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Bewertung

Personalmangel und Ausbeutung bei Psychotherapeutinnen in Ausbildung

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 bei HELIOS Hanseklinikum Stralsund GmbH in Stralsund gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- echtes Interesse an den Patienten
- motivierte Kolleginnen an der Basis

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Steht genug oben. Insgesamt ist der Arbeitsplatz für Psychotherapeutinnen in Ausbildung nicht attraktiv, da die Work-Life-Balance nicht stimmt, Überstunden nicht anerkannt werden und das Gehalt für die geleistete Arbeit zu niedrig ist.

Verbesserungsvorschläge

- Überstunden anerkennen
- Mehr Kommunikation von Klinikleitung/Chefarzt und Mitarbeiterinnen, vor allem Feedback innerhalb Klinik/Abteilung regelmäßig einholen
- mehr regelmäßige Supervision/fällt zu oft aus

Arbeitsatmosphäre

Ein von Fairness geprägtes Arbeitsklima kann es eigentlich nur geben, wenn alle Mitarbeiterinnen gleich behandelt werden und es ausreichend Personal gibt und Überstunden von der Leitung anerkannt werden. Mit der Zeit erkennt man aber, dass einige Mitarbeiterinnen bevorzugt behandelt werden, womöglich, weil sie Partnerin des Klinikgeschäftsführers sind oder Sonderregelungen getroffen werden. So kommt es dann, dass eine Person mit 35 Stunden für sechs Patientinnen allein verantwortlich ist, während die andere mit derselben Anzahl an Stunden für 4 oder 5 Patientinnen. Dass Überstunden grundsätzlich nicht anerkannt werden, obwohl sie jeden Tag gemacht werden, weil man sonst nicht hinterherkommt, ist ein Unding. Zudem gibt es relativ viel Personalwechsel. In meiner Zeit haben mehrere Personen wegen der Arbeitsbedingungen aufgehört, Arztstellen sind nicht besetzt. Lob von der Leitung gibt es relativ selten. Aufmerksamkeiten zu Weihnachten vom Konzern oder der Klinikleitung fehlen; das machen die Stationsteams, damit es nicht ganz so traurig ist.

Kommunikation

Innerhalb von Stationsteams eigentlich gut. Was fehlt ist allerdings eine moderne Personalführung. Regelmäßige Personalentwicklungsgespräche, vor allem das Einholen von anonymem Feedback innerhalb einer Klinik (Abteilung), fehlen. Der Leitung fehlt Gefühl und Verständnis für die Sorgen und Nöte der Mitarbeiterinnen.

Work-Life-Balance

Gibt es nicht. Überstunden sind die Regel, gibt es aber offiziell nicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Selbst wenn die Stellen laut Plan besetzt sind, ist die Arbeit ohne Überstunden nicht zu schaffen. Nun könnte man sagen, dass liegt an einem selber, weil man womöglich zu langsam ist, aber wenn die Mehrheit der Mitarbeiterinnen davon berichten, dann sind entweder alle Mitarbeiterinnen unfähig oder es vielleicht doch am Missverhältnis Arbeitsmenge zu vorhandenem Personal.

Vorgesetztenverhalten

In Konfliktfällen wird eher ausgesessen, abgewartet, hingenommen. Realistische Zeitvorstellungen existieren nicht. Wenn die Arbeit nicht geschafft wird, heißt es, man solle sich besser strukturieren, obwohl alle Mitarbeiterinnen dasselbe Problem haben. Es kann natürlich sein, dass sämtliche Mitarbeiterinnen unstrukturiert sind ;-)

Arbeitsbedingungen

Modernes Gebäude, gute Räume, angemessene Literatur und Testverfahren. Technische Ausstattung für Mitarbeiterinnen ist allerdings verbesserungswürdig: PC-Bildschirme zu klein, PCs zu langsam, veraltete Software und solche mit schlechter Benutzerfreundlichkeit.

Gehalt/Sozialleistungen

Psychotherapeutinnen in Ausbildung erhalten eine Entlohnung, die nicht mehr konkurrenzfähig ist: Stundenlohn 13,90 EUR - da wird mittlerweile in Berlin und Hamburg mehr bezahlt (bei 26h kommt man dort dann auf ca. 1.060 EUR brutto, hier erst bei 30h), aber auf dem Land wie in Stralsund zahlen Kliniken mittlerweile normale Gehälter.

Image

Das Bild ist gemischt. Zum einen erlebt man Kolleginnen, die frustriert sind von der hohen Arbeitsbelastung und dem Kampf um eine angemessene Bezahlung. Wenn man zum Helios-Konzern recherchiert, finden sich zahlreiche kritische Berichte zu den Arbeitsbedingungen in Helios-Kliniken. Die sind offensichtlich so zahlreich, dass es dazu einen eigenen Eintrag in Wikipedia gibt. Zum anderen gibt es aber auch Kolleginnen, die die Kollegialität untereinander schätzen, und das zu Recht.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt eine interne Fortbildungsmöglichkeiten und die Möglichkeit an externen Veranstaltungen teilzunehmen. Inwieweit letztere finanziell gefördert werden, weiß ich nicht. Aber ein Problem bleibt: Wer Fortbildungsmöglichkeiten nutzt, wird nicht von seiner eigenen Arbeit entlastet.


Interessante Aufgaben

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