und eine solide technische Ausstattung der Arbeitsplätze mit Notebooks. Allerdings sind kaum Sozialräume vorhanden, für Mitarbeiterinnen schon eine kleine Zumutung, dass Sie ihre Mahlzeiten außerhalb oder teilweise in Doppel-Büros einnehmen müssen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für einen Dachverband der gesetzlichen Sozialversicherung deutlich zu wenig. Es wird weder eine unabhängige Sozialberatung für Mitarbeiterinnen angeboten noch werden ökologische Bedürfnisse der Beschäftigten wahrgenommen und entsprechende Angebote wie Dienst- oder Jobrad gemacht. Auch das mobile Arbeiten wurde in diesem Zusammenhang bisher deutlich zu wenig genutzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Verband verfügt über einen Haustarifvertrag, der deutlich über dem des öffentlichen Dienst liegt. Teilweise sind die Gehälter schon fragwürdig hoch. Der Verband wird von Beiträgen der gesetzlich Versichertengemeinschaft finanziert, gleichzeitig liegen die Gehälter auf dem Niveau von mittelständigen Wirtschaftsunternehmen aus den gut zahlenden Branchen. Referatsleitungen verdienen oftmals Regel über 100.000 Euro, Abteilungsleitungen sogar übertariflich deutlich mehr. Des Weiteren leistet sich der Verband drei Vorstandsposten, jedes Vorstandsmitglied verdient ca. eine Viertelmillion Euro im Jahr. Dazu kommt eine üppige betriebliche Altersversorgung. Und das alles finanziert von Versicherungsbeiträgen.....
Image
Der Verband hat es in den 10 Jahren seines Bestehens nicht geschafft zu einem gewichtigen Akteur im Gesundheitswesen zu werden, der auch in der Lage ist, die Interessen der gesetzlich versicherten Beitragszahler gegenüber der Gesundheitspolitik selbstbewusst und konsequent zu vertreten.
Karriere/Weiterbildung
Keine echten Angebote. Um Bildungsurlaub, auf den es einen gesetzlichen Anspruch, muss gekämpft werde. Das ist dann doch etwas peinlich und ärgerlich.