Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Greiner 
Bio-One 
GmbH
Bewertung

Zu Greiner will keiner!!

1,0
Nicht empfohlen
Ex-Zeitarbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion bei Greiner Bio-One GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt kostenlose Wasserspender in der Produktion

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der AG bekommt von mir die goldene Himbeere für ein weiteres, unsoziales Unternehmen in Deutschland, indem immer mehr gewerkschaftliche Strukturen abgebaut und der Betriebsrat nur noch eine Marionette des Führungsstabes/der Führungsriege ist, um den Sozialen Anschein zu wahren.

Verbesserungsvorschläge

Der AG sollte mal direkt in der Produktion eine Anonyme Befragung mittels Fragebogen machen, um den Istzustand abzufragen und Verbesserungsvorschläge direkt von den Ma zu bekommen und diese auch umzusetzen.

Arbeitsatmosphäre

In meiner 20jährigen Zeitarbeits-Karriere habe ich schon viele Unternehmen kennen gelernt. Auch dieses ist eines, das ich als gut ausgebildete Fachkraft aus dem technisch/medizinisch/therapeutischen Bereich mit Schrecken wieder verlasse. Denn alt werde ich auch hier nicht und ein Jahresvertrag ist keine Perspektive. Gewerkschaftliche Unterwanderung in Coronazeiten wird immer mehr zum Standard auch für andere Firmen. Keine Festverträge. Die alten Ma versucht man loszuwerden. Die Arbeitsatmosphäre ist ein Klima der Angst. Über die Hälfte der Belegschaft wird aus den Reihen der Leihfirmen rekrutiert und regelmäßig ausgetauscht, wenn sie nicht immer mehr Leistung bringen. Im Maschinenakkord müssen die Prod.ma bis zu zwei Maschinen gleichzeitig bedienen. Bei Stillstand ist zusätzlich noch Handarbeit zu verrichten. Diese Akkordleistung wird aber nicht extra honoriert. Wer nicht schnell immer mehr Menge produziert, wird wieder gekündigt (oder wer kritisiert). Auch die älteren Ma arbeiten über der Belastungsgrenze und sind demnach sehr häufig krank oder schon orthopädisch geschädigt und eigentlich schon fast berufsunfähig. Ergonomie und Mitarbeitergesundheit sind hier ein Fremdwort.

Kommunikation

Es hieß am Anfang es gibt eine gute Einarbeitung. Leider musste ich mir am 2. Tag als intelligenter Autodidakt die Arbeit der Vorschicht ansehen, um zu wissen, was ich machen muss. Dadurch, dass ein reger Wechsel an Zeitarbeitskräften besteht, haben die Vorgesetzten und die langjährigen Ma keine Lust/keine Zeit nebenher zusätzlich zu ihrer Arbeit neue Ma einzulernen. Die Amtssprache i.d. Spätschicht ist osmanisch. Lediglich i.d. Frühschicht befinden sich die wenigen Einheimischen und die kulturell integrierten/sprachlich angepassten Ma mit Migrationshintergrund.

Kollegenzusammenhalt

Jeder ist sich hier selbst der nächste, denn man könnte ja Morgen schon wieder gekündigt werden. Kooperatives Arbeiten findet nur selten oder zwischen einzelnen Ma statt. Man arbeitet nicht unbedingt mit auch gegen die andere Schicht.
Während meiner Zeit dort gab es eine Messerstecherei unter den Produktionsmitarbeitern von der Zeitarbeit. Ein anderer beschädigte mutwillig ein Maschinen-Bedienpanel, um seine Aggressionen abzubauen. Ein weiteres Indiz für die Angespannte und Schlechte Stimmung in der Produktion.

Work-Life-Balance

Die meisten der Ma (besonders der Älteren) bekommen im Laufe der Zeit durch die einseitigen/sich immer wiederholenden Tätigkeiten orthopädische Problem im muskuloskelettalen Bereich. Ergonomische Hilfen sind nur wenige vorhanden. Es gibt kein Rotationssystem zwischen den Arbeitsplätzen. Gesundheitsmanagement ist auch nicht vorhanden. Der Ansatz sollte eigentlich sein gesund bis zur Rente. Der Platz bei der Handarbeit oder an manchen Maschinen entspricht der Nutztierhaltung in einem Stall. Sprich man kann sich auf ein paar qm² gerade mal so umdrehen. Aus einer ehem. Raucherkantine die auch in Corona von anderen genutzt wurde ist ersatzlos ein weitere Prüfraum entstanden. Für die Raucher/NR gab es vor dem Gebäude einen doppelten überdachten Fahrradständer mit einer Bank zum ersatzweisen Sitzen. Nach Abbau der Hälfte des Ständers warf der Wind die andere Hälfte um und beschädigte den Roller eines Ma. Nun liegt es seit Wochen auf dem Dach und die Raucher/Nr müssen ohne Überdachung im freien Stehen. Lediglich 100m entfernt am Neubau gibt es Sitzgelegenheiten für NR. Aber in Corona können nur max. 6 Leute dort sitzen. Deutschland, ein Land in dem wir gut und gerne arbeiten.

Vorgesetztenverhalten

Immer loyal aber nur gegenüber des Führungsstabes/ der Führungsriege.

Interessante Aufgaben

Interessant sind die Aufgaben mehr oder weniger, wenn man über Wochen und Monate immer wieder dieselben stumpfen und monotonen Tätigkeiten ausführt. Sein Gehirn muss man in den Schrank legen, selbstständig denken und handeln ist hier nicht erwünscht.

Gleichberechtigung

Zeitarbeiter sind auch hier Menschen zweiter Klasse wie überall und Inklusion ist hier auch kein Thema.

Umgang mit älteren Kollegen

Die älteren Kollegen bekommen immer mehr Arbeit, weil nur wenige von den Zeitarbeitern lange genug bleiben, um richtig eingelernt zu werden. Sie leisten teileweise 150-200% Der Krankenstand ist dementsprechend.

Arbeitsbedingungen

Sehr warm. Man schwitzt sehr stark unter dem Polyestermantel. Es gibt für die Sommermonate keine Klimaanlagen. Sehr laut durch den Maschinenlärm. Die Kommunikation ist teilweise nur schlecht möglich.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Sozialbewusstsein/Sozialleistungen sind in dieser Firma genauso wenig vorhanden wie in den 1-Jahresverträgen. Es geht nur noch um Profit auf Kosten der Mitarbeiter. Die Dividenden müssen stimmen. Auch diese Firma hat Corona-Hilfeleistungen erhalten, diese an die Ma weitergegeben und brüstet sich damit. Macht aber auch einen ordentlichen Umsatz in diesen Zeiten und profitiert. Umweltverträglichere Biokunststoffe werden nicht verwendet da anscheinend nicht medizinisch kompatibel. Es handelt sich hier um ein reines Wegwerfprodukt mit wenig Nachhaltigkeit (SDGS). Auch die Kunststoffabfälle werden wohl irgendwo im Ausland entsorgt (näheres nicht bekannt).

Gehalt/Sozialleistungen

Als Zeit-Arbeiter sind die Löhne knapp über dem Mindestlohn in der Zeitarbeit. Also zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. Auffällig ist auch hier wie bei vielen anderen großen Unternehmen in dieser Krise die Aufstockung der Produktion mit Leiharbeitern durch Zeit-Verträge, legitimiert durch die Politik und die Krise. Doch auch danach wird es wohl genauso weitergehen...Sozialleistungen gibt es wohl nur noch in den Verträgen der älteren Mitarbeiter.

Image

Das Image der Firma stimmt mit der Realen Situation in der Produktion nicht überein. Angst, Unzufriedenheit, Akkord etc. Die Maschinen sind teilweise 10-15Jahre alt (klar, abbezahlt, validiert für med. Produkte). Aber durch immer mehr Mengenleistung sinkt die Produktqualität und die Maschinen fallen sehr häufig aus. Es wird zwar investiert (in der anderen Halle stehen neue Maschinen, alles sauber, taghelles kein Neonlicht) aber gesamt zu wenig in den Dt. Standort. Die Prod.mitarbeiter sind zu teuer, besonders die Alten. Wer hier ein modernes Unternehmen mit 4.0 Standard erwartet, wird enttäuscht. Die Produktion sieht aus wie in den 80er/90er Jahren. Darauf lassen die Schilder "Qualität Verbindet" aus den Anfängen der Kaizen-Standards schließen. Das Lean-Management ist dasselbe Kind nur anders benannt. Aber KVP-Standards oder QM-Management sucht man hier vergeblich.

Karriere/Weiterbildung

Karriere kann man nur in der Chefetage machen. Zumindest bildet diese Firma noch aus. Ob die Lehrlinge übernommen werden ist nicht bekannt.

HilfreichHilfreich?1Zustimmenstimmt zuMeldenTeilen
Anmelden