Ein Versagen der Personalabteilung
Verbesserungsvorschläge
Die Arbeit der Personalabteilung sollte kritisch hinterfragt werden. Durch die aktuelle Vorgehensweise entstehen aus meiner Sicht eher zusätzliche Kosten, anstatt Einsparungen zu erzielen. In einigen Bereichen wäre eine personelle Neuausrichtung sicherlich sinnvoll.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war in meiner Abteilung überwiegend sehr gut – das war auch der Hauptgrund, warum ich nicht schon früher gekündigt habe. Ich habe grundsätzlich gerne bei Hugo Benzing gearbeitet. In anderen Abteilungen hat man allerdings regelmäßig weniger positive Rückmeldungen gehört.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen den Abteilungen war insgesamt nicht optimal. Besonders negativ ist mir der Austausch mit der Schlosserei aufgefallen: Wenn etwas defekt war, musste zwingend ein Auftrag am PC erstellt und elektronisch an die Werkstatt geschickt werden – obwohl diese nur wenige Meter entfernt war. Ohne einen solchen Auftrag passierte in der Regel nichts. Hinzu kam, dass nicht jeder Schichtführer die nötigen Zugriffsrechte hatte, um überhaupt einen Antrag stellen zu können. Das führte immer wieder zu unnötigen Produktionsausfällen.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war in meiner Abteilung gut, bei anderen Abteilungen sah das ganz anders aus text neu formulieren
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist in einem 3-Schicht-Betrieb naturgemäß nicht optimal. Zusätzlich wurde der beantragte Urlaub nicht immer genehmigt, da es an ausreichend festangestellten Mitarbeitern mangelte – ein Problem, das aus meiner Sicht auf die Personalplanung zurückzuführen ist. Statt feste Stellen zu besetzen, wurden häufig mit ungelernten Zeitarbeiter eingesetzt, obwohl bestimmte Arbeitsplätze dauerhaft mit drei bis vier Mitarbeitern besetzt sein müssen, um die Maschinen zuverlässig zu bedienen. Die Begründung dafür war, man wolle flexibel bleiben. In der Praxis führte dieses Vorgehen jedoch zu höheren Kosten und wenig nachhaltigen Lösungen.
Vorgesetztenverhalten
In meiner Abteilung gut
Arbeitsbedingungen
Die Luftqualität in den Arbeitsräumen war sehr schlecht, da die Abluftanlage deutlich unterdimensioniert war. Im Sommer ließ sich das durch das Öffnen von Türen und Fenstern noch etwas ausgleichen, im Winter jedoch nicht – was schnell zu gesundheitlichen Problemen führte. Wenn die Anlage ausfiel, dauerte es Monate, bis Ersatzteile bestellt und Reparaturen durchgeführt wurden. In dieser Zeit mussten die Mitarbeiter unter extrem schlechten Bedingungen arbeiten, bis hin zur Schließung der Brandschutztür aufgrund starker Rauch- und Geruchsentwicklung. Das wirkte sich spürbar negativ auf das Arbeitsklima und die Motivation aus.
Gehalt/Sozialleistungen
Aufstiegschancen waren grundsätzlich leicht möglich, allerdings ohne entsprechende Gehaltsanpassung oder neuen Arbeitsvertrag. Ich wurde zunächst als Maschinenbediener eingestellt und hatte bereits nach drei Monaten die Aufgaben eines Anlagenführers übernommen – mit deutlich mehr Verantwortung, aber unverändertem Stundenlohn. Es wirkt so, als sei dies von der Personalabteilung bewusst so eingeplant: Neue Mitarbeiter werden für einfache Tätigkeiten eingestellt, obwohl bereits absehbar ist, dass sie nach der Einarbeitung mehr Aufgaben übernehmen. Auf diese Weise wird das Gehalt niedrig gehalten. Rückblickend war es ein Fehler, mich direkt bei Hugo Benzing zu bewerben. Über eine Zeitarbeitsfirma hätte ich für die gleiche Tätigkeit deutlich mehr verdient. Es ist schwer nachvollziehbar, dass die Personalabteilung bereit ist, für einen ausgebildeten Leiharbeiter bis zu 36 € pro Stunde zu zahlen, während die Gehälter der festangestellten Mitarbeiter nicht angepasst werden. Das wirft die Frage auf, warum man überhaupt als Festangestellter dort arbeiten sollte, wenn Leiharbeiter am Ende besser verdienen.
Karriere/Weiterbildung
Nur für wenig Auserwählte