Große Spannungen zwischen Unternehmensführung und Belegschaft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gesetzliche Regelungen werden voll und ganz eingehalten.
Die finanzielle Lage im Konzern ließe es zu, weit überdurchschnittlich zu sein...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Obwohl die finanzielle Lage im Konzern sehr gut ist, wird wenig investiert,
um die Arbeitsbedingungen zu verbessern oder das Personal zu schulen.
Man will alles haben, aber nichts geben. Das drückt die Stimmung.
SOOO VIEL wäre möglich ... das Management müsste nur wirklich wollen ...
Verbesserungsvorschläge
Mehr in Fortbildung des Personals stecken, weniger Paralleltätigkeiten, Aufgaben besser darstellen; Entdichtung der Arbeit statt Verdichtung ; Mitarbeiter führen und aufbauen.
Der HDI war mal ein Unternehmen mit fröhlichen Mitarbeitern - es wird Zeit, es wieder zu werden. Wäre gut für Stimmung und Image.
Arbeitsatmosphäre
Große graue Großraumbüros schaffen eine depressive Stimmung. Lautstärke geht derzeit, aber Büros sind kaum belegt. Bei Vollbelegung ist konzentriertes Arbeiten nicht möglich. Der Tagesablauf ist chaotisch und wird eigentlich immer umgeworfen.
Hier versteht man agil als mega-spontan ... de facto ist es uneffektiv
Kommunikation
Leidet extrem unter der Arbeitsverdichtung, Wissensträger sind deshalb oft nicht erreichbar.
Müsste bei der Komplexität klarer sein. Führung redet viel über Strategien, sagt aber nicht, wohin es konkret gehen soll ...
Kollegenzusammenhalt
Unter gleichgestellten Kollegen super. Führungsangestellte heucheln die Kollegialität vor.
Work-Life-Balance
Unternehmen wird immer besitzergreifender und möchte immer mehr in den Privatbereich der Mitarbeiter eingreifen. Unternehmensinterne Events sollen Kommunikation fördern, gelten aber alle als Freizeit. Der Film "The Circle" spiegelt das ziemlich gut wieder: Transparenz der Mitarbeiter (Kontrolle), Intransparenz der Unternehmensführung.
Gegen Urlaubs- oder Weihnachtsgeld lässt sich zusätzlicher Urlaub kaufen - Außenstehende beneiden uns darum. Gut für das Image.
Vorgesetztenverhalten
Führungskräfte, mit denen man gut auskommt, werden derzeit beseitigt - die Menschlichkeit geht mit. Wir trauern den Vorgesetzten der Vergangenheit nach.
Die Einführung der neuen Kultur ging gründlich schief:
Den freundlichen Worten der Vorstände (vorgespielt?) stehen aggressive Verhaltensweisen der Führungskräfte gegenüber (wollen wohl was werden).
Zwischen Führung und Belegschaft gibt es eine Kluft, die von oben her vertieft wird.
Das Spannungsverhältnis zur Belegschaft ist wohl gewünscht - schade.
Interessante Aufgaben
Mag es noch geben, sie werden aber nicht mehr motivierend vermittelt.
Frühere Führungsebenen haben es geschafft, auch unliebsame Aufgaben
durch gute Stimmung schmackhaft oder erträglich zu machen
Gleichberechtigung
Ist vorhanden - alle werden nur als Ressourcen betrachtet.
Umgang mit älteren Kollegen
Will man loswerden.
Arbeitsbedingungen
Mittelprächtig. Gute Tische (elektr. höhenverstellbar), schlechte Stühle.
Große, aber teilweise alte Monitore mit schwacher Helligkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird gefördert, solange es dem Außenbild dient. Verwendung lokaler Produkte in der Kantine lässt man sich aber gerne durch die Angestellten gegenfinanzieren. Engagement in neuen Energietechnologien, Versorgung für E-Fahrzeuge wird erweitert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nur Mittelklasse, aber der Komplexität der Arbeit nicht mehr angemessen.
Sozialleistungen werden trotz Rekordergebnissen gestrichen.
Keine Gehaltsentwicklungen möglich - man lernt aber viele Ausreden kennen.
Image
Die andauernde Verschlechterung wird inzwischen auch vom Management wahrgenommen. Früher waren die Mitarbeiter stolz, zu diesem Unternehmen zu gehören, heute sprechen nur wenige positiv über ihren Job. Tausende Mitarbeiter gehen abends frustriert nach Hause ...
Warum lernt man nicht von Konzern-Tochter Hannover Rück mit Kununu-Spitzenbewertung von über 90%? Irgendwas wird da besser gemacht ...
Karriere/Weiterbildung
Keine außertariflichen Gehaltserhöhungen oder Entwicklungschancen.
Für die Weiterbildung werden nur die hausinternen Schulungen bewilligt (die aber wenig taugen).
Karrieren machen Externe von außen, eine hausinterne Karriere über Leistung ohne Vitamin B ist scheinbar nicht möglich. Man spricht jetzt von Karrieremodellen - aber da dürften wohl nur die ganz neuen Kollegen dran glauben.