Mitarbeiter zweiter Klasse
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das alles durchstrukturiert und geregelt ist. Alles seriös.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das die Gesellschaft genutzt wird um einen Großteil der Mitarbeiter der Bank als billig Arbeitskräfte innerhalb des Konzerns out zu sourcen. Hier wird bewusst das Konstrukt der 100%igen Tochterfirmer als Servicedienstleister genutzt um Mitarbeiter vom Tarifvertrag auszuschließen. Als junger aufstrebender Mensch wird einem keine Perspektive gegeben. Nebenbei ein Studium zu machen lohnt sich zB nicht. Ein erworbener Titel bewirkt nichts.
Verbesserungsvorschläge
Reale Verbesserungen. Nicht nur diese geheuchelten Karrierepfade. Bezahlung, Perspektiven.
Wenn man es sich bei seinen eigenen Mitarbeitern nicht verscherzen möchte, sollte man nicht erst erzählen das man einen Rekordgewinn gemacht hat und dann von Kürzungen reden.
Arbeitsatmosphäre
Kein Vertrauen. Man fühlt sich kontrolliert. Das spiegelt sich auch in sämtlichen Strukturen wieder (z.B. IT).
Kommunikation
Miserabel. Die Geschäftsführung hat eine sehr schlechte Kommunikation. Man erfährt essenzielle Dinge über das Unternehmen über den Flurfunk oder sogar aus der Zeitung. Es werden Dinge dementiert und dann später doch offiziell verkündet. Sehr unglücklich. Auf der jährlichen Mitarbeiterversammlung prahlt der Vorstand damit wie toll und erfolgreich das Unternehmen ist. Im nächsten Satz wird darüber geredet das weitere Unternehmensteile nach Polen outgesourced werden um Geld zu sparen. Stellen die durch Kündigungen etc wegfallen werden nicht neu besetzt. Benefits für die Mitarbeiter werden gestrichen.
Kollegenzusammenhalt
Es herrscht ein hausinterner Wettbewerb zwischen den Abteilungen wie man Arbeit am besten abgeben kann. "Dafür bin ich nicht zuständig" ist der meistgesagte Satz. Sehr deprimierend.
Work-Life-Balance
Liegt stark auf der Work-Seite gewichtet. Überstunden und Feiertagsarbeit werden in hohem Maße vorausgesetzt aber auch bezahlt. Abfeiern oft nicht möglich. Burnoutfälle vorhanden.
Vorgesetztenverhalten
Es wird eine Angstkultur gelebt und aktiv nach Fehlern gesucht
Interessante Aufgaben
Repetativ. Du sollst tun was dir gesagt wird. Es gibt wenig nach links und rechts.
Gleichberechtigung
Ja. Manchmal sogar zu sehr.
Umgang mit älteren Kollegen
Kein Problem.
Arbeitsbedingungen
Die Software ist veraltet und teilweise noch auf MS DOS Basis. Das neueste Programm ist von Anfang 1990. Dementsprechend ist man sehr oft damit beschäftigt gegen die Software zu kämpfen. Es sind viele Workarounds notwendig bei denen man den Kopf schüttelt. Kein Mensch versteht warum das so ist. Man muss sich Schrittfolgen aufschreiben die an sich keinen Sinn machen (erst darauf klicken dann darauf klicken) um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Was im Hintergrund passiert weiß niemand. Da nicht genug Serverkapazität vorhanden ist, gibt es täglich bis zu 10 Minuten lange Ausfälle. Wird diskret ignoriert und nicht aufgestockt. Die Büroeinrichtung ist 30 Jahre alt und vergilbt. Die Klimaanlage ist faktisch nicht vorhanden. Im Sommer ist die Arbeit unerträglich. Es wird neuerdings an Papier, Seife und Hygienemittel in den WCs gesparrt (Billigseife).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Irgendwie schon vorhanden. Es wird aktiv (Druck-)Papier gespart. Die Bank ist an diversen Stiftungen beteiligt etc.
Gehalt/Sozialleistungen
Benefits für die Mitarbeiter werden trotz florirendem Geschäft gestrichen. Das Gehalt ist eine Frechheit für den Finanzsektor (Sparkassenniveau). Vor allem vor dem Hintergrund das die Bank prächtig verdient. Im Haupthaus (KÖ) verdienen die Festangestelten der Bank selber im Tarifvertrag deutlich mehr. Bei der Transaction GmbH ist man vom Tarif ausgeschlossen, wird nicht als Bankkaufmann/frau sondern als Sachbearbeiter/in eingestellt. Wenn es um die Arbeit geht arbeitet man für die Bank und ein entsprechendes Niveau wird erwartet. Wenn es um die Bezahlung geht, ist man auf einmal Sachbearbeiter bei einem Servicedienstleister.
Image
Außen hui innen pfui. Die Bank genießt nach außen ein tolles Image als erfolgreiche, professionelle Privatbank für Institutionelle und Betuchte. Als Mitarbeiter fühle ich mich aber ehrlich gesagt an letzter Stelle der Stakeholder nach Kunden, Aktionären, Vorstand etc.
Karriere/Weiterbildung
Geheuchelt. Die Karrierepfade bzw. Beförderungen sind nicht mit zusätzlichen Kompetenzen oder mehr Gehalt verbunden. Der nächste tatsächliche Schritt ist der Abteilungs- oder Bereichsleiter. Auf so eine Position kann man 20 Jahre warten und vor einem warten schon fünf andere.