Mitarbeiter tragen die Lasten des Systems
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hohe Anforderungen und eine steile Lernkurve. Viel Verantwortung schon von Beginn an. Sehr gutes Gehalt und Firmenwagen zur privaten Nutzung. Ein guter Punkt im Lebenslauf sofern man 2-3 Jahre durchhält.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu hoher Druck und Arbeitsbelastung. Permanente Verfügbarkeit wird verlangt (auch Samstag Nacht um 3:00 Uhr früh) und es wird keine Jobsicherheit gegeben (leitender Angestellter ohne Kündigungsschutz). Bei jedem kleinsten Fehler kann daher die Kündigung drohen. Keine Work-Life Balance. Als Bereichsleiter lebt man für Aldi und vernachlässigt dadurch Freundschaften, Freizeit und Hobbys.
Fragliche Feedbackkultur: Feedback nur von Vorgesetztem nach unten, meist nur Feedback zu Dingen die nicht gut laufen -> "Wenn man kein Feedback bekommt, ist alles gut"
Umgang mit älteren Mitarbeitern muss besser werden.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte mehr auf die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen achten und diese in den Mittelpunkt stellen (neben dem Kunden natürlich). Teilweise wird der durch Zielsetzungen entstehende Druck einfach nach unten weitergegeben.
Es sollte ein Betriebsrat eingeführt werden. Zum einen um den Mitarbeitern eine Stimme zu geben, zum anderen um ein Zeichen zu setzen, dass der Mitarbeiter dem Konzern wichtig ist.
Eine offene Feedback Kultur muss gelebt werden.
Die Mitarbeiter müssen Vertrauen und Sicherheit zurückgewinnen. Was bringt es einen Vertrauensanwalt zu haben, wenn viele Mitarbeiter Angst haben diesen zu kontaktieren, weil zu viel Misstrauen besteht?
Arbeitsatmosphäre
Durchaus starker Zusammenhalt in den Filialen und im Team der Bereichsleiter. Hoher Druck führt aber auch zu großem Konfliktpotenziel
Kommunikation
Die Unternehmenskommunikation ist in Ordnung. Kommunikationsmedien sind teilweise etwas veraltet (z.B. Nutzung von Fax ist Alltag)
Kollegenzusammenhalt
Es kommt ganz auf die Kollegen an. Da die Aufstiegschancen unter Regionalbereichsleitern begrenzt sind, kann es zu Konkurrenzkämpfen kommen. Generell ist aber der Zusammenhalt durchaus gegeben.
Work-Life-Balance
Schon im Einstellungsgespräch wurde klargemacht, dass es diesen Begriff in der Welt von Aldi Süd nicht gibt
Vorgesetztenverhalten
Diskussionen zu Maßnahmen und deren Anwendbarkeit auf verschieden strukturierte Filialen wurden nicht zugelassen. Teils unerreichbar hohe Zielsetzungen. Keine Vergleichbarkeit in der Kennzahlenplanung zwischen Filialen
Interessante Aufgaben
Sehr vielfältige und abwechslungsreiche Arbeit mit viel Verantwortung - aber auch enormer Leistungsdruck
Gleichberechtigung
Mitarbeiter werden danach ausgewählt, wie sie in das Aldi System passen.
Umgang mit älteren Kollegen
Teilweise wird dafür gesorgt, dass ältere Filialmitarbeiter gehen. Meist ist der Grund, dass körperliche Arbeit nicht mehr in entsprechender Geschwindigkeit ausgeführt werden kann.
Arbeitsbedingungen
Die Hilfsmittel, die für die Arbeit benötigt werden sind meist auf einem guten Stand. Hierfür ist maßgeblich der entsprechende Regionalverkaufsleiter verantwortlich
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aldi Süd prägt ein gutes Umweltbewusstsein. Auch lokale und regionale Händler werden teilweise gelistet.
Gehalt/Sozialleistungen
Viel Gehalt für viel Arbeit und Druck. Das Gehalt ist überdurchschnittlich hoch. Vermutlich soll sich der Arbeitnehmer an einen hohen Lebensstandard gewöhnen, den er bei einem Jobwechsel oder einer Kündigung verlieren würde. Dadurch lässt sich der Arbeitnehmer natürlich zu Mehrarbeit antreiben.
Image
Aldi Süd hat verglichen zu anderen Discountern ein durchaus gutes Image. Der Konzern versteht sich darauf negative Stimmen von Innen nicht nach außen zu lassen. Die Produkte sind qualitativ wirklich gut und günstig, leider funktioniert das System nur zu Lasten der Mitarbeiter.
Karriere/Weiterbildung
Filialmitarbeiter können "nur" bis zum Filialleiter aufsteigen. Danach ist Schluss. Regionalverkaufsleiter steigen über dem Filialleiter ein, nur die wenigsten schaffen allerdings den nächsten Schritt. Dafür muss man mindestens 4 Jahre einen Bereich leiten und sich dann nochmal 2 Jahre als Regionalverkaufsleiter im Ausland beweisen. Hat man es allerdings geschafft, gilt bei Aldi: Je höher man kommt desto mehr verdient man und desto weniger muss man arbeiten.
Weiterbildungen werden eher selten angeboten. Man bildet sich aber aufgrund der komplexen und vielfältigen Aufgaben selbstständig weiter