Wo Licht ist, ist auch (viel) Schatten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und das Miteinander. Das war/ist wirklich schön und freundschaftlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nunja. Alles was nicht bei „Gut am Arbeitgeber finde ich:“ steht oder halt in den o. g. Punkten. :/
Verbesserungsvorschläge
Ganz dringend die interne Kommunikation und Organisation in den Griff bekommen, bzw. überhaupt mal aufbauen. Die Arbeitsbelastung runterschrauben und das Feedback der Kollegen endlich ernst nehmen und nicht runterspielen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre war m. E. immer angespannt. Es wurde viel Druck gemacht und quasi nie Lob oder positives Feedback gegeben. Jeder ist eher darauf bedacht den schwarzen Peter weiterzureichen, damit der gefühlt unvermeidliche Fehler nicht bei einem Selbst niedergeht. Es wird viel quer kontrolliert, aber nicht aus Qualitätsbewusstsein, sondern eher aus mangelndem Vertrauen in die Fähigkeiten der Kollegen.
Kommunikation
Die Kommunikation ist eine der größten Baustellen bei Hellweg, die gelinde gesagt katastrophal ist. Gerade zwischen den einzelnen Abteilungen arbeitet man eher gegeneinander und interessiert wenig für die Probleme der anderen Abteilungen. Man spricht sich nicht ab, weil was geht einen selbst denn Abteilung XY an? Aber auch innerhalb der eigenen Abteilung ist die Kommunikation miesersbel. Vorgesetzte reichen wichtige Informationen nicht weiter durch, wodurch alles andauernd Fragezeichen im Gesicht haben. Der Flurfunk informierte am zuverlässigsten über betriebliche Dinge.
Kollegenzusammenhalt
Im Großen und Ganzen ist der Zusammenhalt wirklich sehr gut. Viele liebe Menschen, die alle im gleichen, undichten Boot sitzen und verzweifelt am Wasser schöpfen sind. Gibt natürlich überall ausnahmen und Kolleg*innen die nur für sich kämpfen und keine selbstreflexion besitzen.
Work-Life-Balance
Fast alle Kollegen ächzen unter der hohen Arbeitsbelastung und häufen regelmäßig hohe zweistellige (oder sogar dreistellige) Überstunden an, welche weder ausreichend in Freizeit und schon gar nicht in Geld vergütet werden. Manche Kollegen arbeiten bis spät abends (weit mehr als die erlaubten 10h/Tag, am Wochenende oder Feiertagen. Nicht existente Zeiterfassung macht‘s möglich und Vergütung, abfeiern unmöglich.
Vorgesetztenverhalten
Sie versuchen halt alles irgendwie zusammenzuhalten, haben aber oft selbst ein verklärtes Bild der Umstände und spielen Kritik (egal wie sachlich vorgetragen und begründet) runter und nehmen sich im besten Fall nur die Hälfte an. Aber am Ende passiert gefühlt nichts. Manche Vorgesetzte versuchen den Druck von ihrem Team zu nehmen, andere verursachen ihn oder drücken ihn nach unten nur durch.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell machen die Aufgaben spaß, wenn nicht die mangelhafte Organisation und Kommunikation diese regelmäßig zur Zerreißprobe für die Nerven machen würden. Aber es stellt sich schnell der immer gleiche Trott und die immer gleichen Probleme ein.
Gleichberechtigung
Ich konnte soweit keine Benachteiligung von Frauen oder Bevorzugung von Männern beobachten. Leitende Positionen sind gleichmäßig vergeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Würde den Umgang mit älteren Kollegen*innen, zumindest in der Abteilung wo ich war, als sehr gut bezeichnen. Ältere Kolleg*innen wurden für ihr Wissen und die Erfahrung geschätzt. Eingestellt wurde in jüngster Vergangenheit sehr viele, jedoch gefühlt niemand über 30/35.
Arbeitsbedingungen
Das Gebäude an und für sich ist modern und gut ausgestattet. Ein wenig steril und seelenlos vielleicht, aber das war zu verkraften. Aber Computer/PCs sind z.T. stark veraltet (~ 10 Jahre alt), bei den Programmen hat man sich hier und da in komplizierte Nieschen-Programme verrannt. Dis Schreibtische sind zu klein und quasi nicht einstellbar, die Schreibtischstühle sind unergonomisch aber Hauptsache in Firmenfarben. Allgemein wird wenig in Ausstattung und Ergonomie investieret. Und die Büroräume sind generell überfüllt. Oft ist der Lärmpegel extrem hoch, entweder durch Kollegen oder durch die 50 m entfernte S-Bahn-Linie die direkt neben dem Gebäude alle 15/20 Minuten langfährt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mir sind keine großartigen Bemühungen in der Richtung bewusst. Man macht halt alles so, wie man es schon immer getan hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist soweit solide. Es gibt ein bisschen Urlaubsgeld und ein bisschen Weihnachtsgeld. Letzteres hat auch eine erfolgsbeteiligung, die bei guten Geschäftszahlen der Märkte, das Weihnachtsgeld erhöhen kann. Aber offenbar werden die Ziele absichtlich so hoch gesteckt, dass sie nie erreicht werden und dieser Bonus de facto nie ausgeschüttet wird. Also eher Blendwerk und Lockmittel, das auf dem Papier gut aussieht. Eine betriebliche Altersvorsorge gibt es, wird aber nicht bezuschusst, also auch unterm Strich nutzlos. Vermögenswirksame Leistungen gibt es auch nicht. Und man wird trotz Tarifvertrags AT eingestellt. Es gibt auch keinen Betriebsrat.
Image
Nach außen feiert man gerne viele Erfolge und alles. Innen sind aber ein Großteil der Kollegen unzufrieden, auch wenn die leitenden Personen das nicht hören/sehen wollen/können. Also gibt es ein recht großes Gefälle zwischen dem was Hellweg denkt wie toll man ist und dem wie die Kollegen es sehen.
Karriere/Weiterbildung
Mir sind keine Schulungen und Weiterbildungen innerhalb oder von extern bei Hellweg bekannt. Nicht mal eine geplante, geregelte oder wirkungsvolle Einarbeitung findet statt.
Man kann durchsus aufsteigen zum Teamleiter*in oder Richtung Abteilungsleitung. Aber da will kaum einer hin, da dort die Überstunden ein noch schlimmeres Level haben, als ohnehin schon. Ohne nennenswerten Mehrwert.