Gut, aber ausbaufähig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man unterstützt sich gegenseitig, niemand wird - zumindest innerhalb des Teams - hängen gelassen. Hat man Kummer, findet sich mindestens ein offenes Ohr.
Arbeitszeiten sind sehr flexibel. Natürlich ist Arbeit in der Kernzeit (9-18) am liebsten gesehen, aber mit vorheriger Absprache sind auch Abweichungen davon möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenig Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Es gibt höchstens eine "Das habt ihr toll gemacht"-Mail (gleicht einem feuchten Händedruck), von Weihnachtsgeldern, Bonuszahlungen etc. fehlt jede Spur. Bei gleichzeitiger Kommunikation von Umsatzwachstum und Profiten hinterlässt das einen bitteren Beigeschmack.
Verbesserungsvorschläge
Anstatt die Xte digitale Sozialleistung einzuführen, was zwar löblich, aber mitunter zu viel ist, geht lieber auf den individuellen MA und dessen Förderung ein.
Mehr Team-Building Maßnahmen. Ein halbjährliches Standortfrühstück, zu dem die MA am besten das Essen noch selbst mitbringen, ist kein Grund zu feiern, dies ist woanders wöchentlicher Standard.
Arbeitsatmosphäre
Homeoffice ist an 5/5 Tagen möglich, aber man kann natürlich auch ins Büro. Mitunter stressige Phasen, die sich durch Fachkräftemangel leider immer mehr häuften.
Kommunikation
Von "oben" wurde vieles schön geredet, negative Dinge lieber unter den Tisch fallen gelassen. Regelmäßige Townhalls und lokale Standortmeetings geben Updates über das allgemeine Geschehen.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des Teams wird zusammengehalten und sich gegenseitig unterstützt. Darüber hinaus gibt es ein "die" und "wir" und man geht lieber getrennte Wege, obwohl dies nicht so sein müsste. Es gibt leider auch einzelne Kolleg*innen, denen ihr Ego wichtiger ist, als harmonisches Zusammenarbeiten.
Work-Life-Balance
Das branchentypische "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" im Vertrag ist eigentlich schon alles, was man wissen muss. Extern wird aber mit einer gesunde Work-Life-Balance geworben, die Realität sieht anders aus und Kollegen, die ihr gutes Recht auf pünktlichen Feierabend nutzen, werden von anderen als "unkollegial" beäugt.
Fragt man nach Ausgleich für die ÜS muss man sich erst einmal rechtfertigen.
Vorgesetztenverhalten
Wenn man die richtige Person erwischt, alles super. Regelmäßige Feedbacks in beide Richtungen funktionierten gut. Auch wenn es manchmal an den "größeren Gefügen" scheitert, aber dafür kann die VG-Person nichts. Ich habe aber auch schon von Kolleg*innen gehört, die von ihren VGs zum Weinen gebracht wurden, weil sie so unter Druck gesetzt wurden. Ist aber eher der Einzelfall.
Interessante Aufgaben
Manchmal "einfach nur schrubben" bis hin zu spannenden Großprojekte und Pitches etc. Um die interessanten Projekte muss man teilweise aktiv kämpfen.
Gleichberechtigung
Ich hatte nicht das Gefühl, dass jemand auf Grund seiner Herkunft/Ethnie/Geschlecht/Sexualität diskriminiert wird, wenn eher aus persönlichen Gründen. Es gibt auch eine interne DE&I-Arbeitsgruppe.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt wenige MA des "älteren Semesters", aber diese werden mit Respekt behandelt.
Arbeitsbedingungen
Manche Büros bräuchten Mal einen frischen und vor allem kreativen Anstrich (weiße und Glaswände sind vielleicht modern, aber sind doch eher steril). Aber es wird auf den Einzelnen eingegangen. Stehtische, ergonomische Mäuse etc. sind, sollte der Wunsch danach geäußert werden, i.d.R. kein Problem.
Gehalt/Sozialleistungen
Maximal Branchendurchschnitt, eine Gehaltserhöhung im Sinne des Inflationsausgleiches war nicht in Sicht. Sozialleistungen gibt es einige wie z.B. JobRad oder Edenred-Card bzw. ÖPNV-Zuschuss, sowie Mitarbeiterportal mit Rabatten.
Image
Erzähle ich Freunden und Bekannten, die in der Werbe/PR-Branche tätig sind, wo ich gearbeitet habe, ist der Name Ketchum kein Begriff. Man tut insgesamt wenig, um sich innerhalb der Branche zu vernetzen. Mitgliedschaften bei etablierten Organisationen wie GWA, Ad Girls Club usw. werden als unnötig betrachtet. Insgesamt hatte ich immer wieder das Gefühl, dass man Trends verpasst (hat), was aber auch dem HQ geschuldet ist. Interessant, da man über sich selbst "we are progress" sagt.
Karriere/Weiterbildung
An individuelle (externe) Weiterbildungen zu kommen ist sehr schwer. Intern gibt es aber viele Veranstaltungen im Rahmen der "Ketchum University", deren Teilnahme vom VG freigegeben werden muss (ist aber meist möglich).