Gute "Work-Life-Balance", Diversität von Personal und Aufgaben, jedoch ungleiche Bezahlung, wenig Aufstiegschancen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- dass auch das Arbeiten im "Homeoffice" inzwischen akzeptiert und zunehmend auch als "selbstverständlich" angesehen wird
- dass man sich stetig auch mal selbst hinterfragt, man spürt, dass JC bestrebt ist, sich stetig weiterzuentwickeln und regelmäßig und inzwischen häufiger von der Geschäftsführung in Form eines "E-Mail"-Newsletters über aktuelle Herausforderungen, Entwicklungen etc. informiert wird
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe unter "Verbesserungsvorschläge für den Arbeitgeber"
Verbesserungsvorschläge
- Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und gleiche Karrierechancen und Förderung für alle Mitarbeiten (ggf. durch einen hauseigenen Tarifvertrag)
- bessere Kommunikation nach außen, dass die Dienstleistungen des JC auch ein "geben und nehmen" sind, weil diese auch finanziert werden müssen
- realistische Fragen in Auswahlgesprächen, die auch (vor allem angesichts der Entwicklung vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmerarbeitsmarkt) von externen Bewerber:innen beantwortet werden können, die die interne IT und Betriebsabläufe noch nicht kennen können (selbst auch nach ein, zwei Tagen Hospitation nicht)
- bzw. höhere Gewichtung der Bewertung nach Aktenlage bei "internen Bewerbungen". Vorstellungsgespräche auch immer "Tagesform", im Umkehrschluss kann die Arbeitsleistung über einen längeren Zeitraum im Arbeitsalltag eine ganz andere sein
- bessere Rückmeldung zu eingegangenen Bewerbungen
Arbeitsatmosphäre
Dank meiner derzeitigen Führungskraft und einer für mich passenden Tätigkeit in einem netten Team fühle ich mich inzwischen sehr wohl bei JC t. a. h. Das war jedoch nicht immer so, es hängt sehr stark vom Team ab, in dem man arbeitet. Hier muss ich jedoch die letzten Jahre bewerten.
Kommunikation
Über die für mein Aufgabengebiet notwendigen Informationen werde ich regelmäßig in angemessenen Umfang informiert und es findet wöchentlich in Form eines Workshop ein kollegialer Austausch statt. Nicht alles kann man jedoch sofort erfassen bzw. behalten. Ich bewerte jedoch diese Kategorie dennoch mit fünf Sternen, da man immer das Gefühl hat, bei bestimmten Kolleg: innen nachfragen zu können und hier auch kompetente Hilfe erhält bzw. die gesammelten Informationen und das weitere Vorgehen besprechen kann.
Kollegenzusammenhalt
Wie allgemein bei (zwischen)menschlichen Interaktionen kommt es sehr auf das subjektive Gefühl an. Hier ist auch jeder einzelne gefordert, seinen Beitrag zu leisten. Nicht immer gelingt mir dies selbst wie beabsichtigt, aber dafür sind wir unterschiedliche Charaktere.
Work-Life-Balance
Seit der "Corona"-Pandemie inzwischen bestens, da (in meinem Bereich ohne Publikumsverkehr) großzügige "Homeoffice"-Regelungen getroffen worden sind. Darüber hinaus kann man flexibel - nach Rücksprache mit den Vorgesetzten - in der Regel seine Arbeitszeit bei Bedarf auch unterbrechen, um z. B. Arzttermine wahrzunehmen oder betreuungsbedürftige Angehörige hierfür begleiten zu können. Ich hoffe sehr, dass es so bleibt!!! :-) Zudem wird einiges durch Betriebliches Gesundheitsmanagement (z. B. Organisation von Gesundheitstag mit hilfreichen Tipps), bewegte Pause etc. getan.
Vorgesetztenverhalten
Nicht nur bei schwierigen Arbeitsbedingungen, auch bei (privaten) schwierigen Lebenslagen wurde bisher (bei meiner derzeitigen Führungskraft) schnell eine unkomplizierte und zufriedenstellende Lösung gefunden. Ich hoffe, dass es so bleibt und JC t. a. h. hier weiter seine Stärke als "lernende Organisation" mit möglichst "flachen Hierarchien" unter Beweis stellt.
Interessante Aufgaben
Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten werden bei der Aufgabenerledigungen Freiräume eingeräumt, wie man es bearbeitet. Wünsche, auch mal in angrenzende Aufgabengebiete arbeiten zu können, Verbesserungsvorschläge und Bedenken finden Gehör. Die Bearbeitungsvorräte sind hoch, es wird aber die notwendige Zeit zur Aufgabenerledigung eingeräumt und beachtet, dass Aufgaben unterschiedlich komplex sind und man hier nicht mit z. B. Zeitvorgaben oder Vergleichen arbeiten kann. Eine solche Herangehensweise wäre meines Erachtens auch in der Arbeitsvermittlung, in der wohl immer noch sehr quantitativ, aber nicht qualitativ gearbeitet werden muss, gewünscht. Hier bewerte ich mit den "fünf Sternen" jedoch nur mein jetziges Aufgabengebiet.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung muss immer "in beide Richtungen" gehen. Frauen, vor allem alleinerziehende, sind immer noch benachteiligt, jedoch dürfen auch Bereiche, in denen Männer nicht gleichbehandelt werden nicht außer Acht gelassen werden. Dabei geht es nicht immer nur die großen Karrierechancen. Es zeigt sich oft auch in "alltäglichen", vermeintlich eher banalen Arbeitsbedingungen wie z. B. unterschiedliche Bewertung angemessener Bekleidung bei sehr sommerlichen Wetter (nicht unbedingt in meinem Team, sondern allgemein) oder dass ein Vortrag zum Thema "Perfektionsspirale" nur für Frauen angeboten wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Altersbedingt bin ich in dem Thema noch nicht ganz drin, doch soweit ich es wahrgenommen habe, ist der Umgang mit älteren Kolleg:innen vorbildhaft.
Arbeitsbedingungen
Hin und wieder Performanceprobleme bei Skype for Business/Telefonie, was die Arbeit schon erschwert. Citrix (Softwarelösung für "Homeoffice") läuft inzwischen besser, jedoch auch hier von Bekannten erfahren, dass andere Arbeitgeber hier verlässlicher aufgestellt sind.
Belüftung im Sommer werden zumindest bisher durch Tischventilatoren bereit gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Trotz Umstellung auf die E-Akte konnte ich bisher nicht feststellen, dass weniger Papier verbraucht wird, eher im Gegenteil.
Gehalt/Sozialleistungen
Ungleichbehandlung von Stadt- und Agenturmitarbeitenden. Letztere verdienen bei gleichen Aufgaben/Verantwortung mehr. Das kann nicht sein und ist eine Ungerechtigkeit, die beseitigt werden muss. Der Arbeitgeber kann sich hier auch nicht aus der Verantwortung ziehen, indem damit argumentiert wird, man könne sich ja bei der Bundesagentur für Arbeit bewerben. Aus diversen Gründen haben sich bestimmte Leute bewusst für die Stadt entschieden. Zudem muss auch erst bei der BA die Stelle frei sein, die man ausüben möchte.
Image
Leider hat das Jobcenter in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Kommunikation nach außen nicht den "besten" Ruf. Hier wird von JC t. a. h. schon einiges getan, um das Image "aufzupolieren", jedoch muss man auch ausgewogen vorgehen und aufpassen, dass der arbeitenden Bevölkerung, die durch ihre Steuergelder die Dienstleistungen des JC finanzieren, nicht "vor dem Kopf" gestoßen wird. Auch das ist für den "sozialen Frieden" in unserer Gesellschaft wichtig!
Karriere/Weiterbildung
Die Karrieremöglichkeiten sind außer einer Tätigkeit mit Mitarbeiterführung sehr begrenzt. Es könnten z. B. mehr "kleine" und "große" Fachexpertenstellen eingeführt werden. Angesichts immer komplexer werdenden Aufgabenanforderungen, wäre dies ein Schritt in die richtige Richtung. Die Übernahme von "Sonderaufgaben" und "tätigkeitsübergreifenden" Tätigkeiten wird nicht hinreichend gewürdigt, primär weil Stadtmitarbeiter:innen - anders als die Kolleg:innen von der BA - keine Gehaltszulage erhalten. Allgemein besteht der Eindruck, dass die Karriereförderung sehr an die BA angelehnt ist.