Ex-Kraftfahrer
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wird eigendlich kein schlechtes Produkt gefertigt. Der Zusammenhalt der meisten Kollegen war gut bis sehr gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Am Arbeitgeber störte mich dieser krankhafte Sparzwang.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt kein Verbesserungsvorschlag. Man müßte den Kopf abschlagen...
Arbeitsatmosphäre
Es wird gelobt. Aber auch schlecht bezahlt. Vom Lob kann ich mir nichts kaufen. Die meisten werden gestreßt und sollen für zwei arbeiten, damit man ja keinen einstellen muß.
Kommunikation
Du erfährst nichts was in der Firma los ist. Nur arbeiten. Am besten für zwei und auf den Lohn verzichten.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt war gut. Egal in welches Teilwerk ich kam. Ein paar Blindgänger gibt es überall.
Work-Life-Balance
Es gibt vorgeschriebene Betriebsferien. Diese werden im Hauptwerk festgelegt. Ob es dir paßt oder nicht. Sonst Urlaub nach Absprache. Im Probejahr werden dir 9h pro Tag bezahlt und dann 10h. Wieviele Stunden man auf dem Bock sitzt wissen wir ja. Den Rest der Stunden sollst du abbummeln. Wie dies funktionieren sollte, bei dieser Unterbesetzung, weiß ich nicht. Ich bin vorher weg.
Vorgesetztenverhalten
Geiz frißt Hirn. Und der Bleistift ist spitz. Schwäbische Firma! Investitionen werden erst dann getätigt wenn es garnicht anders geht. LKWs werden gefahren bis sie 10 Jahre alt sind und mindestens 1.000.000 km auf der Uhr haben. Bei den anstehenden Reparaturen liegt dies nicht am LKW sondern nur am Fahrer!
Interessante Aufgaben
Interessant war mitunter, wie man die Paletten mit Überbreite, einer Tonne Gewicht und mannshoch über die Lodebordwand herabgeladen bekommt.
Gleichberechtigung
Wer am längsten in der Firma ist, darf sich die Tour zuerst aussuchen!
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden eingestellt. Aber nicht in den Himmel gehoben.
Arbeitsbedingungen
Man fährt im Werksfernverkehr. Hört sich toll an, ist es aber nicht. Da fährst du in ein Teilwerk. Dort fertigt man aus dem Zeug was du gerade geliefert hast etwas und mußt dann Stunden warten weil du es wieder mitnehmen sollst. 6-8 Stunden kommen da schon mal vor. 2-3 Tage belieferst du Direktkunden. Da mußt du, wie schon beschrieben, zusehen wie du alles aus dem LKW herauswürgst. Es sind auch Baustellen mit dabei. Da trägst du alles per Hand herein. Meistens allein. Zum Teil wiegen da Türen über 50 kg. Bei den Kunden gibt es auch solche und solche. Aber einen Spezi hast du immer dabei. Vom Disponenten wird deine Handynummer an den Kunden weitergegeben. Da klingelt den ganzen Tag das Telefon. Nach 16 Uhr ist im Büro keiner mehr zu erreichen. Wenn du dann eine Panne hast kümmerst du dich dann ganz allein. Die LKWs haben ein niedriges Fahrerhaus. Das zweite Bett. eine Standklima und einen Kühlschrank suchst du vergebens.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bis auf Mülltrennung ist mir nichts bewußt geworden. Die LKWs werden vom Fahrer selbst per Hand gewaschen. Natürlich auf dem Hof.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Hauptfuhrpark ist im Osten angesiedelt. Löhne dort 8,5-9 Euro/h, 10 Euro/h für alte Hasen. Im Westen bis 13 Euro/h für die selbe Arbeit. Es gibt Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Mit Rückzahlungsfristen bei Kündigung. Ich hatte 27 Urlaubstage fürs Jahr.
Image
Ich habe nie etwas gutes gehört. Die Firma ist bei den Kunden als kulanzlos und vergeizt verrufen.
Karriere/Weiterbildung
Einmal Fahrer, immer Fahrer.