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Bewertung

Traineeprogramm ist bessere Zeitarbeitskraft

3,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Finanzen / Controlling bei HSBC Deutschland in Düsseldorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es ist eine Kapitalmarktaffine Bank mit Sitz im Rheinland - davon gibt es nicht viele!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Bereits oben ausführlich beschrieben.

Verbesserungsvorschläge

Die Strategie, mit Trainees an der Personalplanung vorbei Ressourcen zu bekommen, mag kurzfristig aufgehen. Macht die Behandlung allerdings die Runde, hat man es vielleicht bei zukünftigen Rekrutierungen schwer. Und auch die Stimmung unter den Mitarbeitern sinkt, wenn man von der Behandlung eines geschätzten Kollegen erfährt.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre wurde mit Verlauf meines Traineeprogramms von Woche zu Woche schlechter. Das Eintrudeln der schlechten Quartals- und Halbjahresergebnisse und der damit verbundenen Ankündigung, bei den Gehaltserhöhungen und Stellen restriktiver zu sein, schlug direkt in Unmut um. Die Umstrukturierungen im Bereich Accounting/Risk sorgten für schlechte Laune bei "Herabgesetzten" und allgemeine Verunsicherung, welche Abteilung wohl als nächstes wegrationalisiert würden.

Unter den Trainees war die Lage fast noch schlimmer - da wir alle ohne Übernahmegarantie und unter Versprechungen gestartet sind, setzte sich nach und nach die Einsicht durch, dass wohl nur sehr wenige der wahrlos eingestellten Trainees (zeitweise über ein Dutzend im Bereich "Risk") übernommen werden würden.

Kommunikation

Propagiert wird eine Transparenz der Entscheidungen. Und tatsächlich ist das Bemühen mit Townhalls, Vorstandsfrühstück, etc. vorhanden. Aber irgendwann wurde unter Trainees offensichtlich, was eben nicht kommuniziert wurde - nämlich das es kein Konzept für die Eingliederung gab, sondern man sich einfach an günstigen Arbeitskräften mit Ablaufdatum erfreuen wollte.

Kollegenzusammenhalt

Da ist nichts zu beklagen. Es gibt ein kollegiales Verhältnis und ein freundliches Miteinander. Manchmal schien es, als seien alle vereint in dem Frust, welche Entwicklung das Unternehmen eingeschlagen hat.

Work-Life-Balance

Auch hier spreche ich aus Traineesicht: Es gibt einen Tarifvertrag, aber keine tarifliche Zeiterfassung. Das ist in eine der vielen großen Ungerechtigkeiten dieses Programms. Und leider wurde das unter dem Deckmantel der These "Lernzeit sollte keine Grenzen kennen" gnadenlos ausgenutzt. Wer sich selbst kein Limit gesetzt hat, saß teilweise bis Mitternacht und länger an "Sonderaufgaben". Die Hoffnung, das würde sich schon irgendwann auszahlen, ist allerdings nichtig - ein Großteil dieser Trainees hat das Unternehmen schon wieder verlassen.

Vorgesetztenverhalten

Das muss ich zwiespältig sehen. In meinen Stationen im Accounting/Risk traf ich auf sympathische und wertschätzende Abteilungsleiter, die einem viel Aufmerksamkeit entgegenbrachten, aber auch Verantwortung übertrugen. Auf Managementebene war mir das ganze allerdings zu rational, hier ging es rein um die Zahlen und um Arbeitspensum, selten um Entwicklungsmöglichkeiten.

Interessante Aufgaben

Als Trainee durchläuft man viele Abteilungen, da bleibt es spannend. Leider sind Trainees aber auch immer da, wo administrative Aufgaben anfallen und "Not am Mann" ist - da bleibt die gewollte Einarbeitung dann schnell auf der Strecke und man findet sich wöchentlich in anderen Abteilungen wieder, wo gerade kleine Aufgaben anfallen und Ressourcen aus anderen Kostenstellen gerne genommen werden.

Gleichberechtigung

Da kann man nicht klagen. Es gibt Mütter, die höchstflexibel arbeiten und ältere sowie junge (und auch weibliche) Kollegen auf den Führungspositionen.

Umgang mit älteren Kollegen

s.o.

Arbeitsbedingungen

Ich habe die Technik nicht als schlecht empfunden, die Flexibilität der Arbeitsplatzwahl ist schon super gewesen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Da hatte ich den gleichen Eindruck wie bei vielen: Man will etwas tun, man tut - aber mehr geht immer - da will ich aber keine Kritik üben.

Gehalt/Sozialleistungen

Nach dem Studium ist das ein grundsolides Einstiegsgehalt - dachte ich! Im Gespräch mit anderen Trainees (das war vertraglich tatsächlich verboten) kam heraus, dass selbst Trainees unterschiedlich bezahlt wurden (andere Tarifgruppen) - und das bei gleicher Ausbildung. Als ich die Personalabteilung darauf ansprach, wurde mir rückwirkend eine Anpassung gegeben, das war ehrenwert! Die Tatsache, dass das bei mir kein Fehler war und ich gebeten wurde, dieses Thema nicht an die große Glocke zu hängen, zeigt mir aber, dass man es mit der Transparenz und Gleichberechtigung beim Gehalt nicht ganz genau nimmt.

Image

In Deutschland eher weniger bekannt, unter Bankern funkeln bei der systemrelevanten Bank manchmal die Augen. Die Trinkaus & Burkhardt hat allerdings mit dem Erfolg der Gruppe wenig am Hut.

Karriere/Weiterbildung

Die Karriere als Trainee sollte, so was es initial erklärt, so aussehen, dass man in einem 1,5 Jahre andauernden Programm verschiedene Abteilungen in Absprache mit Personal und Führungskraft durchläuft - eigene Absprachen sollten berücksichtigt werden.

Leider fand sich dann so ziemlich jeder Trainee im Bereich Risk irgendwann in einem Pool wieder, aus dem wild rekrutiert wurde, um kleine außerreguläre Aufgaben erledigt zu bekommen. Ein Konzept dahinter war nicht zu erkennen - und das sollte es wohl auch nicht geben. Mir ist erst von einem Trainee bekannt, der übernommen wurde - von über einem Dutzend! Wer Glück hatte, hat frühzeitig den Absprung geschafft, der Rest musste zu Laufzeitende gehen.

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