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Bewertung

The Future Is Now (aber nicht in einer Agentur mit patriarchalen Strukturen)

2,3
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Design / Gestaltung bei Grabarz & Partner in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich glaube daran, dass man in der Agentur eine schöne und freundschaftliche Arbeitsatmosphäre erleben kann oder dies zu besseren Zeiten noch spürbarer war, das ist aber stark vom Wohnort (bzw. vor Ort lebend anstelle von Remote) sowie vom jeweiligen Team (Dock) oder Kunden abhängig. Auch wenn ich großen Druck verspürt habe, wurden private, wichtige Termine immer möglich gemacht und meine private Auszeit respektiert (eigentlich ein Bare Minimum, aber hier ein Lob)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Wer glaubt, dass sich mit dem Einstieg bei G&P das große Tor zur Werbewelt geöffnet hat, der wird teils feststellen, dass es wohl doch nur eine Falltür war. Wenn man drin ist, ist man vom Onboarding an auf sich alleine gestellt, mit der Ausnahme von empathischen Kolleg:innen herrscht ein Mangel an Ansprechpersonen und der Wille für ein menschliches Miteinander. Sich die Bühne mit engagierten Newbies zu teilen ist hier nicht vorgesehen, teils ist es schon mit einkalkuliert, dass man ohne eigene Ansprüche zu funktionieren hat – komme, was wolle. Wer hier über persönliche und gesundheitliche Grenzen geht, der wird sich mit Burnout-Syndromen oder Erschöpfung durch den Tag quälen und niemand hat es gesehen. Da hilft auch eine Meditations-App nicht, wenn die Struktur eine mentale Zumutung ist. Die Kommunikation ist intransparent, interne News hören sich im Montagsmeeting schöner an, als es sich im jeweiligen Dock hinter den Kulissen anfühlt. In gewissen Docks funktioniert man zudem auch nur als Dienstleister, irgendwie spielt Kreativität für diese Kreativagentur keine große Rolle. Wenn das Team nett zueinander ist, dann oft nur aufgrund dessen, dass es ausnahmslos allen mental schlecht geht. Das ist kein nachhaltig stabiles Fundament, wo man sich wohl und sicher fühlen kann.

Verbesserungsvorschläge

Wenn man nicht an Wachstum oder an Wertschätzung interessiert ist, dann seid einfach ehrlich zueinander. Fehler zu machen und sie sich dann auch einzugestehen, zeigt von Größe und das wird man als Mitarbeitender mit Loyalität belohnen. Außerdem: Gibt es wirklich kein einziger Benefit, welches man den Mitarbeitenden geben kann? Es herrscht ein großer Mangel am Willen, in motivierte Menschen zu investieren. Für mich nicht zeitgemäß, geschweige denn akzeptabel. Es wird erwartet, dass die Fusion mit Omnicom beklatscht wird, aber seitdem gibt es noch weniger Benefits oder noch schneller eine Kündigung. Wo sind die Werte oder die Kultur hin?

Arbeitsatmosphäre

Hier arbeiten Menschen, für die es passt, aber auch viele Menschen, die gnadenlos untergehen. Es mangelt an Wertschätzung an allen Ecken und wenn es mal schlecht läuft oder der Kunde weg ist, dann hat man einfach nicht alles gegeben. Es ist wichtig, sich hier selbst zu schützen und auf sich aufzupassen, denn hier wird gerne sehr viel mehr an Leistung genommen, als zurückgegeben wird.

Kommunikation

Wenn sie als Headline innerhalb einer Kampagne funktioniert, die der Agentur Geld bringt, funktioniert die Kommunikation meisterhaft. Wenn sie allerdings eine Investition in interne Strukturen ist, ist sie nicht vorhanden, höchst verwirrend bis hin zu absichtlich falsch.

Kollegenzusammenhalt

Hier arbeiten großartige Menschen und Charaktere. Teilweise schweißt man aber auch zusammen, weil es allen schlecht geht, was ich nicht gesund finde. G&P sollte dankbar dafür sein, dass die Kolleg:innen trotz der fehlenden Wertschätzung das Gerüst zusammenhalten, wobei auch mit jeder Woche gute und langjährige Kollegen gehen und das Weite suchen.

Work-Life-Balance

Ist nicht gegeben, bzw. liegt in den eigenen Händen. Dass Remote möglich ist, ist hier ein Segen, weil man die Distanz braucht. Bevorzugt werden Menschen, die nicht auf sich selbst aufpassen können, denn sie funktionieren ja irgendwie. Außerdem werden Überstunden weder monetär noch in Ausgleichsstunden ausgeglichen. Vertrauensurlaub ist ja nett, aber wenn einem für die Genehmigung der dringend benötigten Auszeit unnötig viele Steine in den Weg gelegt werden, hat auch dieses „Benefit“ seine Wirkung verfehlt.

Vorgesetztenverhalten

Die Geschäftsführungsebene ist nicht greifbar, was okay ist. Die Positionierung in Digitalmagazinen ist mehr Schein als Sein, nach außen ist alles super, intern sieht es anders aus. Meine direkten Vorgesetzten sind einwandfrei, aber die beißen sich auch an diesen alten, patriarchalen Strukturen ihre Zähne aus. Diese Agentur ist eingestaubt und männlich dominiert, Zeitgeist sieht für mich einfach anders aus.

Interessante Aufgaben

Dock- und Kundenabhängig. Hier gibt es schlimme und stupide Aufgaben, die man unter großem Druck und mit 0% Kreativität zu erledigen hat, aber auch andere, die hier kreativ sind. Trotzdem arbeitet man meist für große Konzerne im Kundenstamm, die alle ihre dunklen Geheimnisse im Keller haben und wo man seine persönlichen, ethischen Werte kurz vergessen muss.

Gleichberechtigung

Aufgrund dessen, dass mit der völligen Selbstaufgabe keine Care-Work möglich ist, sehe ich hier keine richtige Gleichberechtigung.

Arbeitsbedingungen

Vor Ort bestimmt ganz gut, auch hier wieder abhängig von der Selbstkontrolle. Remote gibt es nur die nötige Ausstattung, hier wäre eine Auswahl an Benefits oder eine gesunde Büroausstattung wünschenswert, zumal die Remote-Kollegen die gleiche Arbeit machen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auf Seiten der Umwelt kann ich das nicht beurteilen. Auch vom unterschriebenen Ad Girls Club Manifest merkt man einfach nichts, also in Sachen Sozialbewusstsein kann ich nur sagen, dass hier der Mensch als Ganzes ganz oft nicht zählt. Aber auch das war früher einfach wichtiger innerhalb der Agentur.

Gehalt/Sozialleistungen

Ist okay, aber gleicht auch nicht die mentale Belastung aus. Aber aufgrund dessen, dass Überstunden angeordnet werden und der Feierabend oft nicht vorhersehbar ist, aber auf der anderen Seite nicht ausgeglichen werden, stimmt hier das Preis-Leistungs-Verhältnis auf keinen Fall.

Image

Für das Portfolio macht G&P noch immer einen guten Eindruck. Aber ab der Kündigung ist es der Agentur auch egal, mit welchem Gefühl man geht und ich bin mir sicher, sowas spricht sich schnell rum. Intern merkt man schnell, dass viele unzufrieden sind.

Karriere/Weiterbildung

Die Karriere findet NACH der Zeit bei G&P statt, denn nach außen macht es nach wie vor im Portfolio einen Eindruck. Interne Weiterbildung ist nicht für alle möglich bzw. findet nicht statt und ist auch stark hierarchisch geregelt. Als Junior ist man teils auf der gleichen Ebene wie ein Praktikant und die Karriereleiter nicht für dich bestimmt. Menschen, die beförderungswürdig sind, werden mit noch mehr Anforderungen hingehalten. Remote gibt es erst recht keine Chance, vom G&P Knowledge zu profitieren, wo unverständlich ist, warum das nicht digital umsetzbar ist, damit alle die gleiche Chance haben.


Umgang mit älteren Kollegen

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