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Hermès 
Paris
Bewertung

Eine wunderbare Marke mit viel Luft nach oben in Sachen Management Skills

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Hermès GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Insbesondere in den ersten Jahren meiner Beschäftigung wurde viel in mich investiert. Ich bin sehr dankbar für die vielen Trainings und Coachings und den tollen Austausch mit früheren Managern. Hier konnte ich viel mitnehmen, wenngleich die letzten Monate dann sehr ernüchternd waren. Toll fand ich auch den Austausch mit Paris. Ohne die internationalen Teams, hätte ich Hermès Deutschland mit Sicherheit schon vor 2 Jahren verlassen.
Besonders positiv sind die Store Teams zu erwähnen. Was diese Menschen Tag für Tag geleistet haben, ist ganz fantastisch und für mich der Erfolgsfaktor von Hermès Deutschland. Diese Leistung müsste deutlich mehr anerkannt werden - nicht etwa durch Boni, sondern durch Nähe und gelebter Wertschätzung vor Ort in den Stores. Mich jedenfalls haben diese tollen Menschen sehr motiviert!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es wurde viel propagiert, aber wenig davon umgesetzt. Eine Unternehmenskultur ist stark abhängig vom Verhalten der Team Leader. Das war aus meiner Sicht das Hauptproblem. Mir fehlte es auch an Inspiration durch die Manager. Einige wirkten sehr leer und müde auf mich und konnten mich eigentlich nie mitreißen. Es war auch sehr unangenehm für mich zu merken wie überfordert gerade die jüngeren Führungskräfte mit ihren täglichen to dos waren. Zudem herrschte zuletzt auch eine extrem schlechte Trennungskultur. Mit Sicherheit ist es hin und wieder richtig und auch notwendig, dass Teams ausgetauscht werden, allerdings muss das wertschätzend und transparent erfolgen. Ein bösartiges "Rausmanagen" kann nicht der richtige Weg sein. Hierüber sollte man sich dringend Gedanken machen, da dieses Thema eben auch eine starke Arbeitgebermarke ausmacht.

Verbesserungsvorschläge

Zunächst eimal sind fast alle Manager im deutschen Head Office in menschlicher Hinsicht nicht zu beanstanden. Viele trugen das Herz am rechten Fleck. Ich denke allerdings, dass das Head Office in Paris die unerfahrenen Manager deutlich besser unterstützen muss. Mir taten diese oftmals regelrecht leid, da ich durchaus verstand, warum diese sich in ihren Büros verbarrikadierten und nicht in der Lage waren Druck von oben entsprechend auszuhalten. Es fehlte einfach an Erfahrung, aber auch ganz generell an Retail Kompetenz. Wünschenswert wäre auch wenn die propagierte Unternehmenskultur auch gelebt werden würde. Dies war zumeist leider nicht der Fall und führte zu einer großen Unglaubwürdigkeit.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre im Office war ok, litt allerdings extrem unter einigen Führungskräften und verschlechterte sich in den letzten Jahren auch zunehmend.

Kommunikation

Mit Sicherheit ein stark ausbaufähiger Punkt. Monatliche Team Meetings sind klasse, gleichzeitig kann es aber nicht sein, dass das Management ansonsten die Türen verschlossen hält. Es wurde zudem viel nach "oben" kommuniziert und wenig nach "unten". Der Fokus der meisten Führungskräfte richtete sich klar auf den jeweiligen Vorgesetzten und nicht etwa auf das eigene Team - darunter litt die gesamte Kommunikation sehr. Das Thema Feedback wurde angegangen, allerdings wurde auf Feedbacks nicht ausreichend genug reagiert. Überdies wurden kritische Feedbacks zumeist abgelehnt und als Angriff wahrgenommen. Selbst habe ich in den letzten Jahren auch keinerlei brauchbares Feedback erhalten.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt unter den Kollegen war gut - allerdings entstand ein solcher auch durch den gemeinsamen Leidensdruck in Bezug auf Teile des Managements. Team Building initiiert durch die Vorgesetzten gab es leider kaum.

Work-Life-Balance

Ich hatte zum Schluß nicht mehr das Gefühl, dass Rücksicht auf die private Lebenssituation genommen wird. Gerade in Corona Zeiten hätte ich da mit mehr Verständnis gerechnet. Letztlich ist das Thema Work-Life-Balance im Handel aber ohnehin ein sehr schwieriges.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten im deutschem Head Office war nie böswillig, aber überwiegend erschreckend schwach. Allerdings muss man da ausdrücklich differenzieren. Es gab durchaus auch seniorige Manager, die sehr bemüht waren (leider waren diese aber in der Unterzahl). Auch frühere Manager, die mittlerweile das Unternehmen verlassen hatten, behalte ich in bester Erinnerung. Die jungen Führungskräfte hingegen sprachen viel von Empathie und Wertschätzung, setzten allerdings nichts davon um. Oftmals waren es die jungen Manager, die extrem unmodern agierten, was für mich sehr erstaunlich war. Ausdrücklich muss ich aber erwähnen, dass meine Fachvorgesetzten in Paris sehr gut waren. Ich hätte mir allerdings sehr gewünscht, dass die französischen Kollegen ihre jungen deutschen Manager besser trainieren und sie beim Thema Führung und Vorgesetztenverhalten intensiver schulen und unterstützen. Wenn man sich schon dazu entscheidet eher unerfahrene Manager einzustellen, dann müssen diese auch entsprechend begleitet werden.

Interessante Aufgaben

Anfänglich waren meine Aufgaben spannend und vielfältig. In den letzten Jahren wurde ich allerdings hinsichtlich Eigenständigkeit stark ausgebremst, was sehr bedauerlich war.

Gleichberechtigung

Ich vermisste Programme für Elternzeitrückkehrer und insgesamt eine familienfreundlichere Ausrichtung des Unternehmens.

Umgang mit älteren Kollegen

Aus meiner Sicht wurden ältere Kollegen, bzw. Kollegen mit einer längeren Betriebszugehörigkeit nicht genug gewertschätzt. Grundsätzlich wurde von den neuen Managern vieles schlecht geredet, was vor ihrer Zeit im Unternehmen passiert ist. Das war gerade für langjährige -oftmals ältere Mitarbeiter - sehr frustrierend und demotivierend.

Arbeitsbedingungen

Die Büros waren sehr modern und ordentlich ausgestattet.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dieses Thema rückte immer mehr in den Fokus, was von den Kollegen auch sehr positiv wahrgenommen worden ist.

Gehalt/Sozialleistungen

Ich denke, dass man sich über die Gehaltsmöglichkeiten bei Hermès Deutschland wirklich nicht beschweren kann.

Image

Natürlich steht die Marke Hermès für Luxus, allerdings gelang es nicht, Themen wie Handwerkskunst ausreichend genug nach Außen zu transportieren. Auch wirkt Hermès oftmals recht angestaubt und tut sich schwer damit junge, moderne Kunden an sich zu binden.

Karriere/Weiterbildung

Es wurde sehr viel in Trainings für die Store Teams und zuletzt auch für die Head Office Teams (zumeist von Paris initiiert) investiert. Allerdings wurde das Pferd aus meiner Sicht von Hinten aufgezäumt. Man hätte viel eher beim (Top-) Management ansetzten müssen. Es hilft wenig die Teams in Sachen Feedback zu trainieren ohne zu überprüfen, ob diese Management Basics überhaupt von den Führungskräften beherrscht und auch umgesetzt werden. Karrierechancen gibt es zumindest in Deutschland nur sehr limitiert, was auch auf die recht kleine Größe der Region zurückzuführen ist. Allerdings wurde Mobilität durchaus gefördert und bei ausreichender Flexibilität ist auch ein Wechsel ins Ausland möglich. Es fehlte allerdings an validen Talent Reviews und ganz grundsätzlich auch an Gesprächen mit potentiellen Talenten. Zu viele Talente erkannten dies und nutzten Hermès als Sprungbrett. Insgesamt führte das immer wieder zu einem großen Qualitätsverlust. Ein Trainee Programm gibt es nicht. Trainees werden in keiner Weise gefördert und haben nur wenig Möglichkeiten auf einen langfristigen Verbleib.

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