OK - Nicht mehr aber auch nicht weniger
Gut am Arbeitgeber finde ich
Umgebung, Extraleistungen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
s.o.
Verbesserungsvorschläge
O.g. Punkte: Ineffizient, Intransparenz, Ungleichheit, nachhaltige Karrieremodelle
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist im allg. gut. Allerdings gibt es zwei störende Faktoren. Erstens New Work, ein Konzept in dem man keinen festen Arbeitsplatz (Schreibtisch) hat und es auch nicht so viele Plätze wie Mitarbeiter gibt. Dh. es wird darauf spekuliert, dass ein bestimmter Prozentsatz krank, im Urlaub oder (zwangsweise) im Home Office ist. Das hat viele negative Seiten wie jeden Tag alles einpacken, neuen Platz suchen, Teams können nie vollständig zusammensitzen etc. Trotz des sehr negativen Feedbacks wird das Konzept auf das gesamte Unternehmen ausgerollt. Warum fragt man überhaupt die Mitarbeiter wenn man sich schon vorher für die günstigere Lösung (new work) entschieden hat?
Zweitens ist der außerordentliche hohe Frauenanteil (geschätzt 70%) oft frustrierend und es kommt oft zu klischeehaftem Verhalten: oberflächliches Verhalten, falsches Lächeln, unehrliches Auftreten. Dies setzt sich leider auch in offiziellen Meetings fort mit unnötigen Streitereien die unsachlich und aggressiv geführt werden.
Nichtsdestotrotz, kann man hier gut arbeiten. Dafür sorgen schöne und moderne Gebäude und Equipments. Ein gute Kantine, Fitnessstudio und Einkaufsmöglichkeiten.
Kommunikation
In meinem Team ganz gut. Unternehmensweit aber eher unterdurchschnittlich. Vieles wird verkündet und nie gehalten (wann werden eigentlich mal die Gehaltsbänder vorgestellt?)
Kollegenzusammenhalt
Je nach dem Team verschieden. Im allg. ist der Zusammenhalt aber eher schwach ausgeprägt (wenn man die Heucheleien und falschen Lächeln abzieht)
Work-Life-Balance
Sehr gut, insbesondere wenn man "stempelt" und so ganz offiziell Überstunden freinehmen kann. Aber auch "Nicht-Stempler" können ihr Überstunden ganz gut abbauen. Diese Möglichkeit schwindet natürlich je höher man kommt.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte Glück und hatte empathische und qualifizierte, sowohl fachlich als auch führungstechnisch, Vorgesetzte. Das ist aber bei vielen anderen nicht der Fall, was mit schlechter Einstell- und Beförderungspolitik zusammenhängt
Interessante Aufgaben
Mal so mal so. Da gefühlt nichts wirklich dokumentiert wird, werden oft alte Sachen neu entwickelt abgestimmt etc. Aber je nach Abteilung hat man ein breites Feld an verfügbaren Themen.
Gleichberechtigung
Trotz der sehr hohen Frauenquote gibt es kaum weibliche Vorgesetzte. Wenn man einen Raum betritt und fünf Frauen und einen Mann sieht, dann kann man mit hoher Sicherheit raten, dass der Mann der Chef ist.
Ansonsten, haben hier sowohl Frauen als auch Männer keine Probleme Mutter- Vaterschaftszeit zu nehmen. Habe noch nie gehört, dass deswegen jemand schief angeguckt oder sogar Karriereprobleme hatte.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum Ältere, höchstens in der Produktion. Die meisten Teams die ich kenne bauen hauptsächlich auf junge Leute von denen die meisten wieder gehen.
Arbeitsbedingungen
Technisch und architektonisch sehr gut. New Work ist aber wirklich ein großer Effizienz- und Wohlfühlbremser.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Oberer Durchschnitt - keine Papierbecher mehr im Café, Versuch der Vermarktung von ökologischen Produkten.
Gehalt/Sozialleistungen
Mittlerer bis unterer Durchschnitt. Was zur negativen Bewertung beiträgt ist die große Intransparenz (versprochene Bestimmung und Offenlegung von Gehaltsbändern ist nicht erfolgt) und die große Unggleichheit im gesamten Unternehmen aber auch unter Mitarbeitern mit den gleichen Aufgaben auf der gleichen Karrierestufe.
Wegen Gehalt/Karriere unzufrieden Mitarbeiter die Kündigen, werden durch viel teurere Freelancer ersetzt die auch noch eingelernt werden müssen. Wenn dann ein Festangestellter gefunden wird, dann muss er auch eingelernt werden und kostet auch extra Geld, wenn auch Headhunter im Spiel waren. Dieses System finde ich teuer, ineffizient, demoralisierend und damit nicht nachhaltig.
Manche Abteilungen/Teams durch das ganze Unternehmen hinweg bestehen quasi nur aus Freelancern und nur der Vorgesetzte ist festangestellt.
Image
Unverständlicher Weise oberer Durchschnitt. Andere Unternehmen finden HB Mitarbeiter interessant.
Karriere/Weiterbildung
Karriere und Gehalt sind aneinander gekoppelt. Leider ist Hugo Boss im Großen und Ganzen nicht meritokratisch, dh. Stellen werden nicht immer an die kompetentesten Mitarbeiter/Neueingestellte vergeben.
Des Weiteren werden seit Kurzem bestimmte Karrierestufen nur dann erreichbar wenn man langwieriege Schulungen und Prüfungen ablegt. Danach ist man aber nicht automatisch befördert, sondern nur beförderungsfähig. Man muss auch mindestens zwei Jahre lang auf der aktuellen Position verbracht haben. Das ganz klingt zuerst mal gut und transparent, weil man damit auch das "wilde Befördern" verhindern will, geht aber völlig an der Realität vorbei. Der neue Prozess dauert sehr lange bringt aber keine Beförderungssicherheit dh. man verschwendet über ein halbes Jahr und hat am Ende vllt. nichts in der Hand. Außerdem wird trotzdem weiterhin außer Reihe befördert. Das führt dann wieder zur Intransparenz (warum wurder er/sie so schnell befördert) und Ungleichheit/Demoralisierung.