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Ipsos 
GmbH
Bewertung

Kleine Lichtblicke - viel Schatten, oder: Mein schlimmster Job

2,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Ipsos GmbH in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- interessante Kunden; ich frage mich, wann diese merken, das Ipsos einfach nur noch von der Substanz lebt - mehr Schein als Sein!
- das jährliche Neujahrsfest

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Überstunden werden nicht ausgeglichen (Freizeit / Auszahlung), Vorgesetzte scheren sich oftmals nicht darum
- Wenig Benefits
- Umständliche Arbeitsaufteilung: Zu viele Abteilungen mischen mit: Fragebogenprogrammierung macht Abteilung X, Feldphase Abteilung Y, Auswertung Abteilung Z. Projektmanagement, Angebote schreiben und Ergebnispräsentation Abteilung Q. Man ist viel mit Koordinierung und Controlling beschäftigt und weit weg vom eigentlichen Forschen. Das nimmt einem die Freude am eigentlich tollen Marktforscherberuf.

Verbesserungsvorschläge

- Bessere Work-Life Balance - hierum ist es sehr schlecht bestellt bei Ipsos
- mehr Benefits / Wertschätzung für Mitarbeitende
- transparentere Entscheidungen
- Hospitationen in anderen Abteilungen wären schön

Arbeitsatmosphäre

Also unter den Kollegen ganz gut, man hilft sich und es wird gelacht. Auf der anderen Seite der ständige Druck: Mache dein Projekt gründlich, es darf kein Fehler passieren - kontrolliere alle beteiligten Abteilungen, denn du bist verantwortlich! Pass darauf auf, dass du die geplanten Projektstunden nicht überschreitest! Wenn der Kunde dir bei der Projektabschluss-Umfrage (NPS) keine 8-10 Punkte gibt, folgt ein Gespräch bei der Geschäftsführung bzw. deinem / deiner Vorgesetzten und du musst dich rechtfertigen. Fazit: Schwierig - man muss viel zu viel Controlling machen als das Projekt voranzubringen.

Kommunikation

Es gibt regelmäßige Teammeetings, wo man auch einige Dinge erfährt - das ist gut! Aber es gibt andere Dinge, die halt vollkommen unsinnig / gar nicht verargumentiert werden (z. B. Kommunikation darüber, dass der alte CEO gegangen ist und wer der neue ist).

Kollegenzusammenhalt

Ganz gut - nette Kollegen und das Gefühl, man sitzt im selben Boot. Tatsächlich habe ich mit vielen Kollegen gesprochen, bei denen sich eine ähnliche Unzufriedenheit eingestellt hat wie bei mir - und kenne so gut wie niemanden, der positiv über seinen Arbeitgeber Ipsos spricht.

Work-Life-Balance

Mein Arbeitspensum lag oftmals bei 55-60 Stunden in der Woche, also inklusive spätem Arbeiten (teilweise bis 22 Uhr, z. B. am Freitag meiner ersten Arbeitswoche) oder auch am Wochenende. Meine Vorgesetzten haben es zur Kenntnis genommen, aber auch nichts dagegen unternommen. Ach ja, doch: Nachdem ich mehr als 100 Überstunden hatte - und mir zuerst gesagt wurde, das reiche nicht für einen freien Tag um ein paar Überstunden abzubummeln - habe ich diesen einen zusätzlichen freien Tag doch noch erhalten. Und man ahnt es vielleicht schon: Überstunden werden natürlich nicht bezahlt!

Vorgesetztenverhalten

s. oben Beispiel zum Thema Work-Life-Balance. Zudem habe ich es selten erlebt, dass meine Vorgesetzte empathisch reagiert, meine Probleme ernst nimmt oder gar versucht sie zu lösen. Wenn im Teammeeting alle sagen: Ich habe keine Kapazitäten mehr für ein weiteres Projekt, dann wird dieses neue Projekt trotzdem einer Person zugewiesen, auch wenn die MItarbeiter*Innen bereits massiv Überstunden schieben.
Ich hatte in einem Jahr 3 verschiedene Vorgesetzte - geändert hat sich daran allerdings nie etwas.

Interessante Aufgaben

Ja und nein: Es gibt zum Teil spannende Projekte und spannende Kunden, zum Teil aber auch langweilige Projekte - aber das ist vermutlich überall in der Marktforschung so. Man ist bei Ipsos aber oftmals nur Projektmanager, d. h. die Programmierung des Fragebogens oder die Tabellenerstellung macht man z. B. nicht selbst, da fehlt mir manchmal die Abwechslung bzw. muss man die Programmierung, Feldarbeit oder die Tabellenerstellung anderer Abteilung dennoch bis ins kleinste Detail kontrollieren. Solche Aufgaben sind nicht spannend, nehmen aber viel Raum ein und sind einfach sehr umständlich / ineffizient organisiert bei Ipsos.

Gleichberechtigung

Ich würde sagen, es gibt bei Ipsos vergleichsweise viele weibliche Führungskräfte im unteren, aber auch im mittleren / höheren Management. Ansonsten fehlt mir aber Diversität im Unternehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt viele jüngere Mitarbeitende, aber auch einige ältere.
Schade finde ich es, wenn ältere Mitarbeitende auf dem Abstellgleis landen, kaum / wenig Aufgaben erhalten und nicht versucht wird, diese Situation durch Schulungen, Coachings etc. zu ändern.

Arbeitsbedingungen

Gute Ausstattung mit Laptops, einige kleine und größere Besprechungsräume - ganz okay!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dazu habe ich keine Initiativen wahrgenommen.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist für die Branche ok, es gibt betriebliche Altersversorgung. Ansonsten gab es zu meiner Zeit Leitungswasser (oder alternativ aus dem sehr verkalkten Wasserspender) und Tee umsonst.
Anregung: Bei anderen Arbeitgebern gibt es tägliche Obstkörbe, soft drinks (ggf. auch Bier) oder auch Süßigkeiten - das wäre doch mal was!

Image

Also innerhalb der Branche ganz gutes Ansehen - große, internationale Mafo-Bude eben. Aber unter (Ex-) Kollegen sehr schlechtes Image. Innerhalb von einem halben Jahr haben 4 von 7 meiner Teammitglieder (inklusive mir) gekündigt: Zu viel Stress, zu schlechte Arbeitsbedingungen, zu wenig Wertschätzung. Ich würde nicht wieder zurückgehen, denn: Ich habe vorher und nachher den ein oder anderen Arbeitgeber gehabt, viele waren ok / gut, dieser war mit Abstand der schlimmste.

Karriere/Weiterbildung

Aufstiegschancen sehr schlecht. Es gibt zwar ein Kriterienkatalog, aber dieser ist gerade für Juniors vollkommen utopisch - und die besten Juniors können nicht während der regulären Arbeitszeit an den Aufgaben im Kriterienkatalog arbeiten, da sie (weil sie gut sind!) in den Projekten vollkommen eingespannt sind. So dauert eine Beförderung vom Junior Consultant zum Consultant oftmals 3 oder mehr Jahre, was deutlich länger ist als bei anderen Firmen. Solche Kriterienkataloge gibts aber nur bis zum Juniorlevel, "darüber" nicht mehr - ich war froh, dass ich sowas nicht machen musste. Aber Juniors werden leider verschlissen in diesem Unternehmen.

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