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Karlsruher 
Institut 
für 
Technologie 
(KIT)
Bewertung

interessanter Arbeitgeber, aber Umstellungsprobleme und abnehmende Attraktivität gegenüber der Industrie

2,3
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Karlsruher Institut für Technologie KIT in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

sehr interessantes und internationales Forschungsumfeld, Möglichkeit zur Gleitzeit für viele Mitarbeiter, ein innovativer Ansatz in der deutschen Forschungs- und Bildungslandschaft

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mangelnder Ehrgeiz, eine "Elite-Universität" bzw. -forschungseinrichtung sein zu wollen, die Umsetzung der Fusion von TU Karlsruhe und Kernforschungszentrum, mangelnde Behandlung des Personals (Arbeitsverdichtung für die Verwaltung durch Outsourcing und Einsparungen), befristete Verträge (sowohl Forschung als auch Verwaltung), die Aufgabe bzw. Vernachlässigung der Kompetenz im Betrieb kerntechnischer Anlagen bzw. im Strahlenschutz, die noch ausbaufähige Kooperation mit der Wirtschaft sowie bei der Einwerbung von Drittmitteln

Verbesserungsvorschläge

ausgewogene Mittelverteilung zwischen Forschung und Verwaltung, Reduzierung der Zeitverträge, Förderung leistungsbezogener Komponenten, Qualifizierung des Managements angesichts der Größe und Komplexität der Einrichtung, Wertschätzung und Entwicklungschancen für jeden Mitarbeiter (auch für Männer oder Ältere trotz des berechtigten Anliegens der Frauenförderung), mehr Drittmittel aus der Industrie einwerben, Fusion umsetzen und Synergieeffekte nutzen, vorhandene Tarifstruktur des TV-L weiterentwickeln und ausschöpfen, um gegenüber anderen Arbeitgebern und angesichts von allgemeinen Fehlentwicklungen im öffentlichen Dienst nicht zurückzufallen

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre hat durch das Outsourcing bei der Verwaltung, ineffiziente Prozesse durch Fehler bei der Fusion und bei den Einspar- bzw. Restrukturierungsbemühungen gelitten (besonders in der Verwaltung).

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt auf vergleichbarer Ebene ist sehr gut (zwischen Nord und Süd verbesserungswürdig), aber durch die Arbeitsverdichtung, den Verzicht auf sinnvolle Synergieeffekte und das teilweise unzureichende Changemanagement hat der Zusammenhalt besonders in der Verwaltung gelitten. Das aufkeimende Misstrauen gegenüber Führungskräften hat deren Arbeit erschwert und ihr Verhältnis zu ihren Vorgesetzten belastet. Mangelnde Transparenz und das Zurückhalten von Informationen auf allen Ebenen haben sich im Lauf der Jahre vor und nach der Fusion leider negativ ausgewirkt.

Work-Life-Balance

Die in vielen Bereichen mögliche Gleitzeit in Verbindung mit der hohen Lebensqualität der Region Karlsruhe begünstigen die Work-Life-Balance, zumal es im öffentlichen Dienst im Vergleich zur Wirtschaft "gemächlicher" zugeht.

Vorgesetztenverhalten

Viele Vorgesetzte wollten ihren Bereich bei der Fusion aussparen und erwarteteten nur von den anderen Veränderungsbereitschaft. Angesichts der Größe und Komplexität des KIT gibt es beim Management allgemein noch Verbesserungspotential. Schlimm sind die gebrochenen Versprechen und enttäuschten Hoffnungen bei Nichtverlängerung der viel zu häufig eingesetzen Zeitverträge sowie das Weitergeben des Reformdrucks nach unten.

Gleichberechtigung

Frauen haben nahezu fast überall gleiche Chancen, werden sogar inzwischen gegenüber Männern zunehmend bei Auswahlverfahren bevorzugt.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Mitarbeiter werden zunehmend nicht genug geschätzt und fälschlicherweise als "unflexibel" eingestuft.

Arbeitsbedingungen

Forschung / Bildung ist sehr interessant, aber durch die unzureichende Umsetzung der Fusion der Vorgängerinstitutionen und die Einsparung bei der Verwaltung und Infrastruktur zugunsten von Forschung und Lehre haben sich Arbeitsbedinguen leider über Jahre verschlechtert. Der Traum, dem MIT nachzueifern, ist an fehlenden finanziellen Mitteln und der Überforderung der Verwaltung (zugunsten der Forschung) bei den Einspar- und Restrukturierungsbemühungen stecken geblieben, Pluspunkte: interessante Aufgaben, Gleitzeit, Kantine für die Mitarbeiter usw.

Gehalt/Sozialleistungen

Noch (gerade für junge Wissenschaftler oder Berufsanfänger), aber für andere Beschäftigtengruppen oder im Vergleich zur Industrie sind Tarifverträge wie der TV-L und seine Handhabung beim KIT zunehmend weniger attraktiv. Auch bei der früher sehr attraktiven Betriebsrente (VBL) haben sich in den letzten Jahren die Bedingungen verschlechtert, so dass zusätzliche individuelle Bemühungen zur privaten Altersvorsorge (über VBL und den Erwerb von Wohneigentum hinaus) angeraten sind. Negativ im Vergleich zum BAT oder Beamtenrecht fällt die Benachteiligung von Familien bzw. Eltern mit mehreren Kindern auf (sowohl auf Ebene der Gesetzgebung als auch in der Tarifstruktur des öffentlichen Dienstes für Neueinstellungen).

Image

Das Image ist besser als die tatsächliche Lage (auch angesichts des guten Rufs der Vorgängerinstitutionen wie der TU Karlsruhe und des Kernforschungszentrums), aber sowohl die allgemeine Entwicklung des öffentlichen Dienstes als hausgemachte Probleme des KIT bei der Fusion oder den Einsparbemühungen haben die Arbeitsbelastung in der Verwaltung erhöht. Leider wurden durch die Fusion mögliche Snergieeffekte nur ungenügend genutzt. Sowohl der Umgang mit älteren Mitarbeitern als auch die gutgemeinte, aber nicht zielführende Benachteiligung von männlichen Mitarbeitern gegenüber weiblichen Kolleginnen beeinflussen Karrierechancen. Der Vergleich mit anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes bestätigt, dass die Berufschancen von Männern, Inländern und älteren Arbeitnehmern zugunsten "flexibler" jüngerer und internationalerer Arbeitnehmer, von Frauen und "Minderheiten" abnehmen. Die persönliche Qualifikation oder Arbeitsleistung verliert gegenüber allgemeinen Überlegung an Gewicht. Political correctness behindert die Forschung und das Finden praktikabler Lösungen in der Verwaltung und führt dazu, das die eigene Vergangenheit im Campus Nord als Kernforschungszentrum verdrängt, kleingeredet oder verschwiegen wird. Das größte Ärgernis ist die (Ketten-)Befristung von Arbeitsverträgen mit allen seinen negativen Folgen für die Familienplanung, die weitere berufliche Karriere und die Work-Life-Balance. Das KIT verspricht sehr viel und bietet auch eine ganze Menge, aber nicht für alle Mitarbeiter und vermehrt wurden im Zuge der Einsparungen Zusagen auf ein Mal nicht mehr eingehalten. Ferner fällt leider auf, das das Engagement beim Anbieten von Ausbildungsplätzen zurückgeht und die Tarifstruktur des TV-L sowie seine Handhabung immer öfter mit anderen Bereichen (wie der Industrie) nicht mehr mithalten können.

Karriere/Weiterbildung

Die Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten hängen von der finanziellen Lage des KIT und vor allem vom jeweiligen Vorgesetzten und Bereich ab. Bei der Forschung sind sie für die gut, die eine Festanstellung erhalten, während sie in der Verwaltung sich verschlechtert haben.


Kommunikation

Interessante Aufgaben

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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