Der größte Fehler meiner beruflichen Laufbahn (diese Bewertung bezieht sich auf GMH und SBH, die quasi eins sind)
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Stundenkonto mit der Option des Freizeitausgleichs
- 30 Tage Urlaub
- Zuschuss zum Profiticket
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Gehalt
- Reaktion bei Problemfällen zu langsam bzw. zurückhaltend
- keine Rückendeckung seitens der Vorgesetzten
- Mobbing und Burn-Out-Fälle häufen sich, Opfer werden nicht ernst genommen
- keine/stark eingeschränkte Karriere-/ Aufstiegsmöglickeiten
Verbesserungsvorschläge
- sinnvolle Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung entwickeln und Fluktuation eindämmen
- zusätzliches Personal (wenn auch nur vorübergehend) einstellen um die Bereiche etwas zu entlasten
- Gehälter müssen an die der Wirtschaft angepasst werden
- Führungskräfte sollten zwingend bzgl. Mobbing, Burn-Out u.ä. geschult werden
- Verhaltenskodex einführen (falls es bereits eine geben sollte, wird sie in einigen Abteilungen gänzlich missachtet)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stark schwankend und weitestgehend abhängig von der Laune der Vorgesetzten. Das Klima ist geprägt von gegenseitigem Misstrauen und Willkür von oben nach unten.
Kommunikation
DAS Problem schlechthin. Da nützen auch keine gut gemeinten Jahresinitiativen mehr was. Von oben sickern Informationen nur portionsweise und willkürlich runter. In den meisten Fällen muss man sich seine Informationen mühselig zusammensuchen oder erfährt nur rein "zufällig" etwas.
Kollegenzusammenhalt
Kommt immer auf die Abteilung an. In meiner Abteilung ist der Kollegenzusammenhalt auf den ersten Blick sehr vorbildlich. Hinter den Kulissen sind aber Lästereien, Gerüchte und Mobbing an der Tagesordnung. Seitens der Führungskräfte werden diese Umstände ignoriert bzw. geduldet, bis jemand aufschreit. Konsequenzen erfährt allerdings nur derjenige, der aufschreit. Schließlich muss das Geschäft ja weiterlaufen, da hat man keine Zeit für Querulanten (eigentlich Opfer/Leidende).
Work-Life-Balance
Jeder Mitarbeiter hat ein Stundenkonto, auf dem er seine Überstunden sammeln und bei Bedarf abbummeln kann. Wenn es dann aber mal etwas mehr als nur ein zwei Tage Freizeitausgleich sein sollen und es keine Vertretung gibt, da die Abteilung chronisch unterbesetzt ist, muss man quasi viel Zeit und Energie in Vor- bzw. Nacharbeit investieren.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich gut, bei auftretenden Problemen fragt man sich allerdings schon, wozu man eigentlich Vorgesetzte hat. Diese sind, zumindest in meiner Abteilung, sehr zurückhaltend was Entscheidungen angeht.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind sehr interessant und vielfältig, wenn da nicht die starren Behördenstrukturen und lange, stark bürokratische Arbeitswege wären, die einem auch die interessanteste Aufgabe madig machen.
Gleichberechtigung
Anteil der Frauen in Führungspositionen ist weiterhin geringer. Da ist definitiv noch Luft nach oben. Wenn ich aber teilweise mitbekomme, wie sich die Herren über weibliche Vorgesetzte oder auch Kolleginnen äußern, dann kann ich auch keine Empfehlung an Frauen aussprechen, sich in diesem Unternehmen auf Führungspositionen zu bewerben.
Umgang mit älteren Kollegen
Soweit ich es miterlebt habe, wurde zwischen jung und alt kein Unterschied gemacht. Es gibt allerdings einige Alteingesessene, die sich mit Händen und Füßen gegen Neuerungen wehren und am liebsten noch auf einer Schreibmaschine Briefe tippen würden. Das ist, gelinde gesagt, sehr nervig.
Arbeitsbedingungen
Die Technik ist die reinste Katastrophe und hinkt dem aktuellen Stand um Jahre hinterher. Die Einrichtung ist zweckgebunden und nicht besonders modern. GMH/SBH ist eben eine Behörde und dementsprechend sieht es dort auch aus.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zu diesem Punkt kann ich nichts sagen. Nach meinem Empfinden standen diese Aspekte zu keiner (meiner) Zeit im Fokus.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird nach einem Haustarifvertrag gezahlt und ist, verglichen mit den Gehältern in der freien Wrtschaft, wesentlich geringer. Auch ist es ein Unding, dass Faktoren wie z.B. besondere Leistungen oder Übernahme zusätzlicher Aufgaben sich mittel- bis langfristig überhaupt nicht auf das Gehalt auswirken. Es spielt also absolut keine Rolle ob man ein Workaholic ist und quasi im Büro lebt oder ein totaler Lowperformer, der nur das nötigste macht. Für den gleichen Job gibt es auch das gleiche Gehalt. Wenn man mehr Gehalt fordert, bekommt man unzählige Ausreden, weshalb man nicht in die nächste Gehaltsstufe aufsteigen bzw. eine Zulage erhalten kann. Bei der hohen Fluktuation sollte man meinen, dass sie alles tun würden um gute Leute zu behalten.
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Durchwachsen
Karriere/Weiterbildung
Das Angebot an Fort- und Weiterbildungen ist sehr umfangreich und wird auch stark genutzt, allerdings führen sie nicht zwangsläufig zu einem Aufstieg. Ob man hier Karriere machen kann oder nicht nicht, hängt primär vom Wohlwollen des Vorgesetzten ab und wenig von der eigenen Eignung oder gar Leistungsbereitschaft. Wenn man sich die personellen Fehlentscheidungen der letzten Jahre mal so anschaut, sollte man meinen, sie hätten dazu gelernt aber Fehlanzeige.