Sehr viel Arbeit für sehr wenig Geld
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Mitarbeiterzusammenhalt
- Arbeitsausstattung
- neues, modernes Gebäude
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- sehr geringes Gehalt
- absolut keine Zulagen (Urlaubs-, Weihnachtsgeld, VL etc.)
- lange Arbeitszeiten mit unbezahlten + am Monatsende genullten Überstunden
- sehr hohe Fluktuation
- Management steht im Fokus, an den Mitarbeitern wird gespart
- kein Wissensmanagement
- altmodische Arbeitsprozesse
- Gewinnmaximierung steht im Vordergrund
Verbesserungsvorschläge
- endlich ein angemessenes, wettbewerbsfähiges Gehalt zahlen
- Arbeiten nach Arbeitszeit ermöglichen, ohne den Anspruch, 20 Überstunden unbezahlt am Monatsende verfallen zu lassen
- neue Mitarbeiter einstellen, um dem Workload endlich standzuhalten (genügend kompetente Bewerber gibt es -> diese sagen jedoch i.d.R. nach der Gehaltsdiskussion ab)
- Mitarbeiter als wichtigstes Gut zu schätzen lernen
- Fokus weg von der Gewinnmaximierung und hin zum gemeinsamen Miteinander!
- bessere Kommunikation und Einbindung von Mitarbeitern in das Management
- Hohe Fluktuation aufgrund schlechter Bezahlung und schlechter Work-Life-Balance stoppen!
Arbeitsatmosphäre
Zusammenhalt unter Kollegen insgesamt in Ordnung. Vorgesetzte bleiben in "strategischen Führungskreisen" gerne unter sich. Es wird genau darauf geachtet, was und wie die Mitarbeiter etwas mitbekommen.
Kommunikation
2x jährlich gibt es eine 3-stündige Mitarbeiterinformationsveranstaltung mit Bierbänken und Stehplätzen in der Eingangshalle der Firma. Zahlen & Fakten sowie allgemeine News werden von der Geschäftsführung präsentiert. Einen regelmäßigen, lebendigen Austausch gibt es nicht im Unternehmen.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen halten i.d.R. gut zusammen. Einen Zusammenhalt zwischen Führungskräften und Teammitgliedern wie ein richtiges Team gibt es leider nicht.
Work-Life-Balance
Einer der größten Missstände in diesem Unternehmen.
Eine Work-Life-Balance gibt es in dieser Firma nicht - 40 Stunden Wochenarbeitszeit als Basis - absolut okay.
Die Vorgesetzten erwarten jedoch, dass jeder Mitarbeiter am Ende des Monats 5-20 Überstunden hat, in leitenden Positionen meist 20-50. Das ist auch notwendig, da für die anfallende Arbeit viel zu wenig Mitarbeiter eingestellt werden. Neue Bewerber sagen leider meist nach dem Zweitgespräch, bei dem das Gehalt besprochen wird, verständlicherweise ab.
Alle Überstunden werden am Ende jedes Monats genullt, wodurch es nicht möglich ist, diese abzubauen oder als Urlaub zu nehmen. Ausbezahlt werden die zusätzlich erbrachten Stunden sowieso nicht.
Der Höhepunkt: selbst die Geschäftsleitung gibt in einer sog. "Administrativen Richtlinie" zu verstehen, dass es der Anspruch des Unternehmens ist, dass jeder Mitarbeiter über das Jahr viele unbezahlte Überstunden macht.
Vorgesetztenverhalten
Teils teils - die meisten Vorgesetzten bleiben unter sich und arbeiten nicht wirklich mit ihren Mitarbeitern als Team. In leitende Positionen werden vorrangig Menschen mit einem großen Ego eingestellt, die "auch mal ordentlich auf den Tisch hauen können".
Interessante Aufgaben
Die Mitarbeiter organisieren sich hauptsächlich unter sich selbst und koordinieren die anfallenden Arbeiten. Dadurch entsteht ein recht guter Ausgleich.
Seit einigen Jahren trabt die Firma jedoch auf der Stelle, da durch den hohen Workload eine Veränderung der Prozesse und ein optimiertes Arbeitsumfeld nicht möglich ist. Und das, obwohl mehr als genug Geld zur Verfügung steht!
Gleichberechtigung
Frauen werden primär in einfachen Arbeitsgebieten oder als Assistenten des Managements eingestellt. Die Kompetenz weiblicher Ingenieure muss diese Firma erst noch zu schätzen lernen. Jedoch gilt: insgesamt werden Frauen auch respektvoll behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen mit langer Betriebszugehörigkeit werden aufgrund ihres großen Wissensschatzes wertgeschätzt. Das ist auch notwendig, da das Unternehmen über kein Wissensmanagement verfügt, sondern in vielen Fällen auf das Wissen der "alten Hasen" zurückgreifen muss.
Ältere Mitarbeiter 55+ werden grundsätzlich nicht eingestellt.
Arbeitsbedingungen
IT-Ausstattung, Räumlichkeiten und sonstige Umgebung ist in Ordnung!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach außen hin legt das Unternehmen sehr viel wert darauf, Umwelt- und Sozialbewusstsein zu kommunizieren. Leider legt der Geschäftsführer sehr viel mehr Wert auf das Image, als darauf, tatsächlich Gutes zu tun. Es ist keine Kunst, von mehr als 15.000.000€ (öffentlich einsehbar) Gewinn vor Steuern pro Jahr 30.000€ (0,2%) an wohltätige Zwecke zu spenden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das größte Problem dieses Unternehmens.
Gehälter liegen 15-40% unter denen vergleichbarer Arbeitgeber.
Beispiel normaler Mitarbeiter mit Berufserfahrung und Universitäts-/Hochschulabschluss
Maximalgehalt inkl. 100% Prämienzahlung bei Herrmann: 42.000-48.000€
Gehalt vergleichbares mittelständisches Unternehmen in gleicher Stelle: > 60.000€
Weihnachtsgeld: gibt es nicht
Urlaubsgeld: gibt es nicht
Vermögenswirksame Leistungen: gibt es nicht
Sonstige Zulagen: gibt es nicht
Das Unternehmen zahlt keinen Cent mehr, als es muss, und das trotz des astronomischen Gewinns von über 20% pro Jahr (öffentlich einsehbar)!
Sehr schade! Würde das Unternehmen fair bezahlen, änderte sich wahrscheinlich viel an der inneren Einstellung der Mitarbeiter. Eine Wertschätzung auf finanzieller Ebene gibt es nicht.
Image
Das Image in Fachzeitschriften, Social Media, Messen und Tagungen wird mit maximaler Anstrengung hochgehalten. Sobald man ein ehrliches Gespräch mit einem Mitarbeiter führt, weiß man, dass das sehr viel mehr Schein als Sein ist.
Karriere/Weiterbildung
Eine Weiterbildung ist primär über die firmeneigene Akademie möglich. Hier kann jedoch hauptsächlich nur Fachwissen über die Technologie erworben werden und keine grundlegend neuen Kenntnisse wie bspw. neue Methodiken oder Computerprogramme.
Erstaunlicherweise haben Führungskräfte häufiger mehrtätige Workshops in einem schicken Hotel im Schwarzwald. An den Mitarbeitern wird jedoch leider auch hier gespart.