Bye bye Qualitätsjournalismus
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten, Benefits, die Marken und die tollen und fähigen Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlecht ausgewählte Führungskräfte, nicht standortgebundene Teamausrichtung und dass Marken und Qualitäts-Content leiden, aus meiner Sicht.
Verbesserungsvorschläge
Marken stärken, ebenso wie ausgebildete Fachredakteure – statt diese zu degradieren und günstige Content Manager einzustellen. Dann muss guter Content eben auch etwas kosten.
Arbeitsatmosphäre
Dadurch, dass die Teams wild aus allen Standorten zusammengewürfelt sind, findet keine echte Begegnung mehr statt im Arbeitsalltag, alles läuft nur noch via Online-Meetings und Calls. Noch dazu sind die Teams unterbesetzt und stark unter Druck. Daher sehr unpersönlich, durch zu viele Meetings am Laptop sind auch alle ausgelaugt und gestresst, die Stimmung ist schlecht in vielen Teams.
Kommunikation
Es wird sehr viel geredet und dennoch wenig gesagt – sprich viel heiße Luft, endlose Meetings, deren Ideen aber dann aus Zeitmangel bzw. Zeitdruck doch nicht in aller Konsequenz umgesetzt werden können, weil es einfach zu viele Aufgaben und Meetings gibt. Viel zu viel wird über die Köpfe der Mitarbeiter hinweg entschieden.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind toll, aber da die Jobgruppen klare Ziele verfolgen, schaut am Ende doch jeder nur auf die eigene Performance, an der das jeweilige Team dann auch alle paar Wochen gemessen wird.
Work-Life-Balance
Flexible Zeiteinteilung und Vertrauensarbeitszeit, auch Alleinerziehende werden hier gesehen und können einen guten Job machen. Aber der Workload ist meistens einfach zu hoch, dass Pausen ausfallen müssen oder Meetings über die Mittagspause angesetzt werden und Überstunden keine Seltenheit sind.
Vorgesetztenverhalten
Leider völlige Fehlbesetzung, Vorgesetzte sind oft nicht geschult oder in der Lage, fair und transparent zu führen. Keine Vertrauensbasis, schlechte Kommunikation.
Interessante Aufgaben
Mittlerweile muss jeder Mitarbeiter alles können, wertvolles Expertenwissen wird aus meiner Sicht völlig verschenkt. Jeder ist nur noch getrieben, die Jobziele zu erfüllen und aus Fachredakteuren sind Content Manager geworden. Für die ursprünglichen Herzensaufgaben, Recherchen und Kreativität oder auch mal längere Interviews oder Pressetermine ist keine Zeit mehr.
Gleichberechtigung
Wenn man unkritisch ist und Gas gibt, kann man hier evtl. irgendwann weiterkommen, egal ob Mann oder Frau, Eltern oder nicht. Wobei viele Führungspositionen wegrationalisiert wurden für flachere Hierarchien. Ich würde eine klare und faire Führung aber bevorzugen.
Umgang mit älteren Kollegen
So weit ich das beurteilen kann, in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Viel Workload, binnen kürzester Zeit musste sich jeder Mitarbeiter umstellen und zu viele Marken und Aufgaben bedienen können, dabei bleibt aber Zeit mehr für Herzensprojekte, Kreativität oder auch persönliche Entwicklung bzw. Weiterbildungen. Ständig wechseln die Ziele bzw. die Prios, so dass nichts konsequent zu Ende gedacht und gemacht werden kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es geht besser, aber auch schlechter. Mülltrennung wird hier nicht konsequent verfolgt, aber immerhin wenig gedruckt. Außerdem gibt es einige soziale Projekte. Zu viele Dienstreisen zwischen den vielen Standorten geplant, sobald die Pandemie es zulässt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Benefits wie Stehschreibtische, Jobticket oder auch Obst und Getränke oder auch Essengutscheine sind klasse. Gehaltserhöhungen bleiben selbst nach Jahren Betriebszugehörigkeit jedoch für viele aus – trotz hohem Engagement, Mehrarbeit und Mehrkosten durch Homeoffice etc.
Image
Das leidet, so wie der Content oder einige kleinere Marken. Zu viele tolle Kollegen sind in den vergangenen Wochen schon gegangen.
Karriere/Weiterbildung
Wer kritisch ist und Dinge hinterfragt, kommt hier nicht weiter. Generell fehlt es an Budget und Zeit für Weiterbildungen.