Eigentlich sehr guter Arbeitgeber in einer schweren Identitätskrise
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist ein solider Arbeitgeber in einer krisensicheren Branche.
Gute Leistung wird anerkannt und auch belohnt.
Trotz aller negativen Punkte würde ich dieses Unternehmen als meinen bislang besten Arbeitgeber bezeichnen. Umso trauriger sind die weiter wachsenden Contras.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Abgesehen von den bisher genannten Kritikpunkten wird teilweise dem Wettbewerb blind hinterhergerannt. Manche Entscheidungen verwirren und lassen eine klare Linie, ein vernünftiges Konzept vermissen.
Genau Beispiele spare ich mir, um die dreckige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit zu waschen.
Am schwersten wiegt für mich aber die zerstörte Sicherheit für den Arbeitnehmer.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen muss sich teilweise zu den alten Stärken und Tugenden zurückbesinnen.
Früher wurde sich damit gerühmt, dass man in dieser Firma noch ohne eigenem Verschulden bedenkenlos das Rentenalter erreichen konnte. Heutzutage sehnt man sich nach dieser Sicherheit, obwohl man Rund um die Uhr das ganze Jahr lang sein Bestes gibt.
Das ist einfach nur schade..
Arbeitsatmosphäre
Die zentral getroffenen Entscheidungen der letzten Jahre erzeugen leider eine große Unsicherheit und Angst um die eigene Arbeitsstelle in jedem Unternehmenszweig. Das drückt stark auf die Atmosphäre.
Kommunikation
Die Kommunikation von Entscheidungen und Informationen erfolgt teilweise sehr kurzfristig und erscheint schlecht nachvollziehbar. Durch verschiedene Kanäle, wie z. B. eine App für Mitarbeiter, wird hier versucht eine Besserung herbeizuführen, aber es bleibt für den Mitarbeiter immer das maue Gefühl, die nächste noch verschlossen gehaltene Hiobsbotschaft wartet schon.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist sehr gut. Das hängt natürlich stark von den jeweiligen Kollegen ab, aber in meinem Umfeld gibt es kaum Grund zu klagen.
Allerdings führt der enorme Druck, der von der Unternehmensleitung ausgeübt wird, zu verstärktem Ressortdenken und erschwert die Zusammenarbeit so leider eher.
Work-Life-Balance
Die regelmäßige Arbeitszeit wird gut eingehalten, Arbeitsfrei und Urlaube sind gut planbar. Es wird sich immer um eine zufriedenstellende Lösung bemüht.
Allerdings heißt Einzelhandel auch, dass nie geschlafen oder der ganze Betrieb Mal für einen Zeitraum heruntergefahren wird.
Vorgesetztenverhalten
Hängt natürlich stark vom jeweiligen Chef ab. Leider neigen die Vorgesetzten durch teilweise unrealistisch ambitionierte Ziele dazu, diesen Druck mitunter ungefiltert an den Mitarbeiter weiterzugeben. Aber Bemühungen um Zufriedenheit und Kritikfähigkeit kann man hier unter anderem positiv hervorheben.
Interessante Aufgaben
Irgendwo bleibt der Kern der Arbeit selbstverständlich Routine. Durch immer neue Vorgaben, vertriebene Produkte und einen sich wandelnden Markt wird man aber regelmäßig vor neue spannende Herausforderung gestellt.
Langeweile ist hier nicht zu finden.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird gelebt. Gab es früher noch recht altertümliche Regelungen z. B. in Sachen Tattoos/Piercings, ist das Unternehmen heutzutage sehr um Offenheit bemüht. Die Herkunft spielt keine Rolle, die Arbeitsqualität zählt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll und es kann nicht jedem Mitarbeiter in einem höheren Alter eine Art Schonarbeitsplatz geboten werden, aber es wird i. d. R. fair mit den Menschen umgegangen und bei der Leistung auch kein Wunder erwartet.
Arbeitsbedingungen
Das Unternehmen versucht vor allem im EDV-Bereich Versäumnisse gutzumachen und endlich auf der Höhe der Zeit anzukommen. Dafür wird extrem viel Geld in die Hand genommen.
Hier wurde zu lange geschlafen.
Ansonsten lässt sich über die Bedingungen aber nicht besonders meckern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf die Umwelt wird geachtet. Ressourcen sparen heißt ja auch Geld sparen.
Aber mein größter Kritikpunkt an dem Unternehmen: das Sozialbewusstsein steckt in einer schweren Krise. Mit verschiedenen Kampagnen möchte man die Mitarbeiter zufriedenstellen, man vergisst dabei allerdings das Wichtigste.
Der Mensch strebt nach Sicherheit im Leben. Die Firma ist aber einem blinden Optimierungswahn verfallen und setzt seit wenigen Jahren reihenweise Mitarbeiter auf die Straße. Abteilungen und ganze Gesellschaften werden eingespart. Besonders in Zeiten, in denen die Wirtschaft am Boden liegt und der Mitarbeiter kaum eine adäquate neue Beschäftigung finden kann vermisse ich hier die soziale Verantwortung einer gesunden Firma.
Das alles passiert mit einer hohen Schlagzahl und ohne ein klares Wort der Unternehmensführung, wohin genau der Weg führen soll. Niemand ist sich mehr seiner eigenen Zukunft sicher. Es macht den Mitarbeitern Angst und bereitet Unwohlsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist fast ausnahmslos vorbildlich. Allerdings muss hier noch eine Gleichbehandlung aller Mitarbeiter unabhängig der regionalen Lage geschaffen werden.
Image
In meinem persönlichen Umfeld ist das Image sehr gut. ALDI Süd gilt als sicherer und fairer Arbeitgeber.
Karriere/Weiterbildung
Fleiß, hohes Arbeitstempo, Zuverlässigkeit und die vielen anderen Tugenden werden hier belohnt. Auch Quereinsteiger können hier in einem gewissen Rahmen Karriere machen.