Das ging schnell...
Verbesserungsvorschläge
Ich wollte in die IT-Beratung und bewarb mich bei etlichen großen Namen, weil ich einen auf Big Business machen wollte. Zum Glück sah der Arbeitsmarkt auch vor drei Jahren für IT-Leute schon ziemlich rosig aus, und so konnte ich einige Gespräche und Zusagen ergattern.
Die Entscheidung war im Grunde schon zu Gunsten eines dicken Fisches gefallen, da rief mich ein Headhunter an, der mein Profil gesehen hatte und mir nun noch eine Firma mehr aufs Tablett legte. Eine mehr oder weniger machte nun auch keinen Unterschied mehr und so fuhr ich zwei Tage später wie die letzten Male mit Lackschuhen und Anzug zu einem Bewerbungsgespräch nach Hamburg zur Holisticon.
Zu meinem Erstaunen saß ich dann mit den beiden Vorständen im Besprechungszimmer. Der eine im T-Shirt, der andere im Hemd und ich mit Lackschuhen. Nunja...
Was folgte waren ca. zwei Stunden Geschichten erzählen, Meinungen diskutieren und nach und nach ein immer lockerer Umgangston. Keine Präsentationen am Flip-Chart, keine Aufgabenstellungen mit 15 Minuten Bearbeitungszeit und anschließender Ergebnisdiskussion und keine Fangfragen.
Als ich raus ging wusste ich das lief entweder völlig schräg und falsch, oder absolut genial.
Noch am Nachmittag rief mich der Headhunter an und sagte: Die finden dich klasse, du bekommst heute noch ein Angebot per Mail. Als ich das hörte wusste ich: Wenn die Konditionen stimmen, bin ich an Board.
Keine zwei Stunden später bekam ich ein Angebot per Mail mit dem Inhalt (sinngemäß): "Wir haben uns schnell entschieden, jetzt erwarten wir das auch von Dir." Die Konditionen waren top. Ein no-Brainer.
Ich sagte mündlich zu und regelte den Rest per Post.
Bewerbungsfragen
- Es gab keine Fangfragen und keine Stärken und Schwächen Reiterei. Es gab Rückfragen zur fachlichen Materie und zu Ansichten. Ich hab halt von mir aus viel erzählt.
- Es ging hier nicht darum mich einem Stresstest zu unterziehen, sondern zu erfahren wie ich ticke - so zumindest fühlte sich das an.