Eine wirklich schlimme Erfahrung!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass insbesondere die Angehörigen der Pflegeberufe immer noch oft großartige Arbeit leisten - trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen. Es grenzt an ein Wunder. Mein tiefer Respekt gehört diesen Menschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider alles andere. Es war eine wirklich unangenehme Erfahrung, für Helios zu arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Ich glaube, hier ist das berühmte Kind schon lange in den Brunnen gefallen. Helios/Fresenius ist ein krankes System (wie auch andere private Klinikbetreiber). Wer mittendrin steck, sieht es vermutlich gar nicht mehr und so dreht sich das Rad immer weiter. Es ist bedrückend. Ich kann wirklich nur jedem raten, diesen Konzern zu meiden.
Arbeitsatmosphäre
Die Devise lautet "schnell, schnell, schnell" und "Druck, Druck, Druck". Mit einer wertschätzenden oder wenigstens akzeptablen Arbeitsatmosphäre hat das leider gar nichts zu tun. Das Schlimmste daran ist die Doppelzüngigkeit: man gibt unter großen Buzzwords wie "Vertrauen" oder "Transparenz" vor, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Es entpuppt sich als schmerzliche Lüge. Die Führungskräfte und Mitarbeitenden stehen unter gewaltigem Druck. Diese giftige Arbeitsatmosphäre fördert leider Verhaltensweisen wie Mobbing, das nicht geahndet, sondern noch gefördert wird.
Kommunikation
Blendertum beschreibt es wohl am besten. Es wird viel kommuniziert, extrem viel und zu einem Großteil absolut unnötig. Auf diese Weise trägt die Kommunikation leider mehr zur Verwirrung und Unzufriedenheit aller Beschäftigten bei. Denn diese merken sehr wohl, dass es sich nur um leere Worthülsen und Versprechungen handelt. Die Kommunikation dient hier nur der Augenwischerei, es ist absolut besorgniserregend, wie kommuniziert wird. Dazu kommt, dass die Kommunikation absolut von der Hierarchie der Krankenhauswelt geprägt wird, d.h. im Radfahrerprinzip: nach oben buckelnd, nach unten tretend. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, wie seriöse Kommunikatoren in diesem Unternehmens arbeiten können.
Kollegenzusammenhalt
Nach dem Prinzip "gemeinsames Leiden verbindet" recht gut. Das macht aber die Sache an sich nicht besser. Zudem fördert die schlechte und unstrukturierte Arbeitsatmosphäre leider toxische Kollegenpersönlichkeiten.
Work-Life-Balance
Wer einen schlechten Selbstschutz hat, ertrinkt in Arbeit. Und alle anderen auch.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind vom Profitdruck gejagt und gehetzt, ihre Stühle wackeln ständig. Je nach Charakter zeigen sich dann die unangenehmen Facetten dieser Personen.
Interessante Aufgaben
Abwechslungsreich und in Massen vorhanden sind die Aufgaben. Allerdings fachlich nicht besonders anspruchs- oder niveauvoll, dafür muss viel zu viel abgearbeitet werden. Für fachliche Weiterentwicklung keine Zeit, alle verstecken sich hinter mehr oder weniger sinnvollen Worthülsen.
Gleichberechtigung
Ich bin schockiert davon, wie rückständig das Klinikuniversum ist. Frauen dürfen ab und an mal "ran" in Führungspositionen, müssen dann aber mindestens doppelt so hart arbeiten. Es ist der blanke Hohn, dass sich Helios mit dem Begriff Gleichberechtigung auch noch schmückt.
Arbeitsbedingungen
Unterm Durchschnitt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein weiteres schlimmes Thema. Nachhaltigkeit wird groß kommuniziert, weil es ein Trendthema ist. Die Realität sieht ganz anders aus - entweder werden sinnfreie Maßnahmen übers Knie gebrochen oder das Thema wird im Sinne des Profitstrebens schnell unter den Teppich gekehrt. Auch hier gilt: nur leere Worte.
Gehalt/Sozialleistungen
Für das Gehalt muss man nichts weniger als seine Seele verkaufen. Sonstige Leistungen und Sozialleistungen sind unterdurchschnittlich. Das Unternehmen tut nichts für seine Mitarbeitenden bzw. meint es nicht ernst und versucht lieber mit Marketingmaßnahmen zu übertünchen.
Image
Zu Recht schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Angebote und sogar auch Strukturen dafür. Nur: keiner hat Zeit und Kraft dafür. Und falls doch, wird es von den Vorgesetzten ungern gesehen.