Finger weg vom Job im Diakonie-Subunternehmen: Schlecht bezahlt, schlecht behandelt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist warm, es regnet nicht rein.
Die Kündigungsfristen sind sehr kurz, das werde ich nutzen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter wieder in den Tarifvertrag Diakonie holen, die Arbeit als (mindestens) 35-h-Stelle anerkennen, die Küchen angemessen ausstatten
Arbeitsatmosphäre
Servicemitarbeiter sind offensichtlich Mitarbeiter 3. Klasse und kommen noch nach Leasing-Kräften, es gibt eine deutliche Abgrenzung der "echten" Mitarbeiter mit Vertrag bei der Diakonie und den in ein scheinbar selbständiges Subunternehmen ausgelagerten Servicekräften. Die Ausstattung mit den einfachsten und notwendigsten Basisartikeln ist mMn desaströs. Wenn die wichtigsten Maschinen ausfallen, werden Monteure nur regulär bestellt (um Kosten zu sparen?), nicht als Notfall, der es ist. Man wird bei Mangel auch an preiswerter Ausstattung, darauf verwiesen, doch bitte zu improvisieren, was bei der angespannten Zeitvorgabe diese noch einmal unereichbarer macht. Unternehmerisches Risiko wird hiermit an die schwächste (weil ausgelagerte) Gruppe und die im Haus am schlechtesten bezahlte "outgesourcet". Die Stimmung in der Belegschaft ist entsprechend. Einige Servicekräfte haben eine Abteilung, in der sie nicht mehr arbeiten, weil der Umgang mit ihnen dort im Rahmen dessen war, was man unter professionellem Umgang nicht mehr bezeichnen kann.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen Service und Pflege ist reine Glückssache.
Man erfragt sich die wichtigen Informationen halt so zusammen (wer hat Diabetes/ Unverträglichkeiten/ Dysphagie). Wenn man Glück hat, bekommt man keine pampige Antwort ("Bin ich ich jetzt auch noch für die Küche zuständig?"), sondern bekommt substantielle Antworten. Das gefährdet u.U. das Bewohnerwohl.
Kollegenzusammenhalt
Nicht vorhanden: pampige Antworten, jeder macht "seins", Diebstähle untereinander.
Oder sind mit "Kollegen" auch die von Pflege, Betreuung usw. gedacht? Weil die ja in einer anderen Firma als die ausgelagerten Servicekräfte arbeiten. Und viele bestehen auch darauf, fühlen sich als was Besseres. Also kein Zusammenhalt, egal, ob intra- oder interkollegial. Es gibt zum Glück einzelne Ausnahmen.
Work-Life-Balance
Der Teamleiter bemüht sich um gute Dienstpläne. Leider hilft das nicht, wenn die Arbeit so berechnet ist, dass sie in der Dienstzeit nicht zu schaffen ist, und zwar von keinem Mitarbeiter, weil gerne auf "individuelle" Schwächen verwiesen wird, aber die Arbeit mMn ist so angelegt, dass sie nur geschafft werden kann, wenn man die Bewohner nicht mehr individuell behandelt und auf deren Wünsche eingeht. Bestimmte Schichten sind aber auch dann nicht zu schaffen. Es leiden die Servicekräfte und die Bewohner, wenn individuelle Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner im Endeffekt unbezahlte Mehrarbeit bedeuten.
Vorgesetztenverhalten
Der Teamleiter der ausgelagerten Firma ist bemüht, kann sich aber offensichtlich nicht so durchsetzen (Gegen die Leitung der Mutterfirma?), dass substantielle Veränderungen möglich sind.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist zwischen den Abteilungen sehr unterschiedlich aufgeteilt. In manchen Abteilungen hat man immer später Dienstschluss als in anderen. In allen Abteilungen ist man durch die sehr gespannte Zeitvorgabe nicht in der Lage, auch mal individuell etwas anzubieten, man hetzt immer nur der Uhr hinterher. Die zustehenden Pause kann fast nie genommen werden.
Gleichberechtigung
Geht allen gleich schlecht.
Umgang mit älteren Kollegen
Geht allen gleich schlecht.
Arbeitsbedingungen
Man ist der Prellbock zwischen Pflege, Betreuung, Bewohnern und Angehörigen, für alle ist man der erste Ansprechpartner für Beschwerden und muss diese noch neben der eigenen Arbeit irgendwie managen. Von einem Betriebsrat habe ich noch nichts gehört und gesehen. 30 Stunden werden bezahlt, keiner geht unter 35 bis 40 Stunden raus, aber ist ja "individuell, wie man es (nicht) schafft, eine systemische Fehlkalkulation der Arbeitszeit wird von Arbeitgeberseite verneint. Dienstkleidung (in diesem Bereich wichtig), wird nur in Form von 2-3 Poloshirts gestellt, ist aber vom hausinternen Reinigungssystem ausgeschlossen und muss selbst gereinigt werden. Diensthosen oder wenigstens Schürzen gibt es nur in Form von bei der Arbeit hinderlichen ganz dünnen Plastikschürzen. Die Personaltoilette ist oft abgeschlossen und Servicemitarbeiter bekommen keinen eigenen Schlüssel, die Pflege hat oft keine Zeit dafür und gibt ihren Schlüssel auch nicht heraus. Auch für andere wichtige Bereiche gibt es keine eigenen Schlüssel, obwohl ja eigentlich genau dafür ein Führungszeugnis vorgelegt werden musste.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterste Tarife Dehoga: Kein Wochenend-/ Feiertagszuschlag, kein Weihnachts-/ Urlaubsgeld, nur 25 Tage Urlaub (WTF?)
Für die Gehaltsabrechnungen muss man sich eine Drucker anschaffen, die bekommt man nur nach einem komplizierten Log-In. Ich warte immer noch auf meine Zugangsdaten, d.h. ich habe nach mehreren Monaten noch keine einzige Gehaltsabrechnung gesehen. Beziehungsweise mir selbst ausdrucken dürfen.
Karriere/Weiterbildung
Keine vorhanden.