Abwärts, immer schneller
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlung, durchaus einige nette Kollegen und auch Vorgesetzte.
Gleitzeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Durch Führungswechsel dreht sich die Abwärtsspirale immer schneller und rücksichtsloser.
Hier soll alles -vermeintlich Gute- als Gold verkauft werden. Jeder soll mit einem Lächeln dabei sein.
Agiles Arbeiten wird hochgelobt und nahezu als Gehirnwäsche jedem Mitarbeiter per "Seminar" aufgezwungen.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter ehrlich wertschätzen und auch mal loben.
OpenSpace bzw. Glasbüros zurückbauen. In kleinen (2er, 4er) Büros wird nachweislich besser und produktiver gearbeitet.
Leistung auch finanziell berücksichtigen.
Druck auf Mitarbeiter reduzieren und Arbeit besser strukturieren.
Arbeitsatmosphäre
Wertschätzung und Lob gleich null. Fehler hingegen werden dann schonmal gerne breitgetreten.
Weggefallene Stellen (Kündigung, Rente etc.) werden nicht ersetzt, Arbeit wird
auf restliche MA verteilt.
Hier wird unnötig viel Stress erzeugt durch ständige Neuverteilung von Aufgaben.
Kommunikation
Der Flurfunk verbreitet Infos schnell. Leider aber stimmen diese dann nicht immer. Wer zum inneren Kreis der Vorgesetzten gehört, hat definitiv genauere und aktuellere Infos.
Kollegenzusammenhalt
Das stimmt zum größten Teil man gut noch. Aber es wird seitens der Vorgesetzten gerne ein Keil zwischen gut funktionierende Teams getrieben.
Work-Life-Balance
Urlaub nach Absprache zu nehmen klappt gut und recht schnell.
Überstunden halten sich in Grenzen.
Vorgesetztenverhalten
Die Entscheidungen -die die Mitarbeiter betreffen - werden schon vorab in Führungszirklen besprochen und getroffen. Das Team wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Wer dann am lautesten schreit, weil unzufrieden, wird manchmal besser gestellt, weil Vorgesetzte keine Lust auf größere Konflikte haben.
Interessante Aufgaben
Nur noch Reportings, Auswertungen, sich mit schlecht funktionierender Software herumschlagen. Arbeit wird nicht gerecht verteilt. Wer sich wiederholt bewusst blöd anstellt, wird von schwierigen Aufgaben verschont. Bei gleichen Aufgaben stark unterschiedliche Gehaltsgruppen. Arbeitsbelastung wird mit den Worten "jeder hat viel zu tun..." abgetan und damit weitere Diskussionen unterbunden.
Immer mehr Arbeitsanweisungen, viel zuviele "Workshops", Projekte, Meetings.
Durch "Agilität" mehr und mehr im Stehen.
Gleichberechtigung
Schätzungsweise in Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Geschätzt wird hier gefühlt niemand (ja, es gibt sehr sehr wenige Ausnahmen durch sehr wenige gute Vorgesetzte).
Gefördert wird der "innere Zirkel" der Vorgesetzten.
Arbeitsbedingungen
Wird eine IT-Baustelle geschlossen, werden drei neue aufgerissen.
Viel zuviele Programme, viel zuviele davon laufen schlecht.
Umbau von ohnehin schon unzumutbaren gläsernen Büros hin zu Open Space.
Null Privatspähre bzw. Rückzugsmöglichkeit mehr gegeben. Ständige Neu-Organisation von Aufgaben, Teamzusammenstellungen, ständige Veränderungen, interne Umzüge.
Klimaanlage nicht vorhanden, dadurch in manchen, der Sonne zugewandten Büros im Sommer unerträgliche Temperaturen.
Lärmpegel und Unruhefaktor gerade für Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern fürchterlich.
Sogenanntes Mobiles Arbeiten für 2 Tage die Woche wird angeboten - man will halt weniger Büroplätze anbieten müssen. Ausserdem müssen die MA den Heimarbeitsplatz selbst finanzieren und die Erwartung, daheim mehr zu schaffen (warum auch immer) ist vorhanden.
Arbeit teils völlig unstrukturiert und kaum "Konstanten" zur Orientierung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Pappbecher wurden abgeschafft wie seinerzeit die Plastiktüten bei REWE.
Vermutlich um gute PR zu machen.
Ansonsten ist mir nicht bekannt, dass die Papierhandtücher oder Schreibpapier recycled werden.
Gehalt/Sozialleistungen
14 Gehälter kommen pünktlich. Sehr gut.
Gehaltsanpassungen aufgrund von neuen, weiteren Aufgaben, erhöhter Komplexität und/oder Abteilungswechseln : Fehlanzeige.
Man wird hingehalten, die Verantwortung von Vorgesetzten auf mangelndes Budget abgeschoben bzw. muss man nach Erledigung von Sonderaufgaben dann nach einigen Monaten erneut "anklopfen" und fängt wieder bei null an. Hier spielen "Nasenfaktor" und eine extrovertierte Persönlichkeit mit die grösste Rolle. Wer ständig mit (alltäglichen) "Leistungen" auf sich aufmerksam macht, steht besser da als jemand, der "nur" verantwortungsvoll seine Arbeit macht.
Image
Kulturwandel, Wertschätzung, usw. - hohle Phrasen.
Hier sollen mit dem Vorschlaghammer Änderungen in Lichtgeschwindigkeit durchgesetzt werden ohne jegliche Rücksicht auf die Belegschaft.
Offene Kommunikation und Wertschätzung werden erwartet, jedoch nicht gegeben. Und falls doch, muss man aufpassen, dass dies nicht zu manipulativen Zwecken erfolgt.