Ein großer kommunaler Krankenhausverband der noch sehr heterogen ist. Wer Glück hat kann einen guten Arbeitsplatz finden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt unglaublich viele wunderbare Kollegen im KRH. So viel Potenzial und eigentlich so genug Baustellen, dass man sich verbessern könnte, egal wo man anfängt etwas anzugehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das strategische und wichtige Entscheidungen immer wieder von kommunalpolitischen Interessen blockiert oder verändert werden, sich anschließend aber über ein defizitären Jahresergebnis beschwert wird.
In vielen Bereichen scheint es nicht möglich zu sein Positionen dauerhaft zu besetzen. Dies kann Direktoren wie Reinigungskräfte betreffen. Da wo man sich alle betroffenen einen Wechsel wünschen, passiert er aber eher selten.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Transparenz, ehrlich sein zu den Mitarbeitern, funktionale Digitalisierung mit guter Performance, verlässlich Karriere und Entwicklungspfade anbieten, bei unfähigen Führungskräften intervenieren, Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenzufriedenheit regelmäßig erheben, fähige Kollegen motivieren sich auch einzubringen, Mitarbeiter vor schädlichen Arbeitssituation schützen und noch vieles mehr.
Arbeitsatmosphäre
Hängt sehr vom Bereich, Team, Berufsgruppe und Standort ab. Ich habe sehr viel Glück, andere Kollegen würden hier wohl nur einen Stern vergeben.
Kommunikation
Wenn man sein Netzwerk aufgebaut hat, bekommt man alle wichtigen Informationen. Ansonsten erfährt man selbst von große Umstrukturierungsmaßnahmen eigentlich immer zuerst aus der Zeitung.
Kollegenzusammenhalt
In meinem aktuellen Team absolut überragend. Ich habe aber auch schon in Teams gearbeitet, in denen es keinerlei Zusammenhalt gab. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen/Standorten häufig nicht von einem Miteinander geprägt. Insgesamt ist eine multiprofessionelle Zusammenarbeit meist gut möglich.
Work-Life-Balance
Individuell sehr viel möglich, hier hängt es oft am direkten Vorgesetzten, wenn es um Urlaubsplanung, Home-Office und Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Im Bereich der patientennahen Versorgung ist zwar theoretisch viel möglich, wer Karriere machen möchte, sollte aber ein klassisches Arbeitsmodell in Vollzeit wählen.
Vorgesetztenverhalten
Sehr individuell, ich habe tolle Vorgesetzte. Auf vielen Stellen im KRH sitzen aber völlig inkompetente Führungskräfte, die jede Weiterentwicklung blockieren und ausschließlich versuchen ihre "Nische" zu erhalten. Hierbei handelt es sich häufig um Kollegen, von denen keiner weiß wie sie überhaupt dorthin gekommen sind. Meist bekommt man diese Führungskräfte nur durch altersbedingtes Ausscheiden aus ihrer Position. Für eine vorausschauende Potenzialförderung von jungen Talenten gibt es zwar theoretisch Angebote, diese werden aber noch nicht ausreichend genutzt.
Interessante Aufgaben
Je nach Arbeitsbereich kann man hier sehr interessante Aufgaben finden. In patientennahen Bereichen muss man meist eine besondere Position haben oder auf sich aufmerksam machen um sich einbringen zu können.
Gleichberechtigung
Hängt sehr von den jeweiligen Vorgesetzen ab. Gerade Vorgesetzte mit konservativem Weltbild machen es beispielsweise jungen Frauen mit Familie schwer sich beruflich zu entwickeln. Klar gibt es Gleichstellungsbeauftragte und Förderprogramme, aber wer sich etwas einfordert, kann bei den alten Traditionalisten einen Aufstieg vergessen.
Umgang mit älteren Kollegen
Werden von Einigen als wertvolle Ressource gesehen, von anderen als krankheitsanfällige und leistungsschwache
Arbeitsbedingungen
Je nach Bereich und Standort zwischen Burnouthölle und Arbeitnehmerparadis ist im KRH fast alles zu finden. Bei der KRH Tochtergesellschaft - Service gibt es wohl besonders viele unerfreuliche Arbeitsbereiche.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man bemüht sich teilweise um Umweltschutz, dies ist in einem Krankenhaus aber aufgrund der vielen Einmalmaterialen und den Hygienevorschriften schwierig.
Ich denke es gibt ein Sozialbewusstsein, es ist aber im Kontext der finanziellen Situation oft von Pragmatismus geprägt.
Gehalt/Sozialleistungen
Vergütung nach TVöD in dem meisten Bereichen inklusive betrieblicher Altersvorsorge. Ärzte nach ihrem Tarif für kommunale Krankenhäuser.
Image
Kompliziert teilweise solides Außenbild, zumindest für ein Krankenhaus. Dann wieder Darstellungen über die Mitarbeiter nur herzlich lachen können. Mit Podcasts und social media versucht man sich modern zu präsentieren, die Meinungen darüber gehen nach meiner Erfahrung sehr auseinander.
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich gibt es interne Fort- und Weiterbildungsangebote, diese sind aber aufgrund der eigentlich immer angespannten finanziellen Lage sehr begrenzt. Wo andere Arbeitgeber in diesem Bereich ihre Mitarbeiter zu (weiteren) Studiengängen schicken, zusätzliche Ausbildungen bezahlen und Forschung ermöglichen, da hofft man einfach auf ganz viel Eigenmotivation. Hier werden Chancen verpasst, auch weil der Kosten/Nutzenfaktor oft hoch ist.