Du lebst nicht für ALDI, dann musst du eben gehen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Stellung eines Firmenwagens, gute Bezahlung, die Filialmitarbeitermentalität.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ungerechtigkeit und Druck. Managementinkompetenz.
Verbesserungsvorschläge
Die Bewertung von RVL-Trainees sollte lediglich den Filialleiter bzw. Mitarbeiter vorbehalten sein. Aber in der Regel beurteilt auch der Mentor (gleichraniger RVL-Kollege), der/die ja einen drifftigen Grund hat Neulinge schlecht zu bewerten.
Arbeitsatmosphäre
Die Filialmitarbeiter sind wahre Helden, aber diese werden vom mittleren Management stark unter Druck gesetzt. In meiner Filialzeit während meiner RVL-Traineezeit hatte ich sehr viel Spaß bei der Arbeit, solang nicht der zuständige Regionalverkaufsleiter zur Kontrolle vorbei kam. Dann änderte sich die Atmosphäre schlagartig. Und schnell wurde versucht, die Filiale blitzblank zu räumen.
Kommunikation
Innerhalb der Filiale ist eine sehr gute Kommunikation vorhanden. Aber der Austausch auf Regionalverkaufsleiterebene erfolgt sehr spärlich. Warum? Ganz einfach. Wenn man dem eigenem Mentor etwas privates (eigene Erfahrungen in vorherigen Jobs) erzählt, dann erwartet man ja nicht an genau diese Sache im Gespräch vom Vorgesetzten vorgeworfen zu bekommen. Das ist eine Unverschämtheit und ein großer Vertrauensbruch. Seit dem ersten Vorfall habe ich mich nicht mehr mit meinen RVL-Kollegen wirklich privat ausgetauscht, nur noch beruflich. Anders war es mit den Filialmitarbeitern und Filialleitern. Denen konnte man wirklich alles anvertrauen und die fallen einem dann nicht in den Rücken.
Kollegenzusammenhalt
Also hier muss ich auf Filialebene ein Lob aussprechen. Dort ist man ein echtes Team. Auf RVL-Ebene würde ich einen Kollegenzusammenhalt verneinen. Dort ist es harter Wettbewerb.
Work-Life-Balance
Ich finde, dass man die Arbeit als RVL-Trainee in 50 Stunden/ Woche gut schaffen kann. Aber wenn man dann vom eigenen Mentor (gleichrangige RVL-Ebene) die Empfehlung erhält, von 06:00 bis 22:00 Uhr in der Filiale zu arbeiten, dann finde ich das manipulativ. Und dann sollte ich noch die Zeiten im PC so anpassen, damit es nicht zu arbeitsrechtlichen Verstößen kommt. Dann hatte man plötzlich im Stundenplan (Zeiterfassung) pro forma 6 Stunden Pause dazwischen. Und als das obere Management zu Besuch kam und das gesehen hat, hat das auch keinen interessiert. Vielen Dank!
Vorgesetztenverhalten
Also es gab auch Führungsnachwuchskräfte(RVL-Trainees), die einen schweren Autounfall hatten. Da ist zum Glück nichts passiert, aber der Firmenwagen war hin. Hallo? Das hätte beim Unfall schlimm ausgehen können? Aber wie wurde damit umgegangen? Es wurde ein neuer Firmenwagen gestellt, sodass man am nächsten Tag schön weiterarbeiten konnte. Und die ganze Sache wurde beim nächsten Meeting vom Kollegium (RVL-Besprechung) stillschweigend einfach unter den Tisch gekehrt. Aber konsequent und leistungsorientiert arbeiten, das kann die Führungsebene.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren unterschiedlich abwechslungsreich.
Gleichberechtigung
Es gab in meiner Regionalgesellschaft vergleichsweise viele RVL-Kolleginnen.
Umgang mit älteren Kollegen
Aufgrund der hohen Fluktuation liegt das Durchschnittsalter bei 25-35 Jahren. Bei den Filialleitern ist sehr gemischt.
Arbeitsbedingungen
Also in der Filiale gab es einige Neuerungen und in der Zentrale ist auch soweit alles da. Der eigene Firmenlaptop war sowas von langsam. Da gibt es Luft nach oben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
ALDI Süd kopperiert mit Tafeln und setzt auf gute Umweltwerte (CO2-Reduktion, Solarenergie etc.). Was das Sozialbewusstsein im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern angeht, da ist eine dramatische Verbesserung erforderlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist für Absolventen überdurchschnittlich gut. Aber wenn es mit den Bedingungen vergleicht, sind 66.000+Firmenwagen nicht mehr so ausschlaggebend.
Image
Das Unternehmen sollte wirklich mal zu seinen Werten stehen: Leistungsorientierung und Konsequenz.
Außerdem: Es interessiert eigentlich nur wenige Menschen, wenn 3 faule Bananen im Sommer in der Kiste liegen, aber sonst alles frisch ist. Dafür muss man die Filialmitarbeiter und RVL-Traineess nicht tadeln und dann über ein Obst-/Gemüsebeauftragten nachdenken.
Karriere/Weiterbildung
Also früher war es attraktiver, aber mittlerweile wird/wurde die Managementebene (Prokuristenebene) stark abgebaut. Waren es pro Regionalgesellschaft mal 8 Prokuristen, sind es aktuell und in Zukunft nur noch 3-4. Dann müssen auch die RVLs länger auf ihren Positionen verharren. Leistung hat dann erst nach 4-6 Jahren eine Relevanz für die eigene Karriere. Aber wer will denn 5 Jahre oder länger auf dem eigentlichen Karrieresprungbrett (RVL-Position) verbringen. Das ist nicht sehr wertschätzend. Die Fluktuation ist recht hoch und es liegt bestimmt nicht an den Qualifikation der Führungskräfte.