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KIND 
GmbH 
& 
Co. 
KG
Bewertung

Eine tolle Parallelwelt in Gbw!

2,5
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei KIND GmbH & Co. KG in Großburgwedel gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Beratungskonzept ist gut, ebenso die Ausbildung. Es wird pünktlich gezahlt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Alles Zahlen: Personalnummer, FG-Nummer, Kennzahlen, Stückzahlen, Personalkosten, Umsätze, Fehlzeiten, Kunden etc. Wer sind die Menschen hinter den Zahlen? Sprechen die MA die Kunden bald mit Nummern an?

Verbesserungsvorschläge

Wer so viel Zeit des Tages, der Woche, des Monats und des Jahres, ja, seines Lebens i, Job verbringt, möchte nicht nur eine Ziffer sein und Zahlen erfüllen. Verliert nicht den menschlichen Kontakt zu denen, die persönliche Ansprechpartner für Kunden und Kollegen sind.
Würdigt angemessen die Leistungen aller MA, egal ob alt und jung, lange dabei oder Anfänger. Erkennt das Potenzial im Kerngeschäft und fördert es, die MA werden es danken. Lasst euch von der Zentrale regelmäßig in den FGen blicken und schirmt euch nicht ab. Wer vor Ort sieht, was geleistet wird, wird bürokratische Hindernisse abbauen und nicht zusätzlich in die FG delegieren. Der Blick zu den Mitbewerbern sollte nicht dazu führen bei den eigenen Herausforderungen nachzulassen, weil es dort auch nicht besser sei. Geht mit gutem Beispiel voran!

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist grundsätzlich gut, wenn auch sehr stressbehaftet. Fortwährender Personalmangel führt zu ständiger Überlastung in den FGen. Der von der Zentrale delegierte Aufwand betriebsinterner Dokumentatiomem muß neben dem alltäglichen Kundengeschäft bewältigt werden, wodurch dies oft nur am WE oder zu später Abendzeit in Ruhe erfolgen kann. Hierfür müssen bürokratisch Überstunden beantragt werden. Insgesamt alles sehr formell aber korrekt. Leider hat man, wenn man wochenlang oder monatelang alleine im FG ist, neben Anpassungen und Laufkundschaft auch Telefon und Sachfragen per schriftlichem Ticket zu klären, was regelmäßig sehr lange dauert. Bei dem Streß leidet die Gesundheit massiv, so dass Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Verspannungen alltäglich sind und einen in den Burn out treiben …

Kommunikation

Die Kommunikation erfolgt in einer Richtung von der Zentrale zum FG, jedoch umgekehrt sehr schwer. Trotz Verstämdnisses für die ebenfalls angespannte Personalsituation in der Zentrale, ist der Weg zur kurzfristigen Klärung von Fragen z.B. technischer Art viel zu bürokratisch. Es erfolgen regelmäßige Videobotschaften von ganz oben, obwohl manch persönlicher Besuch in den FGen für viele MA sicher wünschenswerter wäre und weitaus mehr Aufschluss über die Situation im Unternehmen geben würde.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt der Kollegen war stets ein Grund zu bleiben. Durch strukturelle Veränderungen und den Verlust zahlreicher langjähriger Kollegen in den letzten Jahren, die durch Springer ersetzt wurden, änderte sich auch das kollegiale Klima deutlich. Das fehlende Identifikationspotenzial führt zur stumpfen Routine, bei der Kollegialität hinderlich ist.

Work-Life-Balance

Dieser Begriff wird im Unternehmen wenig gelebt. Dies hat weniger mit den branchenüblichen Öffnungszeiten zu tun, als vielmehr mit der fehlenden Wahrnehmung an übergeordneter Stelle. Der fehlende preisliche Verkaufsdruck hat das Erfordernis hoher Stückzahlen zur Folge. Die benötigte Anpasszeit ist jedoch preisunabhängig und die Öffnungszeiten sind begrenzt. Zudem greift das Kundencenter auf die Terminplanung zu, so dass dringend benötigte Zeiten z.B. für Dokumentationen oder die Ausbildung von Azubis einfach mit Kundenterminen ohne Rücksprache mit dem FG zugelangt werden. Viele Ärzte und Behörden haben ihre Öffnungszeiten noch nicht in die Nacht- und Wochenendzeiten ausgedehnt, was mit den Arbeitszeiten schwer vereinbar ist.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten an übergeordneter Stelle ist normalerweise korrekt. Im Zuge der Kündigung traten manche Grenzen der Kompetenzen zu Tage, die im Rückblick sehr aufschlussreich waren. Konstruktive Anregungen für Veränderungen, gerade im Hinblick auf die Personalsituation und die Mittel- bis langfristige Bindung der eigenen Azubis an das Unternehmen werden nicht gewünscht. Kritikfähigkeit sucht man in der „heilen“ Parallelwelt vergebens, was auch die hohen Scores hier erklärt …

Interessante Aufgaben

Ich liebe meine Tätigkeit und meine Kunden. Von einfachen bis sehr vermögende Kunden, alles war dabei. Mit und ohne Migrationshintergrund. Die Freude der Menschen über einen Zugewinn an Lebensqualität durch Verbesserung ihrer persönlichen Situation war Antrieb und half lange Zeit über die eigene gesundheitliche Überforderung hinweg - bis es nicht mehr ging. Da jeder Handlungsschritte fest vorgegeben und auf Einhaltung kontrolliert wird kann man sich prima entfalten …

Gleichberechtigung

Die Branche wird vorwiegend durch weibliche Berufsträger geprägt. Das spiegelt sich auch in den finanziellen Rahmenbedingungen wieder. Zunehmend wurde jedoch deutlich, dass die weibliche Karriere im Unternehmen Grenzen hat, die zumeist und insbesondere für Akustiker im FG enden. Deutlich gleicher sind nicht weibliche MA, die bereits von einem führenden Mitbewerber der Optiker auf ehemalige Kollegen stoßen …

Umgang mit älteren Kollegen

Mit zunehmendem Alter und Berufserfahrung wachsen die Anforderungen an die MA, ohne dass dies umgekehrt finanziell oder verbal honoriert würde. Erst im Zuge der Kündigung hätte ich mich finanziell deutlich besser stellen können, nachdem sich viele Jahre nichts tat. Auch der respektvollere Umgang für die geleisteten Verdienste in der Vergangenheit hätte mich sicher zum Bleiben bewegt. Allein die Dankbarkeit meiner langjährigen Kunden konnte mich nicht halten.

Arbeitsbedingungen

Die FG sind autark. D.h. man ist gezwungen alles selbst zu erledigen, von Glühbirnenwechsel bis Computerinstallation, Wechselgeldbestand etc. Gerade im Hinblick auf die störanfällig Technik eine Herausforderung. Die Sitzgelegenheiten, in denen man viele Stunden des Tages, der Woche und des Jahres verbringt, fördern die Verspannungen, denn ergonomisch sind sie nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die heutige Technik macht viel möglich wenn man es als Unternehmen möchte und entsprechend investiert. Man kann aber auch Faxen, Ausdrucken, Kopieren und Schreddern … Dank der „Herausforderungen“ im Job sehn Familienangehörige in müde und abgespannte Gesichter.

Gehalt/Sozialleistungen

Wieviel möglich ist, trat erst durch die Kündigung zu Tage. Schade, dass zuvor immer abgeblockt wurde. Der Markt kennt den Wert der Fachkräfte und honoriert dies entsprechend. In Zeiten der hohen Inflation muss man sich dies Hobby leisten können.

Image

Das Image ist die Schlüsselposition des Unternehmens, das sich dieses durch Werbung gerade im Internet viel kosten lässt. Die Kunden vor Ort vermissen zunehmend Stammpersonal, da das Kerngeschäft etwas sehr persönliches darstellt. Anders sieht es bei den MAern aus, die sich als Personalnummer wahrgenommen sehen. Der Umgang zwischen der zuständigen Abteilung der Zentrale und den MAern in den FGen spiegelt zwei Parallelwelten wieder, die sich immer weiter auseinander entwickeln. Was zu Beginn der Bewerbung und Einstellung hochprofessionell wirkt, wird im Laufe der Zeit zu Gleichgültigkeit.

Karriere/Weiterbildung

Die Ausbildung der Azubis ist abhängig von den jeweiligen MA i.d.R. sehr gut, Ab einem gewissen Level der Berufserfahrung kommen außer Verkaufsschulungen leider kaum Hersteller bezogene Weiterbildungen hinzu. Der Markt entwickelt sich aber technisch weiter, so dass eine Parallelwelt entsteht, an der gerade die Stammbelegschaft nur wenig Teil hat. Weiterbildungen für junge MA werden gern angepriesen, haben aber außer erweiterten Fachkenntnissen und mehr Verantwortung für Personal und wirtschaftliche Kennzahlen keinen weiteren Einfluß auf die Karriere, das Gehalt oder sonstige Rahmenbedingungen.

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