Der Fisch fängt immer vom Kopf an zu stinken
Verbesserungsvorschläge
Leider wird die zukünftige wirtschaftliche Lage in der Automobilzuliefererbranche sein Übriges tun. Hier muss ein dringendes Umdenken stattfinden "Was hat uns groß gemacht?" Anstatt wo können wir Einsparungen und noch mehr von unserem Mitarbeitern an den Maschinen fordern. Hierachieebenen, Overheadbereiche und Führungskräfte müssen komplett neu überdacht werden. Ein externes Beratungsunternehmen einschalten um die eigene Betriebsblindheit zu überwinden.
Arbeitsatmosphäre
Im Vergleich zu anderen Unternehmen herausragend, stammt jedoch aus alten Tagen.
Kommunikation
Informationsfluss über mehrere Hierachieebenen ist nicht vorhanden. Ein kaskadiertes Shopfloor Management wurde eingeführt, wird aber in den meisten Fällen falsch verstanden. Hier wird meist verstanden, wie schieb ich mein Problem weiter, anstatt es nachhaltig zu lösen und mit allen den Lösungsweg zu kommunizieren.
Kollegenzusammenhalt
In aller Regel sehr gut. Meist bedingt durch die langjährige Betriebszugehörigkeit vieler Kollegen. Neue Kollegen aus externen Unternehmen müssen sich erstmal über die familären Verhältnisse etablieren und werden meist klein gehalten.
Work-Life-Balance
40Stunden-Woche im angestellten Bereich und erwartete 5 Überstunden/Monat für Führungskräfte. In meinen Augen zwar gerechtfertigt bei guten Gehältern, aber nicht mehr zeitgemäß bei dieser Unternehmensgröße.
Vorgesetztenverhalten
In vielen Fällen unterirdisch. Durch das rasante Wachstum der letzten Dekaden, wurden viele Mitarbeiter zu Führungskräfte ernannt, die weder Qualifikation noch Fachkompetenz besitzen. Alle Vorgesetzen der indirekten Bereiche bauen immer weitere Daseinsberechtigungen auf. Schließlich gibt kaum eine Führungskraft gern zu, dass seine Abteilungen sich nur im Overhead wiederfindet und nicht in der Wertschöpfungskette. An einem Strang wird hier schon längst nicht mehr gezogen, aber kein Wunder wenn niemand die Richtung vorgibt.
Beängstigend ist zu sehen, dass die Stütze des Unternehmens (unsere einfachen Mitarbeiter an den Maschinen) immer mehr als Ware gesehen wird. Flexbilität wird auf den Rücken der Mitarbeitern ausgetragen. "Heute hier morgen dort". Der Druck und die psychische Belastung spielen hier anscheinend überhaupt keine Rolle.
Interessante Aufgaben
Interessante Produkte in einem der faszinierendsten Fertigungsverfahren - der Massivumformung. Herausforderungen denen man sich gerne stellt.
Gleichberechtigung
Frauen werden gerade im technischen Bereichen als "vollwertige" Kollegen empfunden. Das ist in dieser Branche kaum zu erwarten.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut. Die Erfahrungen viele älterer Kollegen, die das Unternehmen aufgebaut haben sind gold wert und allen bewusst. Hingegen "Umgang mit jüngeren Kollgen": Hier wird seltenst ein Wissenstransfer gelebt - Der demographische Wandel wird hier zu einem riesigem Problem.
Arbeitsbedingungen
Laut, dreckig aber dafür mit Charme. Die Arbeitsbedinungen sind für eine Schmiede über den Anforderungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird sehr viel Wert darauf gelget, aber oft mit falschem Maß-. Hier könnte man viele Dinge streichen, die teils aus goldenen Jahren geboren sind (z.B. Talingo, Mitarbeiterhandy für Jedermann uvm.)
Gehalt/Sozialleistungen
Auf IG-Metall-Niveau.... leider. Leistungsträger werden nicht belohnt und finden sich in fixen Gruppierungen wieder. Dennoch gibt es kaum jemand, der zu wenig verdient
Image
Überregional sehr gut, aber langsam am Bröckeln
Karriere/Weiterbildung
Vieles vorhanden, ABER wer sich nicht im Umfeld der HR oder des Vertriebs befindet, kann kaum auf Förderungen setzen. Top ausgebildete Führungskräfte aus den eigenen Reihen sind kaum vorhanden - egal welche Schulbildung, Werdegang etc. Frisch ausgebildete Gesellen werden nach ihrer Ausbildung allein gelassen und dann wundert man sich, dass die Fluktuation der jungen Mitarbeiter riesig ist. Ich glaub kaum das wirklich alle jungen Mitarbeiter sich extern weiterbilden wollen (Meisterschule, Studium etc.) Die Weiterbildungsangebote geben das eigentlich alles her, nur fehlen die Förderer und Forderer.