Finger weg!!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nichts. Wie ich hörte, wurde ein Standort geschlossen. Persönlich finde ich das gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben. Es gibt leider noch so viele Dinge mehr...
Verbesserungsvorschläge
Denkt an die Pädagogik. Es geht primär um die Kinder und nicht um den nächsten Ausflug nach Sylt mit den Leitungskräften und der Geschäftsführung.
Arbeitsatmosphäre
Gibt's nicht.
Man wird durchgehend unter Druck gesetzt und bekommt eine Deadline nach der anderen um die Ohren geworfen, während man versucht, ordentliche, pädagogische Arbeit zu leisten. Laut Aussage der Leitung bestände hinsichtlich der Pädagogik nur zweitrangiges Interesse. Wow.
Kommunikation
Es gab so gut wie keine Meetings. Und wenn es eins gab, ging es darum, andere Mitarbeiten fertig zu machen oder einzuschüchtern, indem man sie vor dem Team bloß stellte und übertrieb.
Gab es eine Neuigkeit (meist war es eine Kündigung eines Teamkollegen), wurde man dazu aufgefordert, den Kindern und Eltern zu erzählen, die Person sei krank.
Kollegenzusammenhalt
Im kleinen Team ohne Leitung war der Zusammenhalt gut. Ging auch nicht anders. Bei einem Betreuungsschlüssel von 1:30 musste man sich gegenseitig unterstützen, sonst wäre der andere untergegangen.
Work-Life-Balance
Hatte über ein Jahr keinen Urlaub - aufgrund von Personalmangel. In der Zeit ist die Standortleitung fleißig in den Urlaub gefahren. Im folgenden Jahr verfielen die Tage, die nicht in Anspruch genommen wurden.
Es wurden im großen Stil Überstunden gesammelt, die nach einem Jahr "nicht mehr auffindbar" waren. Überstunden war aufgrund des Personalmangel außerdem ein Muss. Man wollte die Öffnungszeiten nicht anpassen. 10-Stunden-Schichten ohne Ausgleich oder Pause waren normal.
Vorgesetztenverhalten
Katastrophal.
Wer alles kommentarlos mitmachte, hatte wenigstens keinen Stress mit der Leitung.
Von der Geschäftsleitung gab's täglich nur Druck hinsichtlich Wirtschaftlichkeit des Unternehmens "Kita".
Interessante Aufgaben
Man hat alle Aufgaben des Erziehers, Hausmeisters, der Leitung, Reinigungskraft und Hauswirtschaftskraft zugleich übernommen. Wer's mag, findet das vielleicht interessant.
Gleichberechtigung
Natürlich werden Frauen benachteiligt behandelt. Selbst von den weiblichen Leitungen. Die Frauen wurden regelmäßig gefragt, ob sie "ihre Tagen hätten", wenn man nicht mir überschwänglich guter Laune ins Büro kam.
Aufstiegschancen gibt's für niemanden. Man weiß als Erzieher zuviel und wird vorher aus dem Unternehmen gemobbt oder gekündigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Furchtbar. Die gehen schnell wieder, weil kein normaler Mensch diesem Druck gewachsen ist. Das Team besteht aus jungen Leuten, die frisch aus der Ausbildung kommen und verheizt werden können.
Arbeitsbedingungen
Alle Räume sind vorgefertigt. Die Kinder dürfen ihre Kunstwerke nicht an die Wand hängen. Als die oberste Bürodame persönlich vorbeikam, musste man auf Anweisung alles von den Wänden entfernen. "Das sehe ja schlimm aus"
Stimmt. In einem rein wirtschaftlichen Unternehmen haben Bilder an den Wänden eben nichts zu suchen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Essen wird im sehr großen Stil weggeworfen, Heizungen werden nie entlüftet und man trennt lediglich zwischen Müll und "Nicht-Müll".
"Fair" ist hier nichts. Gar nichts.
Gehalt/Sozialleistungen
Man wird weit unter dem Tarif bezahlt. Es gibt keinerlei Sonderzahlungen oder Sozialleistungen für ErzieherInnen.
Image
In der Geschäftsleitung wird der Laden hochgejubelt. Alle andere reden nicht über ihren Job, weil es denen peinlich ist, zuzugeben, dass man gerade für dieses Unternehmen arbeitet. Und unter den Voraussetzungen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn es nicht so tragisch wäre, könnte man über diesen Punkt lachen.
Sowohl das eine als auch das andere gibt's nicht.