Der Absturz des hochgelobten Arbeitgebers....
Arbeitsatmosphäre
Druck, Druck und nochmal Druck. Alles zählt mehr als der Mitarbeiter.
Kommunikation
Es wird versucht daran zu arbeiten, bis jetzt klappt es meiner Ansicht nach nicht. Kommunikation zwischen Lager und Verkauf ist unterirdisch. Kommunikation zwischen den Mitarbeitern einer Filiale ist schwer zu bewerten. In den Filialen in denen ich gearbeitet habe wurde man von den Führungspersonen von obenherab behandelt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, allerdings sind diese selten.
Kollegenzusammenhalt
Ein schwer zu bewertender Punkt. Der Zusammenhalt zwischen Mitarbeiter und Filialleiter ist sehr selten gut. Die Führungsebene setzt alles daran bei Vorgesetzten gut dazustehen. Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen hingegen ist größtenteils sehr gut. Schwarze Schafe gibt es überall, aber im Großen und Ganzen stehen die Kollegen hinter einem. Natürlich ist es von Filiale zu Filiale unterschiedlich. In meiner letzten Filiale war der Zusammenhalt wirklich erstklassig. So macht die Arbeit Spaß.
Work-Life-Balance
Durch Teilzeitarbeit denkt man, man hätte auch dementsprechend Freizeit. Falsch gedacht. Überstunden stehen an der Tagesordnung, und zwar nicht nur ein paar. Ich hatte 3 Jahre lang pro Monat etwa 80 Überstunden und das bei einem Vertrag mit 27 Stunden/Woche. Man sollte ständig erreichbar sein um einspringen zu können, da immer die gleichen Personen krank sind. Springt man nicht ein oder ist nicht erreichbar wird sofort alles schlecht geredet. Dies erfährt man aber nicht direkt, es wird hintenherum geredet. Früher anfangen und länger bleiben wird als selbstverständlich angesehen.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetztenverhalten ist meist unterirdisch. Natürlich bekommen auch die Vorgesetzten von deren Vorgesetzten sehr viel Druck. Dies ist für mich allerdings kein Grund die eigenen Mitarbeiter wie einen Fußabtreter zu behandeln. Egal wie sehr man sich anstrengt, wie sehr man sich den A**** aufreißt und dies jahrelang man wird trotzdem bei der nächsten Gelegenheit fallen gelassen. Eigene Meinung ist in dieser Firma nicht erwünscht auch wenn es immer anders dargestellt wird. Mitarbeiter die mitdenken und Veränderungsvorschläge bringen sind anstrengend und werden in verschiedensten Filialen herumgeschoben bis man freiwillig geht. Man bekommt immer wieder gesagt jeder von uns ist leicht zu ersetzen. Ein Lob oder ein Dankeschön bekommt man nie zu hören. Alles wird als selbstverständlich angesehen. Wenn man sich für diese Firma kaputt arbeitet bekommt man nur noch zusätzlich einen A****tritt.
Interessante Aufgaben
Es gibt durchaus auch interessante Aufgaben, wenn man sie auch mal machen dürfte. Ist man als einfacher Verkäufer angestellt kann der Arbeitsalltag schnell eintönig werden. Man bekommt nicht das nötige Vertrauen der Vorgesetzten um auch etwas anspruchsvollere Aufgaben erledigen zu dürfen.
Gleichberechtigung
Im allgemeinen haben es Männer sehr viel leichter in dieser Firma. Natürlich gibt es wie überall auch Ausnahmen, jedoch sehr selten. Es kommt natürlich immer auch auf den Vorgesetzten an. Frauen haben die schlechteren Aufstiegschancen, denn sie könnten ja vielleicht irgendwann schwanger werden. Auch Bewerber die aus dem Ausland kommen haben es sehr sehr schwer überhaupt genommen zu werden.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist sehr unterschiedlich. Ich habe es erlebt, dass ältere Kollegen sehr geschätzt wurden. Es kam aber auch vor, dass sie nur in die Kasse abgeschoben wurden.
Arbeitsbedingungen
Das PC System arbeitet sehr langsam und stürzt regelmäßig ab. Die Sozialräume sind alles in allem ganz gut. Küche ausgestattet mit allem was man für die Pause brauchen könnte (Ofen, Mikrowelle, Herdplatte, Kaffeemaschine, etc.). MDE aus dem letzten Jahrhundert, hat sehr viele Fehler. Diese Geräte sind in anderen Firmen viel moderner. Beleuchtung ist in den neuen Filialen sehr angenehm. Große Neubauten haben viele Fenster, so kommt viel natürliches Licht in die Filialen. Jedoch sind selbst Neubauten sehr wenig durchdacht. Schimmlige Wand nach nur einem halben Jahr. Decke der Tiefkühlzelle angefroren und Lüftung vereist, somit ständig Alarm und Handwerker. Tiefkühlschränke schlecht einzuräumen und Türen schließen nicht richtig, dementsprechend schnell vereisen sie. Treppe des Lieferanteneingang überschwemmt, da Gulli zu klein, so drückt das Regenwasser unter der Tür durch. Viele weitere Kleinigkeiten. Alles in allem finde ich persönlich die Alten Filialen schöner. Was das Computersystem angeht besteht großer Nachholbedarf. Positiv ist, dass Wasser und Obst kostenlos zu Verfügung steht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aldi versucht sich Umweltbewusst zu verkaufen. In Wahrheit ist das komplett gelogen. Mit Tierhaltung werben, trotzdem zu 90% Fleisch mit der schlechtesten Haltungsstufe zu verkaufen. Die Solarzellen am Dach decken nur einen winzigen Teil des Strombedarfs ab. Bei nachhaltigen Produkten und Ideen ist Aldi ganz hinten dran.
Gehalt/Sozialleistungen
In punkto Gehalt kann man nicht großartig meckern. Man wir gut bezahlt und erhält Urlaubs und Weihnachtsgeld. Dass Aldi in der Einzelhandelsbranche am Besten zahlt war früher so, die Mitbewerber haben aber nachgezogen.
Karriere/Weiterbildung
Aldi wirbt mit einer flachen Hierarchie und guten Aufstiegsmöglichkeiten. In Wirklichkeit hat Aldi eine sehr steile Hierarchie. Um Aufzusteigen braucht man einen sehr langen Atem und wird meist nur hingehalten. Die Position des Filialführungsnachwuchs ist reine Hinhaltetaktik. So hat man eine relativ günstige Arbeitskraft da z.B. der Spätöffnungszuschlag wegfällt. Als Azubi hat man mittlerweile doch mehrere Schulungen, inwieweit diese nützlich sind kann ich nicht beurteilen, bei mir gab es sie noch nicht. Will man Karriere machen geht man besser nicht zum Aldi, die Chancen stehen schlecht.